Welches Verhalten legten die Katholiken, nach der Eroberung Jerusalems, an den Tag (1099)?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Christen haben bei der Eroberung Jerusalems 1099 viele Juden und Muslime getötet, darunter auch Frauen und Kinder.

Die jüdische und muslimische Bevölkerung durfte sich nicht mehr in der Stadt Jerusalem niederlassen und sie nicht betreten.

Ämter zur Leitung wurden vergeben: Graf Raimund IV. von Toulouse, der das Oberkommando des Zuges übertragen bekommen hatte, verzichtete (er hatte sich im Verlauf des Zuges viele Feinde gemacht und viele seiner Kriege wollten in ihre Heimat zurückkehren). Gottfried vom Bouillon (Herzog Gottfried V. vom Niederlothringen) wurde die Herrschaft über Jerusalem angetragen. Er nahm sie an, weigerte sich allerdings, den Titel eines Königs an dem Ort zu führen, wo Christus die Dornenkrone aufgesetzt worden sei. Daher wurde er advocatus sancti Sepulchri (Vogt/Verwalter des Heiligen Grabes) genannt. Arnulf von Choques (oder von Rohes), der Kapaln Roberts von der Normandie wurde zum Vorsteher der Kirche von Jerusalem gewählt.

Verteidigung des Eroberten und Sicherung der Herrschaft: Die Christens überraschten das im Anmarsch befindliche Heer des fatimidischen Wesirs al-Afdal am Morgen des 12. August bei Askalon mit einem Angriff und schlugen es vernichtend.

Bildung von Kreuzfahrerherrschaften: Die meisten Kreuzugsteilnehmer kehrten in ihre Heimat zurück, eine Minderheit blieb im Land. Als Gottfried von Bouillon 1100 starb, ging die Herrschaft auf seinen Bruder Balduin von Boulogne über, der als erster den Titel eines Königs von Jerusalem (Balduin I.) übernahm. Zusätzlich zu schon 1089 geschaffenen Herschafften wurde die Gegend zwischen dem Antiochia und Jerusalem erobert (1102 Einnahme der wichtigen Hafenstadt Tortosa). Vier unabhängige Kreuzfahrerherrschaften entstanden:

Königreich Jerusalem

Fürstentum Antiochia

Grafschaft Edessa

Grafschaft Tripolis

Die Christen brachten ihr auf dem Lehnswesen beruhendes Herrschaftssystem. Der König von Jerusalem übte in der Krondomäne direkt die Herrschaft aus, der Größte Teil des Königreichs wurde an Kronvasallen vergeben.

Eine nach konfessionellen Gesichtspunkten gegliederte Gesellschaft entstand. Auf der höchsten Stufe standen die lateinischen Christen, bei dem Rest der Bevölkerung verlief eine Abstufung zwischen Christen und nicht-christlichen Gruppen. Andere Glaubensgemeinschaften durften ihre Religion praktizieren, waren aber rechtlich nicht gleichgestellt.

Die Mehrzahl der Muslime (vor allem arabisch-syrische Bauern und – seltener – beduinische Nomaden) war nicht versklavt. Bei Eroberungszügen gefangene oder auf örtlichen Märkten gekaufte Sklaven wurden als Arbeitskräfte eingesetzt. Die Christen bemühten sich wenig darum Muslime zu einem Übertritt zum Christentum zu bewegen (Mission ergab wirtschaftliche Nachteile, weil ein Christ nicht als Sklave gehalten werden durfte). Unterworfenen Muslime behielten darin ein gewisses Maß an Autonomie, kleinere Rechtsfälle an einem eigenen Gerichtshof behandeln zu dürfen.

Aus Europa kamen Siedler (Kaufleute und Handwerker, Bauern und Adlige):.

Errichtung einer lateinischen Kirchenordnung: Neben der alteingesessenen griechisch-orthodoxen Kirche schufen die Kreuzfahrer bald eine lateinische Kirchenstruktur mit einem Patriarchat vom Jerusalem an der Spitze.

Gründung von Ritterorden: Aus Bruderschaften, die sich karitativen (Armen- und Krankenpflege) oder militärischen Aufgaben (wie Schutz von Pilgern) widmeten, entstanden Ritterorden, z. B. die Johanniter und die Templer.

Handel und Austausch: Italienische Handelsstädte bekamen eine Vorherrschaft im Handel des östlichen Mittelmeers. Die Christen betreiben auch in einem gewissen Ausmaß Handel mit der muslimischen Welt und trugen zur Übernahem von Errungenschaften bei (Handel und Naturwissenschaften [Lehnwörter wie Bazar, Scheck, Tarif Algebra oder Algorithmus sind Anzeichen dafür], Ornamentik, Fertigkeiten der Metall-, Textil-, Keramik- und Lederverarbeitung).

