Wenn Homosexualität genetisch bedingt ist, mussten Homosexuelle dann nicht aussterben?
Homosexuelle können sich wegen ihrer Neigung eigentlich nicht Fortpflanzen.
Jetzt ist es aber gängige Meinung, dass Homosexualität genetisch bedingt ist.
Wenn aber Homosexualität genetisch bedingt ist muss sie entweder eine wiederkehrende Mutation sein oder sie wird vererbt.
Dass sich die selbe Mutation immer wieder wiederholt halte ich für unwahrscheinlich.
Gegen eine Vererbung spricht aber die Tatsache, das Homosexuelle sich eigentlich nicht fortpflanzen können.
Wie kann man dieses Paradoxon auflösen?
7 Antworten
Das ist eine sehr gute Frage. Tatsächlich gibt es genetische Komponenten, die sich gehäuft bei homosexuellen finden lassen. Das betrifft einen Abschnitt auf Chromosom X und einem weiteren Chromosom. Natürlich bedeutet das nicht, dass sobald man dieses Allel trägt, man automatisch homosexuell wird, da spielen eben auch noch viele anderen Einflüsse mit rein. Aber Wissenschaftler haben sich dieses Paradox angeschaut und herausgefunden, dass scheinbar die Fruchtbarkeit in Familien, die dieses Merkmal tragen, tendenziell erhöht ist. Somit kann - für die Population betrachtet - eine verminderte Rate an Nachkommen von Homosexuellen wieder ausgeglichen werden. Und so wird es sich auch erklärt, dass über die Jahre in allen Kulturkreisen durchweg eine immer konstante Rate an Homosexuellen existiert. So zumindest die Erklärung von den paar Publikationen, die ich mir angeschaut habe.
Das Argument könnte man zu jeder wissenschaftlichen Entdeckung anführen.
Die Begründung der erhöhten Fertilität in den Familien ist schon sehhr lange bekannt, intensiv untersucht und von renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften anerkannt worden. Hier ein eine Veröffentlichung von 2021, die sich genau auf dein Paradox bezieht:
https://www.nature.com/articles/s41562-021-01168-8
Übersetzt: Heterosexuelle mit den entsprechenden Allelen, die sich hauptsächlich bei Homosexuellen finden lassen, haben mehr Sexualpartner, als Heterosexuelle, ohne diese Allele. Eine ziemlich gute Erklärung für das Paradox. Und das wird auch von anderen Studien bestätigt.
eigentlich nicht Fortpflanzen.
Doch, können sie eh. Und machen sie auch seit Jahrtausenden.
Jetzt ist es aber gängige Meinung,
Nicht laut Wissenschaft.
caused by a complex interplay of genetic, hormonal, and environmental influences
https://en.wikipedia.org/wiki/Homosexuality
Also ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren. Nicht nur Genetik:
Bei einer Langzeituntersuchung fanden Forscher aus Massachusetts heraus, dass fünf verschiedene Marker mit Homosexualität verbunden sind. Sie machen etwa acht bis 25 Prozent der Hingezogenheit zu gleichgeschlechtlichen Partnern aus.
Erstens: es ist teils genetisch, teils Umwelt (Erfahrung, etc.)
2tens: ist das wirklich ne Mutation?? 🤨
Es gibt kein Homo-Gen, da ist die Wissenschaft sich einig.
Die sexuelle Orientierung ist zwar angeboren, aber nicht vererbbar. Man kann sie auch nicht anerziehen oder aberziehen. Die Umwelt bzw. die Tradition und Religion kann aber dafür sorgen, dass man seine Sexualität unterdrückt.
Kommt darauf an, was man unter Umweltfaktoren alles versteht. Es könnte z.B. sein, dass durch Umwelteinflüsse auf die Mutter etwas während der Entwicklung des Kindes anders gesteuert wird.
Das klingt, als wäre jede andere als die heterosexuelle Orientierung eine Krankheit.
Bei einer Krankheit ist die körperliche und/oder geistige Leistungsfähigkeit durch Funktionsstörungen des Organismus oder der Psyche eingeschränkt.
Das ist bei Homosexualität nicht der Fall.
Und damit führt eine "Fehlentwicklung" nicht zur Krankheit.
Ich halte es nicht für eine „Fehlentwicklung“, wenn man nicht oder nicht nur das andere Geschlecht sexuell anziehend findet.
Die Religion und Tradition hat dafür gesorgt, dass homosexuelle Menschen stigmatisiert wurden und oft noch werden. Aber dafür gibt es keinen logischen Grund.
Jetzt bist du aber wieder von der rein biochemisch-biologischen Ebene in eine soziologische gewechselt.
Da hast du recht. Ich bin eben weder Biochemiker noch Biologe.
Aber egal woran die sexuale Orientierung liegt, entscheidend ist doch, dass wir alle Menschen so akzeptieren sollten, wie sie sind, denn jeder hat das Recht, glücklich zu werden.
Auch Homosexuelle können sich fortpflanzen, dass sollte allgemein bekannt sein. Zudem tritt das sporadisch auf, das ist einfach so. Hat auch nichts mit Vererbung oder so zu tun. Das ist im Tierreich nicht anders.
Ich denke nicht, dass es genetisch bedingt ist. Es gibt Theorien, dass die Sexuität, vom Hormoncocktail abhängt, den man als Fötus im Muttlerleib abbekommen hat. Das finde ich plausiebler.
LG.
Das klingt ein wenig nach harking - also man wohl so lange gesucht (geharkt) bis man was gefunden hat, dass irgendwie zu einem gewünschten Ergebnis passt.