Wer war Che Guevara?

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Che Guevara war ein argentinischer Revolutionär, Guerillaführer, Arzt und Autor, der eine zentrale Rolle in der kubanischen Revolution spielte und danach auch in anderen revolutionären Bewegungen in Lateinamerika aktiv war. Er wurde am 14. Juni 1928 geboren und starb am 9. Oktober 1967 im Alter von 39 Jahren.

Einige positive Beiträge von Che Guevara sind:

Er spielte eine wichtige Rolle bei der kubanischen Revolution, die dazu führte, dass Fidel Castro an die Macht kam und Kuba in eine sozialistische Nation umgewandelt wurde.

Er setzte sich für die Bildung und Gesundheitsversorgung ein und half bei der Gründung von Schulen und Kliniken in Kuba und anderen Ländern Lateinamerikas.

Er kämpfte für die Rechte von Arbeitern, Bauern und anderen benachteiligten Gruppen und versuchte, die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern.

Hier sind drei bekannte Zitate von Che Guevara:

"Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche." Dieses Zitat ermutigt dazu, große Ziele anzustreben und nicht aufzugeben, selbst wenn es schwierig erscheint.

"Wenn wir für das Leben kämpfen, kämpfen wir für Ideen und wir kämpfen für die Menschen - für das Leben selbst." Dieses Zitat betont die Wichtigkeit, für das zu kämpfen, was man für richtig hält, und dabei die Menschlichkeit im Blick zu behalten.

"Seien Sie realistisch, fordern Sie das Unmögliche." Dieses Zitat ermutigt dazu, nicht nur auf das zu setzen, was als realistisch oder möglich erscheint, sondern auch für das zu kämpfen, was man für notwendig hält, auch wenn es schwierig oder unwahrscheinlich erscheint.

Woher ich das weiß:Recherche

Ernesto „Che“ Guevara[Anm 1] (* offiziell 14. Juni 1928, nach anderen Quellen bereits 14. Mai 1928[Anm 2] in Rosario, Argentinien; † 9. Oktober 1967 in La Higuera, Bolivien) war ein marxistischer Revolutionär, Guerillaführer und Autor. Er war von 1956 bis 1959 ein zentraler Anführer (Comandante) der Rebellenarmee der Kubanischen Revolution und ist neben Fidel Castro deren wichtigste Symbolfigur.

 Guevara stammte aus einer argentinischen bürgerlichen Familie. Bereits seine während des Medizinstudiums erstellten Reisetagebücher hatten literarische Qualität und wurden mehrmals verfilmt. Einzelne seiner Schriften und Reden beeinflussten revolutionäre Strömungen weit über Kuba hinaus. Sein Leben wie auch die Umstände seines Todes und der posthume Personenkult um ihn waren und sind Gegenstand vielfältiger Betrachtungen in Filmen, Büchern und anderen Medien.

 Die US-Zeitschrift Time zählte ihn 1999 zu den 100 einflussreichsten Menschen des 20. Jahrhunderts. Alberto Kordas Fotografie von Guevara, als Guerrillero Heroico betitelt, gilt als berühmtestes fotografisches Abbild einer Person] und zählt zu den Medienikonen.

Ché Guevara war ein Revolutionär argentinischer Herkunft, der maßgeblich an der kubanischen Revolution und dem Sturz des Diktators Fulgencio Batista 1958 beteilgt war. Wegen seiner Selbstlosigkeit, Geradlinigkeit und Unbestechichkeit war er ein populärer Anführer und nach seinem Tod wurde sein Bild zum Symbol von antiimperialistischen und antikapitalistischen Bewegungen weltweit.

Im Gegensatz zu seinem Mitstreiter Fidel Castro, der ein pragmatischer und opportunistischer Politiker und Bindeglied zu liberalen Kräften war, war Guavara von kommunistischen Ideen überzeugt. Politisch war Ché Guevara tatsächlich aber eher naiv. Er hatte keine Erfahrungen in der sozialistischen Bewegung und keine Beziehungen zur Arbeiterklasse (er selbst kam aus einer kleinbürgerlichen Familie) und er las linke Theorie nur unsystematisch.

Deshalb entwickelte er Ideen, die sich von marxistischen Vorstellungen stark unterschieden. Wo der Marxismus in der organisierten Arbeiterklasse die Kraft sieht, die die Gesellschaft durch Massenaktionen befreit, sah Guevara die Guerillatruppe auf dem Land als führende Kraft und die städtischen Massen lediglich als passive Unterstützung. Und wo der Marxismus die materiellen Voraussetzungen und Analyse der Umstände einer Revolution betont, legte Guevara den Fokus auf individuelle Tugenden wie Entschlossenheit und Opferbereitschaft.

Die revolutionäre Regierung in Kuba konnte einige Errungenschaften vorweisen, wie eine gewaltige Alphabetisierungskampagne und die Einführung einer kostenlosen Gesundheitsversorgung, aber demokratische Mitbestimmung gehörten nicht dazu. Weil in den Augen Guavaras die Guerillatruppe die Revolution machen sollte, während die Bevölkerung keine aktive Rolle spielte, und er sich unkritisch am sowjetischen und chinesischen Modell orientierte, wurden die militärischen Führer der Revolution auch zu den Führern des neuen Staates, ohne jede Beziehung zu den einfachen Leuten.

Die USA, die den Diktator Batista gestützt hatten, unterstützten Sabotage und Umsturzversuche auf Kuba und belegten die Insel mit einem Handelsembargo. Die einseitig auf Zucker ausgerichtete Landwirtschaft, die fehlende Industrialisierung und die Ressourcenarmut Kubas erschwerten eine eigenständige Entwicklung, und so wurde die wirtschaftliche Abhängigkeit von den USA gegen die Abhängigkeit von der Sowjetunion getauscht. Die Deeskalationspolitik der Sowjetunion nach der Kubakrise 1962 empfanden Guavara und die Kubaner als Verrat und Kapitulation gegenüber dem Imperialismus.

Kuba war deshalb darauf angewiesen, durch Export der Revolution freundlich gesinnte Regierungen zu schaffen. Die Guerillastrategie, an der Guevara stur festhielt, erwies sich aber im Rest Lateinamerikas als wenig erfolgreich.

Sein Idealismus und seine Missachtung der objektiven Umstände wurden Guevara dann auch zum Verhängnis. Erst führte er eine kubanische Truppe in den Kongo, um dort einen linken Aufstand anzuführen, ohne viel Vorbereitung und Kenntnisse von Land und Leuten, weil er glaubte, mit genügend Entschlossenheit jedes objektive Hinternis überwinden zu können. Die Expedition endete im Fiasko, und trotzdem versuchte er daraufhin das gleiche in Bolivien - oder gerade weil er beweisen wollte, dass seine Erfahrungen aus Kuba verallgemeinert werden können.

1967 protestierten die Bergarbeiter in Bolivien und traten in einen Generalstreik, woraufhin die Armee ein Massaker an ihnen verübte. Guevara konnte an diese Entwicklungen nicht anknüpfen, weil er weiterhin in der Guerillatruppe die alleinige revolutionäre Kraft sah. Seine Truppe wurde schließlich aufgerieben und er wurde in Gefangenschaft ermordet.

Es wäre dem Andenken an Guevara nicht gerecht, ihn auf ein Podest zu erheben und seine Fehlurteile zu verklären. Stattdessen muss man aus seinem Leben Lehren ziehen, wie eben die, dass individuelles Heldentum keine organisierte Massenbewegung ersetzen kann, wenn man eine befreite Gesellschaft jenseits des Kapitalismus schaffen will.