Welche Kräuter haben die Germanen früher angebaut?

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Die Heilpflanzen stammten aus der näheren Umgebung der Siedlungen, wurden dort gesammelt oder innerhalb eines Zaungeheges angepflanzt. Beliebte Pflanzen waren Eisenkraut (Verbene officinalis), Mistel (Viscum album), Waldmeister (Galium ordoratum), Baldrian (Valeriana officinalis), die Alraune (Mandragora), und andere>

http://www.uni-hildesheim.de/index.php?id=1331

Eines der ersten Würzkräuter sei hier der Giersch genannt. In Klostergärten wurde diese wertvolle und in Vergessenheit geratene Pflanze kultiviert. Von den Inhaltsstoffen bis zum Geschmack hat es dieses Kraut verdient, wieder in unseren Küchen Einzug zu erhalten. Der Geschmack erinnert sehr stark an Blattpetersilie und kann so auch als Würze, in einem grünen Pesto oder als Blattgemüse zubereitet werden. Der Hobbygärtner verflucht dieses Kraut, es vermehrt sich über sein Wurzelwerk und wenn erst einmal im Garten, dann bleibt es da für immer.

Auf http://www.die-dunkle-dimension.de/i-mier.htm unter 2.2 Was man anbaute steht folgendes:

Roggen und Weizen wurden als Wintergetreide angebaut. Diese Felder waren natürlich keine reinen Monokulturen, sondern reichlich mit Winterfruchtwildkräutern durchmischt. Die häufigsten waren Acker-Frauenmantel, Acker-Hahnenfuß, Finkensame, Einjähriges Knäuelkraut, Kornblume, Kornrade und Windenknöterich. Im Mittelalter waren Getreidefelder eben noch schön bunt. (...) Während des Mittelalters setzte sich die bodennahe Ernteweise endgültig durch. Das bezeugen neben aufschlußreichen bildlichen Darstellungen auch die in vielen Vorräten enthaltenen Samen niedrigwüchsiger Wildkräuter sowie Halmknotenstücke.

Im Abschnitt 4.2. Grundnahrungsmittel, Zutaten und Kochkunst steht weiter:

Der Klostergarten unterschied drei verschiedene Gärten, einen Gemüsegarten (hortus), einen medizinischen Kräutergarten (herblilaries) und einen Baumgarten (arboretum), der zugleich als Friedhof diente und ein in seiner Mitte stehendes Hochkreuz besaß. (...) Im medizinischen Kräutergarten wuchsen in den Innenbeeten Salbei, Raute, Schwertlilie, Poleiminze (pulegium), Krauseminze, Kreuzkümmel, Liebstöckel und Fenchel und in den Außenbeeten Lilie, Rose, Bohne, Bohnenkraut, Frauenminze, Griechisch Heu, Rosmarin und Minze. Im Obstbaumgarten standen Apfelbaum, Birnbaum, Pflaumenbaum, Pinie, Speierling (eine Ebereschenart), Mispel, Lorbeer, Edelkastanie, Feigenbaum, Quittenbaum, Pfirsichbaum, Haselnußstrauch, Mandelbaum, Maulbeerbaum und Walnußbaum.