Sprache?Deutsch?bitte?
also zu diesem Gedicht wollte ich was fragen und zwar in welche Situation sich das lyrische ich befindet also von Ort,Zeit und Stimmunh her kann mir einer helfen?
Adelbert von Chamisso Gedichte. 1836
Frühling und Herbst
Fürwahr, der Frühling ist erwacht; Den holden Liebling zu empfah'n, Hat sich mit frischer Blumenpracht Die junge Erde angethan.
Die muntern Vögel, lieberwärmt, Begeh'n im grünen Hain ihr Fest. Ein jeder singt, ein jeder schwärmt, Und bauet ämsig sich sein Nest.
Und alles lebt und liebt und singt, Und preis't den Frühling wunderbar, Den Frühling, der die Freude bringt; Ich aber bleibe stumm und starr.
Dir, Erde, gönn' ich deine Zier, Euch, Sänger, gönn' ich eure Lust, So gönnet meine Trauer mir, Den tiefen Schmerz in meiner Brust.
Für mich ist Herbst; der Nebelwind Durchwühlet kalt mein falbes Laub; Die Aeste mir zerschlagen sind, Und meine Krone liegt im Staub.
2 Antworten
Bevor man sich fragt, "in welche Situation sich das lyrische ich befindet also von Ort,Zeit und Stimmunh her", sollte man erst einmal herausfinden, wer das lyrische Ich ist.
Ein kleiner Hinweis: Das lyrische Ich hat "falbes Laub", "Aeste" und eine "Krone", ist aber kein König.
Zur "Stimmunh" des Ichs: Es hat "Trauer" und "tiefen Schmerz in meiner Brust". Ist das nicht ein mehr als dezenter Hinweis darauf, dass das lyrische Ich (das kein König ist ;-) traurig ist und Schmerzen empfindet?
Dass es nicht "lebt und liebt und singt" wie alles andere, sondern was? Ach, da steht es ja: "stumm und starr" bleibt!
Zum Ort: Im Staub.
Zur Zeit: Objektiv im Frühling, wie alles andere auch; subjektiv, also gefühlt, aber im Herbst.
Gruß aus Berlin, Gerd
Das lyrische Ich liegt darnieder. Und der Winter kommt erst noch...
Gruß, earnest
Es sieht schlecht aus für das lyrische Ich. Und es ist erst Herbst. Wie soll das erst im Winter werden?
Was?