Welches waren eure langweiligsten Jobs bisher (Boreout)?

4 Antworten

Das war Büroarbeit als Industriekaufmann in einem metallverarbeitenden Mittelständler - allerdings nicht mal wegen der Tätigkeit oder den Menschen an sich, sondern mehrheitlich wegen der in der Abteilung, in der ich zuletzt für ein gutes Jahr gewesen bin, sehr festgefahrenen Strukturen, die keinerlei Spielräume gestatteten.

Irgendwann ab spätestens 14-14.30 Uhr gab es kaum noch was zu tun; der eine trank Kaffee um Kaffee, der andere schaute die ganze Zeit zum Fenster raus, der andere tat am PC so, als würde er arbeiten und der andere vertrieb sich die Zeit mit mehr oder weniger sinnlosen Arbeiten und Auflistungen.

Es war zermürbend und deprimierend, ich habe das schnell gemerkt und mich woanders beworben.

Büroarbeit kann Spaß machen, wenn man sie gut organisiert und das Umfeld stimmt, aber beides war hier nicht gegeben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
ama86 
Fragesteller
 25.09.2018, 23:16

Wie du die einzelnen Personen beschreibst finde ich interessant. Aber das kann man denke ich recht oft in allen möglichen Berufsfeldern beobachten wenn die Zeit es zulässt.

Da sieh man eben die verschiedenen Typen von Menschen wie sie wirklich sind. Büroarbeit beschreiben ja viele als nicht wirkliche Erfüllung. Aber ist ja nicht überall so. Der alte Trott gibt einen da jedoch sicherlich den Rest so wie du es erfahren hast.

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Ich habe zwar keine wirkliche Berufserfahrung in dem Gebiet aber immer hin ein einjähriges Praktikum hinter mir.
Und zwar in der Gemeindeverwaltung einer kleinen Gemeinde (etwas über 9000 Einwohner), im Sozialamt.
Himmel Herrgott nochmal war das Langweilig. Das war auch noch zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise aber trotzdem war es unbeschreiblich öde. Ich bin ab und zu am Schreibtisch für ein paar wenige Minuten eingeschlafen, aber nur wen es wirklich tote Hose war und auch niemand ins Büro gekommen ist.
Der Höhepunkt des ganzen war ein besoffener Randalierer, davon haben die Mitarbeiter noch wochenlang geredet, und eine Messerstecherei unter Flüchtlingen die nach einem Tag der Aufregung weder vergessen werden sollte. Sprich: Beides absolute Ausnahmen zum normalen Alltag.
Ich habe mir schon zuhause Wikipedia Artikel rausgesucht die ich am nächsten Tag im Büro lesen könnte.
Ich würde ja weiter erzählen was daran so langweilig war aber es gibt einfach nichts zu erzählen.

ama86 
Fragesteller
 25.09.2018, 00:35

Sehr interessant :-) Laut deiner Beschreibung kann man sich zumindest vorstellen was da los war, oder eben auch nicht, haha. 9000 Einwohner klingt viel ^^. Wenn aber keiner vorbeikommt ist natürlich nichts los. Aber zumindest kannst du sagen nach 8 h (?) kann ich nach hause gehen....

Das mit dem Wikipedia Artikeln ist ein wirklicher Tipp gegen Langeweile. Vorallem wo es mal wieder kein WLAN gibt. Manch anderer macht vielleicht offline Spiele auf dem Smartphone. Aber das ist schon fast wieder ein neues Thema.

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scorch  25.09.2018, 00:42
@ama86

Du kannst ja nicht einfach am Handy sitzen. Macht einen schlechten Eindruck bei den Mitarbeitern und erst recht bei den Klienten. Ich rede von einer Gemeinde und keiner Kleinstadt. Das sind mehrere Dörfer die zusammen etwas über 9000 Einwohner haben. Da klingt das schon gleich nicht mehr so viel.

