Welche Work and Travel bzw. Freiwilligendienstagenturen sind gut?

2 Antworten

Ich kenne mich in den von dir getagten Ländern zwar nicht aus, aber hier mal ein Gedanke zum Thema Work&Travel-Organisationen allgemein.

Stell dir mal vor, du arbeitest bei einer Work&Travel-Organisation. Du hast also den ganzen Tag damit zu tun, dich um die Visumsangelegenheiten der Work&Traveller zu kümmern, ihre Flüge zu buchen, ihre Auslandskrankenversicherumgen zu arrangieren, ihnen ihre tausend Fragen zu beantworten, Unterkünfte und Jobs für sie zu suchen, mit ihnen Behördengänge zu erledigen, ihnen bei Problemen oder Krankheit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und und und. Unter anderem findest du einen Vermieter von sagen wir 10 Wohnungen oder Zimmern, und nachdem du ihn mühevoll überzeugt hast, an sehr junge und unerfahrene und im Grunde ja noch arbeitslose Ausländer zu vermieten (das machen selbst in Deutschland Vermieter nicht gerne, wie wir alle wissen), stimmt er endlich zu und bietet dir die Unterkünfte zu sagen wir 200 Euro Miete pro Unterkunft an. Was machst du? Ich meine, dies ist dein Vollzeitjob. Musst du vielleicht deine eigene Miete auch bezahlen? Musst du vielleicht auch die Miete von deinem Büro für deine Organisation bezahlen? Musst du von irgendwas leben? Möchtest du dir vielleicht auch einmal im Jahr wenigstens einen Urlaub leisten? Du würdest bei deinem Vollzeitjob bestimmt auch gerne wenigstens 2500 Euro verdienen, oder? Für wieviel Geld bietest du also die Unterkünfte an die Work&Traveller an? Wenn du sie für 400 Euro anbietest, ist das das Doppelte von dem, was die Unterkünfte eigentlich kosten, das kann man ja schon als Wucher oder Abzocke bezeichnen, aber selbst dann hast du nur 10 x 200 Euro = 2000 Euro Gewinn gemacht… das reicht noch lange nicht.

Und deshalb ist es immer so einfach, den Organisationen zu unterstellen, sie seien zu teuer. Im Grunde stimmt es zwar, aber tja, dann muss man sich halt überlegen, warum man es überhaupt mit Organisation macht. Alles an Work&Travel beziehungsweise Freiwilligendienst kann man prinzipiell auch selbst organisieren, angefangen bei der Beantragung des Visums über die Suche nach einer Unterkunft bis hin zur Suche nach Arbeit. Ich kann es zwar auf eine Art verstehen, wenn Leute sagen, sie trauen sich das allein nicht zu, immerhin handelt es sich um ein fremdes Land, in dem man sich in der Regel noch nicht auskennt, aber dann wiederum kann ich auch die Organisationen verstehen, die für ihre Arbeit eben auch einfach bezahlt werden müssen.

HiIHaveAQuest 
Fragesteller
 04.01.2024, 23:06

Da hast du Recht. Natürlich müssen die Agenturen und Vermieter auch Geld verdienen. Ich meinte auch nicht, dass die Reisen super billig sein sollen, sondern nur, dass es kein aus dem Fenster geworfenes Geld ist. Ich habe nichts dagegen einen fairen Preis zu zahlen. Aber vielen Dank für deinen Input

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Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Themen, work&travel und Freiwilligendienst.

Da solltest Du Dich schon mal vorher festlegen, was Du machen willst.

Und Du solltest Dir erstmal darüber klar werden, wo Du überhaupt hin willst.

work&travel wird in der klassischen Version von Australien, Neuseeland und Kanada angeboten. Da brauchst Du keine Organisation, weil Du das selber organsieren kannst und die Jobs vor Ort musst Du Dir dann ohnhin selber suchen. Dazu kommt noch, dass Tausende ander Backpacker zur gleichen Zeit in diesem Land unterwegs sind. Da hast also eigentlich immer Kontakt zu anderen w&t-lern. In anderen Ländern, wo auch so eine Art w&t angeboten wird, kann alleine schon die Sprache es nötig machen, dass man sich die Hilfe einer Organisation sichert.

Etwas anders verläuft die Tätigkeit als Volunteer. Abgesehen davon, dass Du dafür dann in der Regel auch bezahlen musst, dass Du dort helfen darfst. Der Zeitablauf ist ein anderer und Deine Möglichkeiten zu Wechseln sind auch anders.

Viel Erfolg bei Deiner Recherche und Entscheidungsfindung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aufenthalt, Familie