Wurde die DDR von der Bevölkerung als Paradies auf Erden empfunden?

4 Antworten

Von Experte zetra bestätigt

nein, die DDR war kein Paradies auf Erden, denn unter Paradies wird verstanden, es fließen Milch und Honig im Überfluss, eben wie im Schlaraffenland.

Für Leute, die sich als die besseren Menschen fühlten und damit glaubten, viele, viel mehr von der Arbeitsleistung der Menschen beanspruchen zu dürfen, war es die Hölle.
Von denen gab es nicht wenige. Wie Menschen leben können, wurde ihnen im Westfernsehen täglich gezeigt. (selbst heute glauben noch welche, den "Meister Proper" gibt es wirklich). Einer von denen hatte in Berlin eine gut gehende Bäckerei, vor dem Hause stand aber eben kein Mercedes, es war nur ein sowjetischer Lada, sicheres Zeichen für "Besser-Verdienender". Im Schaufenster ein großes Plakat:
"Wir sind das Volk" , etwas später "Wir sind ein Volk". Nur 6 Monate im für ihn neuen "Paradies auf Erden" hat er seinen Laden und die Bäckerei verkaufen müssen. Seine Beschäftigten hatten sich Arbeit im anderen Teil von Berlin gesucht.
(er selbst war für das neue Paradies wohl auch ungeeignet).

Gerade lese ich in meiner Zeitung, dass ein großes Mietshaus in Berlin an einen privaten Eigentümer verkauft wurde. Der wiederum hat die einzelnen als Eigentumswohnungen weiter verkauft. Die bisherigen Mieter (beides Rentner) könnte die Wohnung mangels Kapital nicht kaufen. Sie werden heraus geklagt.

Wie sehen sich diese Menschen nach den Knast (wie in anderen Antworten hier zu lesen ist) zurück. Da hatte eben nicht das große Geld, sondern menschliches Mitgefühl regiert.

Auch habe ich hier schon von

eine Mangelwirtschaft mit strenger staatlicher Kontrolle

gelesen. Falsch ist das nicht. Wir musste Frischmilch in Pfandflaschen kaufen, selbst einen eigenen Stoffbeutel zum Einkaufen benutzten. Nicht mal Plastetüten oder in Kunststoffbehälter verpackte Holzschrauben gab es, Gurken ohne Folie .... Wenn ich das so sehe, scheinen ehemalige DDR-Aufpasser in der Leitung der EU ihren Terror fortzusetzen.

Soll uns jetzt die Freiheit genommen werden, Abfall zu erzeugen, eine Konservenbüchse nicht mehr elektrisch öffnen zu dürfen?

Im Nachhinein hatte die DDR beim Umgang mit Rohstoffen, mit der Möglichkeit Geräte öffnen zu können, um sie zu reparieren , keine Angst arbeitslos zu werden, keine Angst aus seiner Wohnung vertrieben zu werden... wohl doch etwas von Paradies.

Es gab ein paar wenige, die der Propaganda und den Lügen der Kommunisten geglaubt haben.

Auch solche Sätze kann man hier lesen. Dummerweise führt der Schreiber dieses Textes nicht ein Beispiel an.

Es scheint, als muss man, um die DDR verurteilen zu können, Leben lediglich als Verbrauch von Gütern und Anhäufung von Reichtum sehen.

Ja, die DDR war meilenweit von dem entfernt, was man unter Sozialismus verstehen sollte. Die Müllhalden rund um Berlin wurden aber nur zum geringen Teil mit Abfall aus Ostberlin und den DDR-Bezirken gefüllt. Der größte Teil kam aus dem "anderen Paradies" Da war eine weggeworfene Hose immer noch besser als eigene (leider fehlte ein Hosenknopf, deshalb im Müll).

zetra  29.04.2024, 17:05

Das will nicht verstanden werden, was du hier beschreibst. Die Wegwerfgesellschaft legt andere Prioritäten, nicht ganz , denn jetzt soll wieder repariert werden, ist das nicht ein genialer Gedanke?

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guenterhalt  29.04.2024, 17:25
@zetra

Hab schon mal gefragt, ob die Kommunismus einführen in der EU.

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Von Experte Udavu bestätigt

Nein es war kein Paradies. Es war eine Mangelwirtschaft mit strenger staatlicher Kontrolle und einer Außengrenze, die jede Flucht verhindern sollte und stark gesichert war mit Selbstschussanlagen, Minenfeldern und Schußbefehl.

Viele haben es sich aber im privaten Umfeld kuschelig eingerichtet mit Garten etc und verklären in der Ostalgie nun dieses private Miteinander sehr stark.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigen-Sinnig - lasse mir das Denken nicht verbieten

Wer das für's Paradies gehalten hat, glaubt heute auch die Propaganda, dass er im besten Deutschland aller Zeiten lebt...

Ein paar finden sich immer, die sich ihr Soll-Empfinden von oben einreden lassen. Aber die Mehrheit ist in der Lage selbst zu denken. Auch wenn es damals wie heute unerwünscht ist, seine Eindrücke ungefiltert zu teilen.

Es gab ein paar wenige, die der Propaganda und den Lügen der Kommunisten geglaubt haben. Aber das waren so wenige, dass man sie an einer Hand abzählen konnte. Alle anderen wussten ganz genau, dass sie nicht im Paradies lebten, denn weit mehr als 90% sahen jeden Abend das Fernsehprogramm aus dem Westen. Einige konnten es nicht empfangen. Trotzdem haben nur 20% regelmäßig das Programm der DDR geschaut. Das Westfernsehen war also übermächtig und es hat die Leute richtig gut informiert. Die wussten also ganz genau, wie ihre Situation aussah. Sie mussten ja nur aus dem Fenster sehen, um die Lebensverhältnisse zu vergleichen.

guenterhalt  29.04.2024, 10:08

Nenne mal solche Lügen?

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zetra  29.04.2024, 12:59

Zuviel des Guten lässt schmunzeln.

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zetra  30.04.2024, 15:22

Stimmt im Franziskanerkloster in Pankow ist z. Zt. der DDR Ruhe gewesen, nach der Wende ging es voran mit dem Trubel der Suppenküche bis hin jetzt zur Überlastung. Die arme DDR konnte sich das nicht erlauben.

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