Welche Müllwörter kennt ihr?

7 Antworten

Ja, das Wort "eigentlich" hat schon mal ein österreichischer Kabarettist "auf die Schaufel" genommen und behandelt. Er brachte Beispiele, sodass man es getrost auch weglassen könne. Allerdings finde ich auch, dass es gewisse Aussagen noch unterstreicht und sehr wohl eine Aussage hat.

Ein anderer Kabrettist hatte einmal über "an und für sich" gesagt. "Wenn mich eine Frau fragt, ob ich sie heiraten will, dann sage ich ja auch nicht: " An und für sich schon". Dann sage ich ja oder nein, oder ...(dann kam nichts Nettes 😬)

In Wien gibt es "Oida". Das ist schon eher alt, aber wurde besonders in den letzten 10 Jahren sehr modern (auf hochdeutsch hieße es: "Alter"). Es wird im Dialekt verwendet und meint in etwa so wie : "Ey !" oder : "Na sag mal !"

In unserer Arbeit, die ich vor ca 15 Jahren hatte, die sich um technische Lösungen von Daten - und Internetverbindugen drehte, machte man uns damals klar, dass es keine "Probleme", sondern nur "Herausforderungen" gäbe. Daraufhin kamen viele zum Chef und meinten : "Bitte, ich habe schon wieder eine Herausforderung !"😀

Ich kenne auch viele "also"-Sager, ALSO 😉 viele , die das quasi als "Zeitgewinnungs-Wort" verwenden, um die Möglichkeit zu bekommen, über die Satzformulierung nachzudenken. So ähnlich wie "äähm" (das ist aber wohl kein Wort 😀)

Ein "Joker-Wort", wie wir das schon mal bezeichnet haben, ist zB "dings", also immer ,wenn einem ein Begriff nicht einfällt, ist es mal ein "dings".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
circle1 
Fragesteller
 17.10.2021, 21:26

Danke 👍

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unverbindlich hat einen Sinn. Die Unverbindliche Preisempfehlung wird vom Hersteller vorgegeben, aber der Händler muss sich nicht daran halten, weil sie eben unverbindlich ist. Das ist anders bei Büchern, bei denen es eine gesetzliche Preisbindung gibt.

Wenn also auf einem Gegenstand steht: unverbindliche Preisempfehlung: 3,99, dann kannst du dich beim Händler nicht beschweren, wenn es bei ihm 4,99 kostet. Bei einem Buch kann sich der Verlag beschweren, wenn es unter dem vorgegebenen Buchpreis verkauft wird (anders bei gebrauchten Büchern).

Aber zu deiner Frage: es gibt im deutschen sogenannte "Füllwörter", die Autoren besser nicht oder nur selten benutzen sollten:

Füllwörter - Liste mit Wörtern, die du aus Texten streichen kannst (bildungssprache.net)

circle1 
Fragesteller
 17.10.2021, 19:49

Danke dafür, sowas habe ich gesucht 👍

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KEINES dieser Wörter empfinde ich als "Müllwort", das entsorgt gehört.

Einige der Wörter sind "Weichmacher" ( z. B. "eigentlich"), welche aber eigentlich(!), sparsam und richtig angewendet, durchaus(!) sinnvoll sein können.

Und gegen "aber" ist nicht das Geringste einzuwenden. Es ist eine sinnvolle Möglichkeit, Widerspruch zu formulieren.

Du siehst das Ganze ziemlich(!) einseitig, finde ich.

Du solltest eigentlich(!) froh sein, dass man sprachlich so fein differenzieren kann.

faktisch, praktisch, eigentlich, sozusagen, irgendwo (nicht ortsbezogen), halt, eh

Ich gehe davon aus...

Ich würde mir wünschen...

Herausforderung, Narrativ

Fremdgehen, ein unnützes, inflationär benutztes Wort ...

s

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung