Was haben die Kreuzzüge mit Migration zu tun?

4 Antworten

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Die Kreuzzüge im besonderen haben nicht mehr mit Migration zu tun, als alle anderen Kriege auch! - Kriege ganz allgemein lösen immer Migration bestimmter Volksgruppen aus.

So auch der aggressive Islam im vorderarabischen Raum und Nordafrika in der Zeit vor den Kreuzzügen und danach wiederum die Kreuzzüge der christlichen Parteien.

Aus meiner Sicht ein seltsames Thema für ein Referat!

PascalBardoux 
Fragesteller
 06.06.2017, 16:00

Genau das haben wir uns auch gedacht, zumal wir eine halbe stunde füllen sollen...

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hummel3  06.06.2017, 16:03
@PascalBardoux

Bleibt nur die Frage, wer jetzt mit dem Geschichtslehrer spricht! :-))

Die meisten lassen sich ja nicht gerne hinterfragen, auch wenn sie wissen müssten, das auch Geschichtslehrer nicht immer nur weise sein können.

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hutten52  08.06.2017, 06:18
@PascalBardoux

Was der G-Lehrer möglicherweise im (ideologischen) Hinterkopf hat: Er will euch zeigen, dass es

- immer Migration gegeben hat,
- auch M. vom Westen in den Orient,
- dass M. die normalste Sache der Welt ist,
- dass die heutige M. hinzunehmen ist. 

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du hast schon recht, das hat, jedenfalls keinen direkten Zusammenhang. Denn der Migration Europa Richtung Nahost ging nämlich voraus die Eroberung christlichen Kulturraums in Nahost und dem gesamten Mittelmeerraum durch die Araber. Diese Eroberung bedeutete, auch, die Vertreibung bzw Flucht, also den Exodus tausender Menschen vor der Barbareninvasion. Die Migration war also eher die Rückkehrmöglichkeit für die Vertriebenen in die durch die Kreuzfahrer von den islamischen Eroberern befreiten Gebiete, vor allem dem heiligen Land. Es gab eine kleine Auswanderbewegung europäischen Prekariats (mittellose Bauernsöhne, stellungslose Ritter, Raubritter und sog. Glücksritter, die in den Mittelmeerländern ihr Glück suchten, aber es meist nicht fanden)

Fontanefan  07.06.2017, 21:44

So, wie du es beschreibst, ist es eine doppelte Migration: 1. Einbruch der Muslime und Flucht der Christen. 2. Vertreibung der Muslime, Rückkehr der Christen und Errichtung der Kreuzfahrerstaaten.

Hinzu kommt am Ende der Kreuzzüge 3. Niederwerfung der Kreuzfahrerstaaten, verstärkte Ansiedlung von Muslimen.

All das kommt in den üblichen Berichten über die Kreuzzüge vor, nur wird nicht betont, dass es um Migration geht.

Zwei Fragen sollte man in dem Kontext beantworten: 1. Inwiefern waren die Kreuzzüge für die Christen ein Fehlschlag? 2. Inwiefern haben die Europäer von den Kreuzzügen profitiert?

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Viele Kreuzritter sind nach dem Orient ausgewandert, haben sich dort angesiedelt und Reiche (siehe unter "Kreuzfahrerstaaten") gegründet, z. B. das Königreich Jerusalem oder die Grafschaft Edessa. Das war Migration. Die Westeuropäer bildeten eine dünne Oberschicht. Nach etwa 200 Jahren mussten sie remigrieren, weil die Moslems das Land wieder eroberten. 

hummel3  06.06.2017, 16:06

Obwohl du recht haben könntest mit deiner These, wäre das aber nach heutigem Verständnis von Migration nur eine sehr "dünne" Migration gewesen. Allerdings in ausgesprochen positivem Sinne, so wie man es heute auch nicht mehr erlebt. :-))

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