Wenn alte Menschen schwierig werden?

4 Antworten

hi, kenne diese Situation, nur dass es bei meinem Opa schon mit Ende 70 angefangen hatte. Er war sehr dement und hatte nie viel gesprochen. Außerdem lebte er bei uns zuhause und meine Mutter hat ihn lange gepflegt. Ist alles schon etwas länger her aber ich erinner mich sehr gut, dass sie sehr fertig mit allem war. Es war langsam unmöglich sich um ihn zu kümmern vorallem wegen Arbeit etc. deshalb haben wir ihn anfangs auf Tagespflege umgestellt anfangs war er nicht begeistert aber mit der Zeit hat er schon immer gefragt wann er wieder in die Tagespflege geht.. es hat ihm dann doch gefallen. Irgendwann war sein Pflege grad so hoch, dass er komplett gepflegt werden musste. Es ist wirklich für alle Angehörigen am Ende das beste gewesen weil dort bekommt er alles was er braucht und wird beschäftigt. Außerdem ist diese emotionale Belastung bei meiner Familie nicht mehr da gewesen. Ihm ging es auch gut. Hoffe konnte dir mit meiner Geschichte etwas helfen.
auch für mich war das Eike schwierige Zeit vorallem weil der Mensch mit dem ich früher Gespräche führte aufeinmal nicht mehr wollte und nur noch sprach wenn er musste.
naja am Ende lief alles ganz okay. Ich meine das Leben geht weiter und man kommt wirklich damit klar zu akzeptieren das Menschen älter werden und sich manche Sachen im Leben einfach verändern. Es hilft darüber zu reden. Wenn du willst kannst du mich gerne persönlich anschreiben :)

lg Sara

Hallo

Ich habe meine Liz.-Arbeit geschrieben, als meine Oma fast 100 war. Sie hatte Angst, sobald es dunkel wurde, wollte nicht allein bleiben und sass dann die ganze Zeit bei mir, während ich versuchte, mich zu konzentrieren. Damit war nichts.

Meine Liz.-Arbeit wurde dadurch nicht so gut, wie sie vielleicht hätte werden können und ich habe mich damals auch darüber geärgert. Doch im Nachhinein relativiert sich das extrem. Ich habe später noch promoviert und eine Habilitation angefangen. Ich hatte noch genug Zeit, mich in meinen Erfolgen zu sonnen. Aber für meine Oma ging damals das Leben zu Ende. Sie spürte das wohl und hatte Todesangst.

Was ist also wichtiger? Mein Seelenfrieden oder sie in den Arm zu nehmen und zu trösten angesichts des sich dem Ende zuneigenden Lebens. Diese Situation ist einmalig, akademische Titel aber gibt's zuhauf.

Von daher würde ich sagen: Euer Opa hat jetzt Priorität. Pflege IST belastend, da beisst die Maus keinen Faden ab. Aber sie ist ein Dienst am Mitmenschen. Und euer Opa hat 83 Jahre Lebensleistung hinter sich. Das will gewürdigt werden.

Wenn ihr das Gefühl habt, der Situation nicht gewachsen zu sein, müsst ihr rechtzeitig Abhilfe schaffen. Nicht immer ist es das Beste für die Senioren, im Familiengefüge zu leben. Ihr müsst eure Kräfte und die Bedürfnisse eures Opas realistisch einschätzen.

Viele Grüsse

Stelle dir vor das du nach weit über 60 Jahren selbstbestimmten Lebens und eigener Entscheidungen weggedrängt werden sollst auf einen Kinderstuhl und andere bestimmen wie es "gehen" soll.

Findest du den Gedanken angenehm? Ich nicht!

Yolomuffin 
Fragesteller
 04.02.2023, 20:22

Nein natürlich nicht , das ist mir auch bewusst , aber für die Angehörigen ist dass genau so schwer

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Ursusmaritimus  04.02.2023, 20:52
@Yolomuffin

Dann nimm es als Ansatz das es besser ist Opa auf diesem Weg mitzunehmen anstatt über ihn zu bestimmen......

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Das ist für Dich und Deine Familie nicht einfach, aber auch für Deinen Opa ist das schwierig. Es kann sein, dass er merkt, wie er dement wird und das gefällt ihm sicher nicht.

Besprecht erst mal in der Familie, wie es weitergehen soll und dann mit dem Opa. Es ist keine einfache Sache.