Albrecht  15.04.2012, 04:47

Nikolas Jaspert, Die Kreuzzüge. 5., bibliographisch aktualisierte Auflage. Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2010, S. 42 – 44, S. 90 – 95, S. 99 – 102, S- 138 - 144

S. 42: „Es dauerte einen vollen Tag, die Belagerungsmaschinen unter Verlusten an die Stadtmauern heranzurollen. Am Morgen des 15. Juli gelang es einigen Kämpfern des lothringischen Kontingents, die nördliche Stadtmauer zu überwinden und sich den weg freizukämpfen und die anderen Krieger in die Stadt zu lassen. Während Raimund von Toulouse sich des strategisch wichtigen Davidturms im Westen der Stadt bemächtigte, begann ein schreckliches Massaker. Zwar dürfte inzwischen als gesichert gelten, dass sich die brutale Ermordung zahlreicher Männer, Frauen und Kinder sowohl muslimischen wie jüdischen Glaubens in die militärischen Gepflogenheiten der Zeit einordnen lässt: Die Verteidiger hatten einer Kapitulation nicht zugestimmt und konnten daher nicht mit Erbarmen rechnen. Auch wissen wir, dass die erschreckenden, immer wieder abgedruckten Schilderungen der von den Kreuzfahren begangenen Gräuel sich an alttestamentlichen Vorlagen, etwa der Eroberung Jerichos, orientierten. Die Kreuzfahrer selbst stellten sich als neues Volk Israel in biblische Tradition, ähnlich taten es Chronisten. Ein abgewogener und wissenschaftlicher Umgang mit den Quellen kann auch hier vorschnellen Urteilen und Interpretationen vorbeugen. Aber gleichwohl war das Massaker vom 15. Juli 1099 ein Ereignis, das in der jüdischen und mehr noch in der islamischen Welt Entsetzen hervorrief und in der Erinnerung wach gehalten wurde. Nicht zuletzt diente es rund zwei Jahrhunderte später dazu, das vergleichbare Verhalten der muslimischen Eroberer bei der Zerstörung Jerusalems im Jahre 1291 zu rechtfertigen.“

S. 94: „Der Eroberung und Plünderung Jerusalems im Juli 1099 fielen sehr viele jüdische Einwohner zum Opfer. In der Folgezeit war Juden ebenso wie Muslimen verboten, die Stadt zu betreten. Doch in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde Verfügung für jüdische Pilger gelockert, und Benjamin von Tudela berichtet von jüdischen Handwerkern in der Stadt: „Und dort gibt es eine Färberei, welche die Juden in jedem Jahr vom König kaufen, damit sonst keiner die Färberei betreibt als allein die Juden. Und es sind vier Juden. Sie wohnen unter dem Davidsturm am Rande der Stadt.“ Nach der Zerstörung Askalons durch Saladin im Jahre 1191 siedelten sich viele 1099 dorthin geflohene Juden wieder in Jerusalem an.“

S. 95: „Es ist schwierig, das ethnisch und konfessionell ganz verschiedenartige Gefüge der „Kreuzfahrerstaaten“ zu charakterisieren. Diese Gesellschaft ist in der Forschung unterschiedlich beurteilt worden: Während sie manche als ein auf Integration bedachtes oder gar multikulturelles Modell interpretieren, betiteln andere die „Kreuzfahrerstaaten“ als „Apartheidsystem“ oder als eine Unterdrückungsgesellschaft. In Outremer kann keineswegs von der Gleichheit aller Bevölkerungsgruppen die Rede sein, aber alle besaßen Rechtssicherheit. Dies erklärt sich vor allem aus den Interessen der Herrschenden, deren materielle und politische Sicherheit ihr Handeln diktierte. In der Stadt scheint das Los der Unterworfenen leichter gewesen zu sein als auf dem Land, doch werde hier noch dort kam es zu einer eigentlichen Verschmelzung der Bevölkerungsgruppen. Vielmehr scheinen diese eher neben- als miteinander gelebt zu haben.“

0
Albrecht  15.04.2012, 04:49

John France, Der Erste Kreuzzug: «Getrieben von Liebe zu Gott». In: Thomas F. Madden (Herausgeber), Die Kreuzzüge. Übersetzung für Print Company. Isabelle Fuchs. Köln : Evergreen, 2008, S . 47: „Alle Muslime und Juden, die nicht flüchten konnten, wurden massakriert.

