Welches Objektiv für meine Sony Kamera?
Hallo zusammen, ich habe mir vor kurzem eine Sony A7II gebraucht gekauft. Dabei war ein 28-70mm Objektiv mit einem 49er Filtergewinde. Heißt für mich: Großer, lichtstarker Sensor (in der Kamera) aber ein relativ kleines Loch im Objektiv (49mm) in das das Licht einfallen kann. Mir ist bewusst dass die Filtergewindegröße für Schraubfilter wie ND Filter sind, trotzdem lässt sich davon ja aber auch auf die Größe des Glases im Objektiv schließen, oder?
Ergibt ein solch "enges" Objektiv überhaupt Sinn an einer Vollformat Kamera oder sollte ich mit ein Objektiv mit einem größeren Glas kaufen? (60mm oder so)
Danke für eure Antworten.
5 Antworten
Hallo
Das Filtergewinde definiert in etwa die Maximalgrösse des "Lochs" (Eintrittspupille) aber nicht die absolute "Helligkeit" (Transmissionsleistung) einer Optik.
Das FE 28-70/3.5-5.6 OSS (mit 55mm Filtergewinde) braucht rechnerisch vereinfacht bei 28/f3.5 um 8 mm Eintrittspupille und bei 70/f5.6 um 12,5mm. Oder anderst gerechnet; die Vorderlinse der Optik hat um 32mm das ergäbe bei 28 mm um f0.85 und bei 70mm um f2.2.
Die Vorderlinse ist grösser weil die 9 Linsen in der Optik Licht "schlucken" und die Transmissonsleistung auf etwa 1/2 Lichtwert an die f Werte heranreichen muss (Das ist die zulässige Toleranz bei Amateuroptiken). Das heisst die Optik ist vermutlich ein 28-70/T4-6.7 das bei Sony eben als f3.5-5.6 bezeichnet wird weil das noch in der Norm ist bzw bei Vollautomatikameras nicht aufffällt. Zumindest nicht den Knipsern welche Bildqualität einer Optik nach Filtergewinde und Lochgrösse definieren.
Kit Zoom ist klein, leicht, videotauglich und focusiert recht zackig und hat sogar ein brauchbares Bokeh. Es liefert aber bei ISO Minimum an den a7 weniger Auflösung als ein Sony RX 100III mit dem 8,8-26/1.8-2.8 (24-70/4.8-7.5 Kleinbild).
Der Knackpunkt ist wenn man schon eine a7 einkauft und rumschleift sollte deren Leistungpotential deutlich besser sein als mit einer a6000 mit 16-50 Kit Zoom oder 1" Prosumerkameras.
Da hat die a7 generel das Problem sich mit Zooms von Sony APS-C deutlich abzusetzen dazu braucht man eine A7R.
Ich würde das Tamron RXD 28-75/2.8 als "Erstzoom" empfehlen das ist in etwa mit dem FE 24-70/4 OSS preisgleich. Das Tessar ist kompakter/leichter und focusiert etwas zackiger aber es hat weniger Freistellung das 24mm WW Ende ist mässig das 70mm Teleende ist auch nicht Zeiss "würdig". Beide Optiken haben 67mm Filtergewinde.
Man kann auch mit dem 28-70 zum knipsen zurechtkommen und addiert Festbrennweiten für die Bereich wo das 28-70 nicht hinkommtr. Zuerst addiert man zb das Viltrox AF 85/1.8 und das Viltrox AF 24/1.8. Oder wenn es Sony sein muss das FE 85/1.8 und das FE 24/2.8. Die Viltrox kosten um 350 bzw 450€ und sind "Bokehoptiken". Schönes Bokeh kostet Auflösung, schönes Bokeh mit guter Auflösung ist sehr teuer in der Herstellung dass gibt es bei Sony als Zeiss Batis. der Vorteil der Viltrox ist dass die bei der Auflösung mit dem "weichen" 28-70 "harmonieren" und man nicht so schnell ins "GAS" kommt wie mit einem Batis.
Mir ist bewusst dass die Filtergewindegröße für Schraubfilter wie ND Filter sind, trotzdem lässt sich davon ja aber auch auf die Größe des Glases im Objektiv schließen, oder?
Nö, es gibt ja auch Objektive die so aussehn, die 43mm Filteranschluss haben da rein garnichts mit dem kleinen Loch in der Mitte zu tun:
Ergibt ein solch "enges" Objektiv überhaupt Sinn an einer Vollformat Kamera oder sollte ich mit ein Objektiv mit einem größeren Glas kaufen? (60mm oder so)
Wie groß das Frontelement des Objektivs ist, hat ebenfalls rein garnichts mit der Qualität zu tun. O.g. Objektiv liefert großartige Qualität. Du solltest dich eher nach dem Blendenwert richten, je niedriger dieser ist desto mehr Licht fängt das Objektiv ein und desto teurer wird aber auch das Objektiv.
Die besten Zoomobjektive haben einen durchgängigen Blendenwert von f/2.8, da biste aber schnell mal bei 800€ oder mehr:
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Mir ist bewusst dass die Filtergewindegröße für Schraubfilter wie ND Filter sind, trotzdem lässt sich davon ja aber auch auf die Größe des Glases im Objektiv schließen, oder?
Jain. Also, ja anhand des Filtergewinde kannst du Rückschlüsse ziehen wir groß da Frontelement des Objektivs sein könnte.
Einen konkreten Rückschluss darüber wie viel Licht das Objektiv durchlässt bekommst du aber über die Offenblende.
Ergibt ein solch "enges" Objektiv überhaupt Sinn an einer Vollformat Kamera
Das musst du doch für dich selber entscheiden, es hängt von dem ab, was man damit fotografieren möchte. Wenn es das Kit Objektiv Sony SEL 28-70 mm F/3,5-5,6 OSS ist, dann hast du F/3,5 bei 28 mm, aber F/5,6 bei 70 mm. Ist nicht üppig, aber kann durchaus reichen.
Im höheren Bereich der Brennweiten ist natürlich ein großer Durchmesser der Frontlinse immer besser, aber nicht für den Geldbeutel. ;-)
Viel entscheidender ist die größestmögliche Offenblende. F 1.4 ist deutlich größer als f3.5
was sagt das von dir genannte Objektiv dazu?