Welchem Kleinkrieg im Alltagsleben hatte sich die DDR-Bevölkerung im Privatleben ab 1965 noch zu stellen?

2 Antworten

Ich bin Jahrgang 1965. Von einem "Kleinkrieg" ist mir nichts bekannt. Man lebte sein Leben mit den ganz normalen Höhen und Tiefen. Fertig, aus.

JBEZorg  11.10.2015, 23:25

Den Kleinkrieg hast Du heute beim Beweisen, dass Du nicht tagtäglich von Stasi-Schergen gejagt wurdest.

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Hegemon  11.10.2015, 23:29
@JBEZorg

Ja :-). Wahrscheinlich hätte ich's einfacher, wenn ich aufgäbe und behaupten würde, ich lebte damals ständig in Angst, von der Stasi geknechtet und gefoltert zu werden. Dann hätte ich jetzt meine Ruhe.

Dieses Prinzip hat ja schon bei Hexenprozessen bestens funktioniert - jedenfalls bis man den Scheiterhaufen ansteckte.

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Verflixtomat  11.10.2015, 23:56
@Verflixtomat

Die stasi hat ja eigentlich keine Menschen bedrängt, die sich widerspruchslos ihren Vorstellungen gemäß verhielten.

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Hegemon  12.10.2015, 13:26
@Verflixtomat

Es ist schon putzig, daß sich immer die zu Wort melden, die die Zeit nicht erlebt haben und ihr "Wissen" aus der Springerpresse beziehen. Das mag für Diffamierung genügen. Für mehr reicht es nicht.

Du kennst meinen Lebenslauf nicht. Also halte Dich mit derart perfiden Unterstellungen zurück.

Wenn die Leute Grund zur Angst gehabt hätten, wären sie nicht 1989 zu hunderttausenden auf die Straße gegangen.

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Treueste  12.10.2015, 14:04
@Verflixtomat

Ich sehe die Frage erst jetzt.

.....aber die Bürger sind schon auf die Straße gegangen, weil sie die Schnauze voll hatten, von den "einfachen Höhen und Tiefen", oder?  Und sicher, dass sie dabei keine Angst hatten?

Im Übrigen: müsste es nicht heißen.....ab 1961? 

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Hegemon  12.10.2015, 14:23
@Treueste

"Und sicher, dass sie dabei keine Angst hatten?"

Ja sicher. Ich war schließlich dabei. Ich hatte keine Angst. Und die Leute, die mit mir demonstriert haben, hatten auch keine Angst. Sonst wären sie zuhause geblieben.

Ausgesprochen mutig fand ich den einzelnen Polizisten, der in Dresden einsam und allein an einer Straßenkreuzung stand, während Tausende an ihm vorbeidemonstrierten. Der hatte vielleicht mehr Grund, Angst zu haben.

Die Leute, die am 4. Oktober den Dresdner Hauptbahnhof mit Pflastersteinen in Trümmer gelegt haben, hatten auch keine Angst.

Wenn ich Angst gehabt hätte, hätte ich nicht auf dem Platz vor der Semperoper von Modrow im persönlichen Gespräch Rechenschaft und Aufklärung über das Verhalten der Sicherheitsorgane am Hauptbahnhof gefordert. Damit stand ich am nächsten Tag in der Zeitung ("Studenten der ... forderten...").

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Verflixtomat  12.10.2015, 14:27
@Hegemon

Wo die alle angstfrei vor der Staatsmacht waren - weswegen waren sie doch gleich auf der Straße?

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Ich bin ehemaliger DDR-Bürger - Kleinkrieg kenne ich nicht.