Welche naturalistischen Merkmale hat dieses Gedicht?
Karl Bröger: Die singende Stadt (1914)
Aus Stahlgeleis und Eisenschienen klingt das Lied, das uns die Stadt am Tage singt. Es schüttern Hämmer, Eisen knirscht empört, darin man Stimmen aus der Tiefe hört. Es schrillt ihr Sang wie geller Tubaschrei, nicht Hirtenflöte taugt ihm, nicht Schalmei.- Doch wenn der Abend in die Nacht verrinnt, die große Stadt sich auf sich selbst besinnt, dann stehen alle Häuser schwarz und stumm und rätselhafte Wesen gehen um.
Im Summen jeder Bogenlampe klagt die Stadt ihr Leid, und bis es wieder tagt irrt ihre Seele durch die Straßen hin, uns sucht nach ihres Wesens tiefsten Sinn. Sie singt ein Lied, so fern von Haß und Streit, es summt darin von stummer stiller Seligkeit, so singt sie fort, bis jäh im Frühgeleucht ein Pfiff die Stadt aus ihrem Traum scheucht.- Aus Stahlgeleis und Eisenschienen klingt das Lied, das uns die Stadt am Tage singt
Und in wie fern kann man das Gedicht dem Naturalismus zuordnen?
2 Antworten
Naturalismus (1880-1900) - Epoche der Literatur (literaturwelt.com)
Abschnitt 1.2
Wahrscheinlich noch andere Seiten
Ich würde mal sagen, der Autor ist einer der Ersten Ökos des 20.Jahrhunderts. Er beschreibt den Albtraum einer großen Stadt mit ihrem ganzen Schmutz und Lärm. Die ruhige und ursprüngliche Natur wünscht er sich zurück. Das ist der tiefere Sinn bzw. dein gesuchter Naturalismus.