Die Kreuzfahrer feierten ihren Triumph und fanden sich als fromme Pilger zum Dankgebet in der Grabeskirche ein. Am 22. Juli wurde Gottfried zum Herrscher über die Stadt erkoren.“

„In seinem jubelnden Bericht über die Einnahme Jerusalems verherrlicht Raimund von Aguilers das Massaker an den Muslimen als Rache Gottes an denjenigen, die die Heilige Stadt entweiht hatten:

«Es sollte genügen, zu schildern, dass die Kreuzfahrer im Tempel Salomons [die als-Aksa-Moschee] und im Portiko bis an die Zügel ihrer Pferde im Blut ritten. Nach meinem Gutdünken war es eine ausgleichende Gerechtigkeit, dass der Tempel Salomons im Blut der Heiden, die Gott dort so viele Jahre lästerten, ertrinken sollte. Jerusalem war mit Leichen übersät und mit Blut befleckt… Ein neuer Tag, neue Freude, ungekannte, ewige Glückseligkeit und der Lpohn für unsere Mühen und Liebe: er brachte neue Lobgebete und neue Lieder für den Herrn hervor.»“

„Die Kreuzfahrer zündeten eine Synagoge an, in die sich Hunderte von Juden geflüchtet hatten. Ein Großteil der Juden verbrannte. Einige wenige wurden gefangen und konnten sich freikaufen.

Die schlimmste Gräueltat ereignete sich am Morgen nach der Einnahme. Tankred hatte einer Gruppe von Muslimen auf dem Dach der als-Aksa-Moschee Schutz gewährt, doch ehe er sie retten konnte, wurden sie von anderen Kreuzfahrern umgebracht.“

0
Albrecht  15.04.2012, 06:09

Thomas Asbridge, Die Kreuzzüge. Aus dem Englischen von Susanne Held. 2. Auflage. Stuttgart : Klett-Cotta, 2011, S. 117: „Weder lateinische noch arabische Quellen scheuen sich, das Grauen dieser Plünderungsaktionen zu schildern, die eine Seite im Triumph über den Sieg, die andere abgestoßen von der ungeheuerlichen Brutalität. In den folgenden Jahrzehnten wurden die von lateinischer Seite in Jerusalem verübten Greueltaten vom Islam des Vorderen Orients als barbarische, schändliche Akte der Kreuzfahrer angesehen, die sofortige Vergeltung forderten. Im 13. Jahrhundert schätzte der irakische Muslim die Zahl der muslimischen Toten auf 70000. Moderne Historiker hielten diese Zahl für eine Übertreibung, aber die lateinischen Schätzungen von mehr als 10000 Toten nahmen sie als wahrscheinlich hin. Jüngste Forschungen förderten jedoch eine zeitgenössische hebräische Quelle zutage, die darauf hinweist, dass die Zahl der Opfer kaum über 3000 ging und dass bei der Einnahme Jerusalems viele Gefangene gemacht wurden.“

S. 118: „Das ändert aber nichts an der sadistische Abschlachterei durch die Kreuzfahrer. Gewiss, es wurden einige Bewohner Jerusalems verschont. Iftkhar-al-Daulah zum Beispiel fand Zuflucht im Davidsturm und handelte später mit Raimund von Toulouse Bedingungen für seine Freilassung aus. Doch war das fränkische Massaker nicht lediglich ein ungezähmter Ausbruch unterdrückter Wut, sondern es handelte sich um eine kaltblütig durchgeführte Mordaktion, die mindestens zwei Tage andauerte. Danach schwamm die Stadt in Blut, und die Straßen waren übersät mit Leichen. In der Hitze des Hochsommers wurde der Gestank bald unerträglich und man schaffte die Toten vor die Stadtmauer hinaus, sie wurden «aufgeschichtet zu Haufen so groß wie Häuser» und verbrannt. […]. Die andere Wahrheit über die Eroberung Jerusalems, die nicht zu leugnen ist: Die Kreuzfahrer waren nicht einfach nur von Blutdurst und Beutegier getrieben; es erfüllte sie auch tiefe Frömmigkeit und die echte Überzeugung, Gottes Werk auszuführen. Entsprechend ging der erste Tag des Plünderns und Abschlachtens mit einem Gottesdienst zu Ende. Als die Sonne am 15. Juli unterging, versammelten sich die Franken zu tränenreichen Dank an ihren Gott, ein Bild, das wie kein zweites die uns paradox anmutenden Vermischung von Gewalt und Glauben veranschaulicht.“

S. 119 - 120: „Innerhalb weniger Monate wurden ebenjene christlichen «Brüder» aus den verschiedenen Ostkirchen zu Verfolgten: Armenier, Kopten, Jakobiten und Nestorianer wurden aus der Grabeskirche vertrieben.

