Wer kennt sich aus im Kräutergarten?

4 Antworten

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Zu den Kräutern allgemein:

Kräuter gehören nicht in eine Kräuterspirale oder ein Kräuterbeet sondern sollten zwischen dem Gemüse wachsen. Zum einen weil sie dort keinen Raum benötigen, weil diese in die Zwischenräume der Pflanzen gepflanzt werden, zum anderen weil viele der Kräuter wichtige Schutzpflanzen sind.

mehr dazu unter

https://www.wildfind.com/artikel/schutzpflanzen-und-partnerpflanzen

Jetzt aber zur Chili

zu 1.) Chili kann man leicht aus Samen ziehen, wenn man weiß wie es geht. Chilisamen brauchen Wärme zum Keimen und Licht zum wachsen. Ich säe die Same 1-2 cm unter der Erde und stelle dann die Pflanzschale auf die nicht zu warme Ofenheizung (ca. 25-30 Grad) in wenigen Tagen keimt sie. Dann sofort ans Südfenster stellen. Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat ist umstritten. Du kannst theoretisch jetzt noch säen und wirst im Herbst noch ernten, wenn du Samen wählst mit einer kurzen Vegitationsspanne. Lass dich beim Gärtner beraten oder achte auf die Angaben auf der Rückseite der Samenpackung.
ABER ICH beginne mit der Aussaat im November des Vorjahres. Damit ist die Chili/Paprika die früheste aller meiner Anzuchten und die einzige die ich im Vorjahr beginne. Die Besonderheit bei Paprika/Chili ist, dass diese unmittelbar nach der Ernte wieder blüht und neue Früchte ansetzen kann. Im Optimalfall ernte ich 3 mal an der gleichen Pflanze.
Kaufen kannst du Jungpflanzen demnächst (Mitte April - Mitte Mai) bei jedem Gärtner oder im Pflanzencenter. Bild zum Beitrag

zu 2;) winterhart - nein aber Überwinterung möglich.
Im Gegensatz zur Tomate lohnt es sich bei Paprika und Chili diese zu überwintern. Man kann dann noch früher als ich mit dem Ernten beginnen. Die Überwinterung gelingt bei den meisten Gärtnern nicht. Grund ist in den meisten Fällen weil diese die Pflanze zu warm überwintern. Für die Wärme in einer Wohnung bietet die Wohnung zu wenig Licht. Man muss dann entweder künstliche Beleuchtung einsetzen oder aber noch besser die Pflanze zurückschneiden und kalt überwintern (5-12 Grad). Ferner ist der 'Befall mit allerlei Schädlingen häufig ein Todesurteil. Mir ist es noch nie gelungen, wobei bei mir der Grund ist dass ich im Winter Gartenmüde bin und mich nicht mehr um Pflanzen kümmern will - ich brauche auch meine Winterruhe bei dem großen Garten.

zu 3.) s. 2

zu 4.) Paprika brauchen kein Gewächshaus und keine Überdachung so wie es die Tomate gerne hat. Obwohl diese sehr artverwandt ist ist diese gegen Krankheiten sehr widerstandsfähig. Dies gilt aus meiner Erfahrung für fast alle Sorten. Sie mag es sehr sonnig und vor allem Trocken und ist auch vergleichsweise Trockenresistent. Grund ist sie kommt aus den Hochebenen der Anden wo die Luft sehr Trocken und warm ist. Man kann sie auch in Kübeln gut kultivieren. Je nach Sorte reichen auch kleinere Kübel. Die meisten stehen bei mir in nur 5 l. Eimern.

Bild vom 24 Juni 2018 (Paprika)

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gleicher Tag

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ab Anfang August schöpfe ich aus dem Vollen und kann die Früchte nicht so schnell essen wie ernten.

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zu 5.) Paprika sind Starkzehrer d.h. sie sind Dünger hungrig. Allerdings bei weitem nicht so wie z.B. die Gurke. Ich dünge sie 2 - 3 mal im Jahr mit einer halben Hand von Animalin einem Naturdünger. Sie mögen auch gerne Kompost und gut abgelagerten Mist (Animalin ist nichts anderes). Im Kübel müssen sie alle 2 Tage spätestens gegossen werden in der Erde reicht es auch zweimal die Woche. Sie kommen auch mit weniger zurecht, dann kann es aber vorkommen dass sie weniger und kleinere Früchte bekommen. Ich vermute dass auch die Schärfe mit längerer Trockenheit zunimmt.

zu 6.) ich vermute dass die Schärfe durch zu langer Trockenheit zunimmt. Weitgehend ist jedoch die Schärfe von der Sorte abhängig.

Die Chili bleibt immer in der Erde. Es werden nur die Früchte abgenommen. die Frucht kann sofort verwertet werden sobald sie gewachsen ist. so kann man - im Gegensatz zur Tomate - auch die grünen Früchte bereits verwerten. Auch eine grüne Paprika Chili gilt als reif Es gibt jedoch verschiedene Reifegrade. Wird die Frucht weich oder vertrocknet hast du zu spät geerntet. Üblicherweise erntet man diese wenn sie die letzte Farbänderung vollzogen hat (meist rot wird).
Chilis gibt es nicht nur in unterschiedlichsten Farben, sondern auch in unterschiedlichsten Formen.

  • grün (ist immer die Vorreife, es gibt keine vollreife grüne Frucht)
  • rot (die üblichste Farbe)
  • schwarz (eigentlich nur sehr dunkles violett) ist bisweilen eine zwischenfärbung kann aber auch die Entfärbung sein.
  • gelb mittlerweile recht häufig anzutreffen
  • violett
  • getreift
  • gesprenkelt

Ebenso gibt es allerlei Formen die nur schwer zu beschreiben sind. Schau dich einfach mal um.

zu 7)

Chili wird immer vorgezogen. Im Freiland kann man diese frühestens Anfang Mai aussäen und da reicht die Zeit bis zum Frost kaum um eine Ernte sicherzustellen.

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raubkatze  01.04.2019, 08:06

Super schöne und hilfreiche Antwort.

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Chili und Paprika ist eine Gemüsepflanze. Die kannst du in jedem Gartencenter kaufen. Du wählst einen sonnigen Standort, fruchtbaren Boden und pflegst sie wie Tomaten oder Aubergine. Auspflanzen erst nach den letzten Frösten.

Es gibt schöne Anbauanleitungen dazu im Netz.

Theoretisch kannst du Chilies im Gewächshaus oder Fensterbank überwintern.

Chili ist sehr schwer anzubauen. Man braucht spezielle Erde und Dünger, insbesondere bei exotischen Sorten. Mit den Samen klappt es fast nicht. Am besten ist sich eine vorgezogene Pflanze zu besorgen. Im Baumarkt habe ich schon Pflänzchen gesehen. Blühen regulär nur einen Sommer, sind nicht winterhart. Es lohnt sich meiner Meinung fast nicht. Was funktioniert, ist sich im Frühjahr kleine Chili-Pflanzen im Blumentiopf zu kaufen. Das funktioiert auch auf dem Fenstersims. Ab und zu wächst mal eine kleine Schote.

annonymus702  18.04.2019, 22:50

Chilis sind fast die einfachsten Pflanzen. Außer gießen und Kaffeesatz als Dünger verwenden muss man nichts machen. Bisher hat bei mir fast jeder Samen gekeimt.

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