Wenn es keine Gefühle auf der Welt gäbe, wäre sie ein besserer Ort? Könnte so eine Welt überhaupt existieren?

8 Antworten

Die Welt ist ja nicht von der Existenz fühlender Kreaturen abhängig. Das Universum, die Planeten, die Geologie, das Wetter, die Pflanzen- und Tierwelt gäbe es auch ohne Gefühle.

Ab einer gewissen Entwicklungsstufe der Tiere kommen aber Gefühle ins Spiel. Inwieweit man Angst und Furcht (Zurückschrecken vor Gefahren), Aggressivität (Wut), Freude (Wohlempfinden, Stolz auf Gelungenes), Liebe (Fürsorge für Angehörige), Trauer (Bedauern eines Verlustes) und Ekel (Zurückschrecken vor etwas Widerwärtigem) auch bei Tieren als existent und Gefühl anerkennen will, und nicht nur als mechanischen Reflex, ist bis zu einem gewissen Grad Auffassungssache.

Die Verhaltensbiologen tendieren jedoch dazu, Gefühle zumindest bei höher entwickelten Tieren anzuerkennen. Einige Menschen halten sogar Tiere wie Menschenaffen, Hunde, Pferde, Delphine, Wale, Elefanten u.a. in dieser Hinsicht für "edler" und lauterer als Menschen.

Ohne Gefühle hätte sich bestimmt die Spezies Homo sapiens nicht so weit entwickelt.

guck dir Equilibrium an, da gehts genau da rum. mit ein wenig aktion gewürzt.

Aber grundsätzlich ist eine solche Welt zum. nicht mit Menschen möglich. Der Mensch steht überhaupt erst auf weil er Emotionen hat. Wir würden wenn wir denn irgend einen Lebenssin finden würden Leben wie die Tiere. Es gäbe keinen Fortschritt, da es dafür Begeisterung und Faszination braucht. Du würdest nie etwas erlernen. DIch würde auch keiner zu Zwingen.

Liebe und Hass, gute und schlechte Gefühle gehören zusammen. Liebe kann sehr schnell in Hass umschlagen. Obgleich sie so entfernd scheinen sind Emotionen per se nicht gut oder schlecht. Ein Diktator liebt trotzdem seine Kinder, obwohl er ein schlechter Mensch ist. Ein einfacher Mann hasst die Mörder seines Kindes, und das zu Recht.

Kriege entstehen aus kleinsten Unstimmigkeiten und Entscheidungen. Auch Hiter wird Stalins persönlich oder die Mitglieder der Roten Armee nicht gehasst haben. Er wollte nur seinen eigenen Vorteil sichern.

Die Welt wäre daher nicht besser ohne Emotionen, sondern ohne Macht. Man braucht ein System was jegliche Machtausübung von einem auf andere unterbindet. Dass Mein Chef mir zum Beispiel Arbeit auf den Tisch legt ist bereits Machtausübung. Und dass man damals Hitler nicht zum Studium der Kunst zugelassen hat auch. Und wir wissen ja was das alles verursacht hat.

Gegenbeispiel ist dabei aber auch die Geschichte mit Kuba. Da hätte leicht durch Befehlseinhaltung der dritte Weltkrieg ausbrechen können.

Im Endeffekt liegt es einfach am Zufall. Der Schmetterlingseffekt.



Gerade Gefühle wie Mitleid verhindern doch eher Kriege. wenn ich keine gefühle habe, sind mir die anderen menschen völlig egal und ich habe dann keine Skrupel, mir alles aneignen zu wollen was ich bekommen kann.

antwortender  14.08.2017, 10:07

Hass ist auch ein Gefühl, dass zu Krieg führt, deshalb funktionieren isolierte Beispiele nicht.

Gefühl ist keine eigenständige Sache oder wird irgendwo erzeugt.

Wir bezeichnen Dinge als Gefühl. Rein technisch gesehen führen aber einfach chemische Reaktionen, auf Zellbasis abgespeicherte Informationen und deren Verarbeitung zu "Gefühlen", einem Konstrukt eben.

Da diese Art der Verarbeitung aber Basis für alles ist, was uns überlebensfähig macht, kann Leben wie wir es kennen ohne "Gefühle" gar nicht funktionieren...

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maja0403  14.08.2017, 10:25
@antwortender

Es gibt aber auch Gefühle als Gegenspieler zum Hass. Nicht jeder der hasst zettelt einen Krieg an weil andere Gefühle ihn hindern.

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pendejo  14.08.2017, 10:08

Auch ein interessanter Aspekt.

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Diese Idee/Frage wird schon in dem Science-Fiction-Film "Eqilibrium" aufgegriffen.

Natürlich könnte eine Welt ohne Emotionen existieren, man geht ja davon aus, daß das bei den "niedereren" Lebensformen (Bakterien, Insekten...) auch so ist.

Bei den höher entwickelten Lebewesen wäre das sicher auch möglich. Daß "Gefühle" sich jedoch etabliert haben, ist evolutionär ganz einfach zu erklären, denn Liebe/Freude sind mächtige Motivatoren, Angst und Hass ebenso, daher waren Lebewesen, die Emotionen entwickelten, wohl erfolgreicher.

Ob eine Welt ohne Gefühle ein besserer Ort wäre, ist eine Frage der Philosophie. Ich denke, eher nicht.

Dann wären wir vl wir Roboter und es wäre uns so gut wie alles egal... wir könnten uns dann ja über nix mehr freuen.

Gefühle sind schon gut und wichtig aber sie können toxisch werden... 

Würde sich das Wirtschaftssystem in Richtung einer global ausgerichteten Win-Win-Gemeinwohl-Ökonomie verändern könnte das auch dafür sorgen, dass die positiven Gefühle die Überhand gewinnen.