Die neue Regierung festigte ihre Position, indem sie ihren eigenen Reliquienkult begründete, der die fatalen Erinnerungen an die Heilige Lanze auslöschen sollte. Um den 5. August herum wurde ein Stück des Wahren Kreuzes zur Schau gestellt. Man glaubte, in diesem Reliquiar, wahrscheinlich einem ziemlich abgenutzten Kruzifix aus Silber und Gold, sei ein Stück Holz von dem Kreuz aufgehoben, an dem Christus starb. Offenbar war es über Generationen muslimischer Herrschaft hinweg von christlichen Bewohnern Jerusalems versteckt worden. Arnulf und seine Anhänger eigneten sich dieses angebliche Überbleibsel des Leben Jesu an, und bald wurde es zu Wahrzeichen der neuen lateinischen Herrschaft über Jerusalem – Symbol für den Sieg der Franken und die Wirksamkeit der Kreuzzugsidee.“

0

Sie vertrieben natürlich die Moslems aus der heiligen Stadt. In den folgenden 200 Jahren aber tauschten sie sich mit den Moslems aus und sie erlangten eine Menge wissenschaftliche Erkenntnisse, zum Beispiel in der Astronomie und Mathematik. Diese flossen in unsere heutige Kultur ein. Auch trieben sie lebhaften Handel mit den "Ungläubigen". Es entstand ein fast friedliches Nebeneinander.

Userrr  14.04.2012, 11:54

^^... "Sie vertrieben natürlich die Moslems aus der heiligen Stadt." ...

Naja in den 200 Jahren wurden zwar noch Moslems massakriert, aber das ziehst du nicht in Betracht.

"Diese flossen in unsere heutige Kultur ein."

Nein, dass floss nicht in eure Kultur ein. Das galt als Blasphemie. Die Kirche missbilligte sowas zu tiefst. Und es ist nicht den Christen dieses Wissen zu verdannken, sondern wieder den Moslems. Weil diese nach Sizilien gegangen waren und dort ihr gesamtes Wissen preis gegeben hatten. Die wurden als Dankeschön vertrieben und das Wissen ins lateinische übersetzt und weggesperrt.

"Es entstand ein fast friedliches Nebeneinander."

Es war alles andere als "friedlich"... Die muslimischen Länder wollten Jerusalem, die christlichen wollten Jerusalem... Der einzigen Grund, warum es die Moslenm nicht erobert hatten war der, dass sie sich dann untereinander bekämpft hätten.

Achja mit dem technologischen Vorsprung waren die muslimischen Länder in jeder Hinsicht um Welten vorraus.

http://www.youtube.com/watch?v=UWJQPzJnza0

PS: Du stellst alles arg beschönigt da...

0
aptem  14.04.2012, 15:11
@Userrr

Du solltest Geschichte lernen, statt Hetze von beiden Seiten.

Naja in den 200 Jahren wurden zwar noch Moslems massakriert, aber das ziehst du nicht in Betracht.

Erstens stimmt das nicht. Man führte auch ein Paar Kriege, aber solche Gemetzel wie bei der Eroberung Jerusalems gab es kaum noch bis Richard Löwenherz aus Europa ankam mit seinem Eurofanatismus. Dabei muss man aber bedenken was das für eine Zeit war. Richard wurde von Salah ad-Din nicht deswegen zum Massenmörder abgestempelt sondern respektiert. Das war damals normal. Die Moslems waren auch nicht gerade zimperlich mit Christen bei Gelegenheit. Also ist Deine Betrachtungsweise recht einseitig.

Nein, dass floss nicht in eure Kultur ein. Das galt als Blasphemie. Die Kirche missbilligte sowas zu tiefst. Und es ist nicht den Christen dieses Wissen zu verdannken, sondern wieder den Moslems. Weil diese nach Sizilien gegangen waren und dort ihr gesamtes Wissen preis gegeben hatten. Die wurden als Dankeschön vertrieben und das Wissen ins lateinische übersetzt und weggesperrt.

