Welcher Fahrradsattel für sehr sehr empfindliches Gesäß?
Liebe Community,
welche Möglichkeiten gibt es für empfindliche Pos, die Fahrradtour erträglicher zu machen? Meine Sitzhöcker, Steissbein und/oder Schenkelinnenseiten (je nach Fahrrad) tun mir bereits nach wenigen Minuten weh und fühlen sich tagelang wie blaue Flecken an (man sieht aber nichts). Ich bin normalgewichtig und ansonsten gesund, falls das eine Rolle spielt…
Habt ihr Erfahrung mit besonders guten Auflagen/ Satteln?
Vielen Dank!
4 Antworten
Ich würde dir zu einem SQLab Sattel Raten.
Nimm dein Rad mit zu einem Händler und lass dich ausmessen. Da schauen wir was für einen Sitzknochenabstand du hast und anhand der Sitzhaltung auf dem Rad wird ein entsprechender Sattel rausgesucht.
Wichtig ist: du hast auf den Sattel meist mehrere Wochen Testzeit. (Bei uns z.b. 3 Wochen) Außderdem muss sich dein Körper auf den neuen Sattel einstellen, sprich es kann sein das die Sitzknochen in der ersten Zeit noch weiter wehtun. Da musst du allerdings durch.
Wichtig. Ein weicher, breiter Sattel ist nicht automatisch bequem. Eher im Gegenteil. Viele billige Sättel sind so weich, dass man schon wieder auf der unpassend geformten Sattelschale, die das Polster stabilisiert, sitzt. Zusätzlich bringt ein zu weicher Sattel zu viel Bewegung und Reibung, die langfristig auch weh tut. Wenn die Schenkelinnenseiten schmerzen ist der Sattel zu breit (Reibung) oder so unbequem das du bereits verkrampfst und die Schenkelinnenmuskulatur ständig anspannst.
Manchmal liegt es gar nicht am Sattel, sondern nur an dessen Ausrichtung in der Höhe, im Verhältnis zu den Pedalen (vorn-hinten) und in der Neigung (üblich sind ~180°, horizontal). Ist das Rad allgemein zu groß oder zu klein, lässt sich der Sattel auch nicht mehr passend einstellen.
Ein passender, nicht zu billig gemachter Sattel, ist nicht unbequemer als ein Stuhl.
Ich bin ein Freund des Ledersattels, der paßt sich nämlich dem Gesäß an (und nicht umgekehrt).
Das dauert natürlich ein bißchen, aber dann wird es wirklich bequem.
Weitere Vorteile: Man schwitzt im Sommer weniger und im Winter ist der Sattel nicht kalt.
Nachteil: Nässeempfindlich; ich ziehe immer eine Brottüte über den Sattel; die klaut keiner und paßt unter den Sattel. Bei wasserdichte Sattelüberzüge schwitzt man wieder stärker.
Und Ledersättel muß man hin und wieder mit Lederfett pflegen; bei guter Pflege halten sie aber mehrere Jahrzehnte.
Für welche Art Fahrrad? Art und Dauer der Anwendung?
Deine Sitzhöcker müssen vermessen werden, dementsprechend hat der Sattel hinten die richtige Breite.
Wenn die Schenkelinnenseiten betroffen sind, hast Du dicke Oberschenkel wie ich.
Da hilft i.d.R. ein Rennsattel mit der Bauart "Friction Free" , der ist vorne schmal.
Ja - Rennsättel können hart sein, können dennoch passen. Ich fahre auf Rennsättel 8 bis 10 Stunden.
Es gibt auch Damensättel. Es gibt weiche Rennsättel. Es gibt auch Sättel, die haben gar kein Horn, da scheuert nichts an den Innenseiten der Schenkel.
Bitte aufgrund Empfehlungen keinen Online-Kauf tätigen.
NUR durch Probefahren wirst Du Deinen passenden Sattel finden.
Mit einer längeren Eingewöhnungszeit muss man / frau rechnen.
Geh in einen Radladen, die lassen Dich eine Woche fahren (macht jeder gute Händler) und geben Dir das nächste Modell zum Probefahren.