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ama86 
Fragesteller
 25.09.2018, 00:53
@scorch

Aber was hast du denn dann gemacht? Was haben denn die Mitarbeiter dann da gemacht wenn nichts zu tun war? Zumindest warst du nicht allein dort. Aber wenn man wo neu ist, ist es ja auch oft erst einmal wie Isolation. Kann natürlich langweilig sein.

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Bournout entsteht ja eigentlich durch zu viel Streß

wenn man einen Arbeitsplatz mit wenig Streß hat, sollte man sich freuen; wenig zu tun und man hat trotzdem eine Aufgabe und verdient

Ich war Sekretärin...und da gab es solche und solche Arbeitgeber; ich war teilweise so überlastet, das ich auch ins`s Bournout geriet und oft krank geschrieben war...

dann hatte ich eine andere Stelle, da konnte ich mir den Zeitplan selbst einteilen und es war ohne Streß und ich fühlte mich da einiges wohler und war auch entspannter und von Bournout war nichts mehr zu spüren..ich hatte dort auch die Arbeitsstunden reduziert auf 3/4 Tag..Arbeitszeit von 8- bis 14.00 Uhr nur zu Arbeiten mit dem gleichen Gehalt wie auf stressigem ganzen Tag...

entweder steigst aus und suchst dir was Anderes oder du bleibst...es ist deine Entscheidung

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
ama86 
Fragesteller
 25.09.2018, 00:05

Du bist/ warst eine "Burnout" betroffene. Hier geht es aber um das Gegenteil "Boreout", also von zutiefst gelangweilt sein.

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w60muc13  25.09.2018, 00:06
@ama86

ja dann einen anderen Job suchen? mit mehr Herausforderung?

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ama86 
Fragesteller
 25.09.2018, 00:10
@w60muc13

Natürlich, mehr ist immer möglich. Wenn man will.

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Ich war in meheren Berufen tätig :

Zahntechniker, Verkäufer in der Tonträgerabteilung, Küchenhilfe, Museumsaufsicht, Pförtner

meiner Meinung nach würde ich den Job als Museumsaufsicht am monotonsten bezeichnen.

Ich habe ihn zwar sehr gerne ausgeübt, weil ich die Ruhe liebe - aber manchmal ist man in Abteilungen, in die kaum Besucher kommen. dann sitzt man fast den ganzen Tag nur rum, - dazu die Totenstille - und sowas wird dauerhaft sehr " langweilig " und dementsprechend monoton.

man hat zudem den Eindruck, die Zeit will gar nicht vergehen und man sehnt sich nach Feierabend.

hätte ich aber die Wahl, wäre mir letztendlich Museumsaufsicht doch noch lieber als Call-Center-Agent ! weil das war ein Höllenstress !

okay, die Zeit vergeht irgendwie " schneller " - aber dauernd nonstop Anrufe entgegennehmen von z.t. genervten Anrufern - da muss man wirklich Nerven haben wie Drahtseile !

sowas mache ich nie wieder. oder noch schlimmer ist Küchenarbeit. extrem stressig, dazu der Gestank, die Hitze ( im Sommer unerträglich schwül ) und immer schmutzige Hände....

ama86 
Fragesteller
 25.09.2018, 23:10

Als Museumsaufsicht kann sich glaube jeder nur ansatzweise vorstellen wie langweilig das sein muss. Und es ist nicht nur monoton. Da glaube ich dir dass das auch langweilig und einschläfernd sein muss. Weil es gibt ja nichts zu tun. Und da wieder das Beispiel Fließband. Das ist vielleicht monoton und klar- auch langweilig. Aber der Hamster pennt im Laufrad auch nicht ein. Aber im Museum ohne Reize (Stille, kein Wlan, TV, evtl. kein Besucherverkehr) muss echt quälend sein. Und einschlafen geht da natürlich nicht. Schlimm wer das machen muss...Guter Beitrag Torrnado.

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