Welpe hört manchmal nicht auf Rückruf, was tun?

4 Antworten

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Lein den Hund nicht ab solange er nicht zu 99 % abrufbar ist (100 % bekommt man nicht hin). Ruf den Hund nur wenn du 50 € darauf verwetten könntest, dass er auch zurück kommt denn sonst nutzt du den Rückruf bzw. deine Pfeife ab.

Der Rückruf ist das Kommando, das man Hunden am schwierigsten beibringen kann.

Belohn den Hund nach dem Rückruf variabel durch ein gemeinsames Spiel, Futter oder sein Lieblingsspielzeug.

Dein Hund ist übrigens mit 6 Monaten kein Welpe mehr sondern ein Junghund an der Schwelle zur Pubertät. Und in der Zeit braucht man besonders viel Geduld mit dem Hund weil manchmal alles zu vergessen scheint aufgrund von Umbau im Gehirn. Außerdem entdecken Hunde in dem Alter manchmal ihren Jagdtrieb.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.
Flauschy  29.08.2022, 21:17

Danke für den Stern.

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Mit 6 Monaten ist Dein Hund kein Welpe mehr, sondern geht mit grossen Schritten in Richtung Pubertät.

Er ist nun in dem Alter, in dem der Folgetrieb nachlässt und die Außenwelt immer interessanter wird. Bleib auf jeden Fall mit dem Training dran und nur rufen nur, wenn du sicher bist, dass er kommt. Du machst dir deinen Rückruf sonst kaputt, wenn er merkt dass er auch im Zweifel mal nicht zu kommen braucht.

Wie hast du denn den Rückruf aufgebaut? Ich bin immer ein Freund davon etwas Dynamik in das Ganze zu bringen, denn irgendwann ist das Futter nicht mehr so spannend wie das abspringende Reh und dann braucht man attraktive Alternativen (Spiel, Jagdersatz, Superleckerchen) . Übe zunächst auch wieder mehr in reizarmer Umgebung (Garten).

Ruf ihn regelmäßig und wenn er kommt, belohne ihn. Wenn das klappt, langsam die Ablenkung steigern. Mach draussen eine Schleppleine dran, damit der Hund abgesichert ist.

Was ich bei allen Junghunden (und selbst alten Hunden) immer mache - ich kündige keine Richtungswechsel an. Ich biege im Gelände einfach ab und verschwinde. Der Hund lernt so, dass er sich an mir zu orientieren hat.

Wie auch immer du an die Sache heran gehst, ob mit Leckerlis oder mit der Schleppleine, eines ist ganz wichtig! Du darfst deinen Hund immer nur ein einziges Mal rufen.

Wenn du ihn immer wieder rufst, dann denkt sich dein Hund, dass du bestimmt auch noch öfter rufen wirst. Er wird dich ignorieren und du selbst hast es ihm beigebracht.

Es ist also wichtig, dass du ihn nur einmal rufst. Wenn er dann nicht kommt, dann musst du ihn holen. Da musst du wirklich konsequent sein und ihn JEDES Mal holen. Nur wenn dein Hund weiß, dass er keine Wahl hat und dass er belohnt wird, wenn er zu dir kommt, wird er verinnerlichen, dass er gern zu dir kommt. Jedes Mal.

Kennst du die Arbeit mit einer Schleppleine? Perfekt, um auch aus der Distanz auf deinen Hund einzuwirken. Nur mit Geschirr und Handschuhen benutzen und nur zur Arbeit/fürs Training. Für einen normalen Spaziergang ist die nicht geeignet.

Wenn er abgelenkt ist, mach dich interessant. Sei es überGeräusche, Bewegung oder einen "Super Recall".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter
Silanor  22.08.2022, 17:48

Handschuhe in ganz fett geschrieben...ich hab mir schon so oft die Hände verbrannt 🤣

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