Weshalb kann ich mir gelerntes nicht mehr merken?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Deine Schlagzeile ist ein Widerspruch in sich. Entweder Du hat gelernt, dann hast Du es Dir gemerkt oder, wenn Du Dir das Wissen nicht gemerkt hat, dann hast Du auch nicht gelernt. Gelernt bedeutet, sich etwas eingeprägt zu haben.

Du bist in dem was Du tust ineffektiv (kein Vorwurf). Wenn Du innerhalb kurzer Zeit viel Wissen in Deinem Kopf stopfen möchtest ( das ist eher pauken als lernen), dann solltest Du dafür geeignete Methoden verwenden. Das sind zum einen die "Vergessenskurve nach Ebbinghaus“ und zum anderen die “Mnemotechniken“ (mnemo ist griechisch und bedeutet merken).

Die Vergessenskurve sagt Dir, nach welcher Zeit Du wie viel Prozent der eingeprägte Inhalte wieder vergessen hast. Damit weißt Du, wann Du die Inhalte wiederholen musst. Die Merktechniken sind so vielfältig, dass Du die am besten mal recherchierst. Das gilt natürlich auch für den Herrn Ebbinghaus. Seine diesbezüglichen Erkenntnisse stammen aus dem 19. Jahrhundert, sind also gar nicht neu.

Leistungsnachweise sind keine geeigneten Mittel um zu lernen. Du weißt nach dem Leistungsnachweis genauso viel oder wenig wie vorher. Auch die Note, die ein Lehrer darunter malt, ändert daran nichts.

Gruß Matti

Woher ich das weiß:Recherche
Serera99 
Fragesteller
 01.01.2021, 17:26

Wie gesagt, normalerweise vergesse ich gelerntes nicht wieder. Nur seitdem bei uns durch Corona alles durcheinander gerät (Lehrer kommen mit der Organisation nicht mehr hinterher), bekommen wir den Stoff nur noch vorgelegt und wir sollen uns selbst erarbeiten was wir können müssen. Rein theoretisch kann ich das, nur brauche ich dafür mehr Zeit, die wir nicht haben. Also können wir Schüler im Endeffekt nur noch Schadensbegrenzung machen und hoffen dass wir irgendwie durch die Probezeit kommen.

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Kuhlmann26  03.01.2021, 15:33
@Serera99
... was wir können müssen.

Das ist das Problem. Man eignet sich das Wissen für seine Ausbildung nicht nach eigenem Ermessen an, sondern bekommt vorgeschrieben, wann man was zu wissen hat, um als qualifiziert für den nächsten Schritt zu gelten. Die meisten Ausbildungen darfst Du erst machen, wenn Du die Qualifikation "Schulabschluss" erworben hast. Und andere Leute entscheiden darüber, unter welchen Voraussetzungen das geschieht.

Im Gegensatz dazu gibt es das natürliche Lernen, in Fachkreisen "informelles Lernen" genannt. Du bist dem "formalen Lernen" unterworfen. Anders ausgedrückt: Dein Lernen folgt einer vorgegebenen Form.

André Stern hat Zeit seines Lebens informell gelernt. Er war nie in einer Schule bzw. einer anerkannten Ausbildungsform. Schon mit vier Jahren begann er Gitarre zu lernen. Noch als Minderjähriger erlernte er die Kunst des Metalltreibens. Mit 18 fing er an Deutsch zu lernen (seine Muttersprache ist Französische). Insgesamt spricht er vier Fremdsprachen; alle im Selbststudium nach eigenem Ermessen erworben. Mit 20 ging er zu einem Geigenbauer, bei dem er Gitarrenbau lernte. Er musste nicht, sondern er wollte.

https://andrestern.com/de/andre-stern/biographie.html

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Serera99 
Fragesteller
 04.01.2021, 10:23
@Kuhlmann26

Da gebe ich dir vollkommen Recht. Hätte ich den großen Zeitdruck nicht, dann könnte ich viel genauer alles lernen und auch kein Problem mehr mir was zu merken.

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Kuhlmann26  03.01.2021, 15:15

Ich danke Dir für den ⭐️.

Gruß Matti

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