Das ist schlicht nicht wahr. Das beruht auf Deiner Wahrnehmung der HEUTIGEN Kirche. Damals hatte die Kirche nicht den politischen Einfluss. Die Allmacht und die Inquisition kamen viel-viel später. Damals haben die Könige und der Adel eigtl. das gemacht was sie wollten. Auch wenn die Kirche in Rom eine Meinung haben durftem hiess es nicht, dass man sie so wie später garnicht mehr anzweifeln durfte. Die Kreuzzüge selbst waren ja eigtl. ein Beispiel. Da hat man die Kirche als Legitimationsinstanz BENUTZT. Die Anführer des Kreuzzugs ware keine Fanatiker, sie waren Kriegsherren und Machtpolitiker. Denen ging es um Eroberung. Sprich, man hat viel und gerne von den Moslems im Heiligen Land übernommen kulturell. Damals hat man dem auch nicht grossartig einen Riegel vorgeschoben. Die Hetze, die VErbote usw. Das kam später, als man alldas wieder vergessen und verloren hatte was man aus dem muslimischen Kulturkreis nach Europa gebracht hat.

Es war alles andere als "friedlich"... Die muslimischen Länder wollten Jerusalem, die christlichen wollten Jerusalem... Der einzigen Grund, warum es die Moslenm nicht erobert hatten war der, dass sie sich dann untereinander bekämpft hätten.

Es war weitgehend friedlich. Schon wieder vergleichst Du es mit unserer Zeit. Für damalige Verhältnisse war es ein Frieden. Die Moslems HÄTTEN Jerusalem nicht erobern KÖNNEN. Punkt. Hätte wäre wenn hat bei Geschichte nichts verloren. Wären sich die Christen alle einig, hätte das christliche Heer den ganzen Osten überrrennen können. Was hat das für eine Aussage? Die Moslems, die übrigens Eroberer in dem Gebiet waren, haben Jerusalem verloren und mussten sich mit chirstlichen Königtümern arrangieren.

Achja mit dem technologischen Vorsprung waren die muslimischen Länder in jeder Hinsicht um Welten vorraus.

Auf vielen Gebieten mag das gestimmt haben, aber gerade in Sachen Militärtechnik, Ausbildung und Taktik waren muslimische Truppen unterlegen. So etwas wie die schweren Fusstruppen der Christen hatten sie nicht. Sie waren dem Ritterheer unterlegen bei gleichen Zahlen. Die Europäer waren ja in dieser Geschichte die kriegerischen Barbaren, die in jahrhundertelangen Kriegen viel gelernt haben. Die Armee der Kreuzfahrer war besser bewaffnet und ausgebildet.

Was die Errungenschaften der muslimischen Wissenschaftler angeht darfst Du nicht unterschlagen, dass sie alles wiederrum von den Griechen gelernt haben, haben sie doch die Gebiete des Reiches des Alexander geerbt. D.h. die Moslems haben die Errungenschaften der Griechen WEITERENTWICKELT. Und Grossartiges geleistet dabei. Aber das war vielmehr eine stetige Entwicklung der Wissenschaften durch die aufeinanderfolgenden Hochkulturen.

P.S. Du stellst alles arg beschönigt aus der Sicht der Moslems dar.

0

1099 waren es recht fanatische Typen. Sie mordeten und brandschatzten. Juden wurden noch vor den Moslems abgeschlachtet in der Stadt, weil sie ja "Jesus gekreuzigt haben". Man muss aber zur Verteidigung der Christen sagen, dass es für die Zeit nicht ausserordentlich war. Nur wenigen reichen und adeligen Moslems war es vergönnt am Leben zu bleiben, weil man sich Lösegelder versprach. Politisch muss man aus der damaligen Sicht diese Verhalten auch als richtig ansehen. Die EUROPÄISCHE Christen(es gab auch im Nahen Osten heimische Christen. Man darf nicht vergessen, dass die Region erst vor kurzer Zeit auch von Moslems erobert wurde. Davor gehörte die Region zum christlichen Byzantinischen Reich) waren neu in die Region gekommen und mussten sich machtpolitisch etablieren. Also Stärke(auch Grausamkeit) zeigen und das Feld für sich aufräumen.

Nachdem aber die Macht gesichert war und die Kreuzfahrerstaaten und die Moslems ein Status Quo erreichten, der aus Machtverhältnissen hervorging fig man an sich mehr und mehr zu arrangieren mit den neuen Nachbarn. Man fing an Handel zu treiben und auch kulturell sich mit dem "Feind" auszutauschen. Man schloss Verträge. So wurde das Königreich Jerusalem recht schnell zu einem wesentlich toleranterem Staat als alle europäischen Länder zusammen. Die Gesetze schützten auch Andersgläubige. Diese hatten auch Zugang zu den heiligen Stätten in Jerusalem usw.