Welche Kletterpflanzen wachsen schnell, ohne die Mauer zu beschädigen und kann man von Kletterrosen Ableger nehmen?
Möchte meine Hauswand begrünen und möglichst auch noch einen Teil vom Dach zuwachsen lassen.
Das Efeu habe ich leider entfernen müssen weil es tief in die Mauerfugen eingewachsen war und sogar schon meine Fenster angegriffen hatte. Schade drum, denn es sah nicht nur schön aus sondern bot auch Nistplätze für Vögel.
Von Wein habe ich gehört, dass er ebenso rabiat in die Mauer endringt - stimmt das ? Das Laub würde mir nämlich vor allem im Herbst besonders gut gefallen.
Vor dem Haus soll eine Kletterrose wachsen, die ich am liebsten aus Ablegern ziehen möchte - ist das möglich und wenn ja, wann wäre der beste Zeitpunkt dafür ? Was gibt es sonst noch zu beachten (Boden, Dünger, Kletterhilfen, etc.)?
Welche mehrjährigen rankende Pflanzen gibt es außerdem noch, die Ihr mir empfehlen könnt ? Reicht für Knöterich zum Hochranken ein einfaches Seil, das ich über´s Dach werfen könnte ?
5 Antworten
Also wilder Wein heftet sich an die Mauer, mit einer Art Saugnapf, dringt aber nicht ein. Wir haben einen am Gartenhaus (gemauert) seit 10 Jahren. Schäden gibt es keine und Du hast völlig Recht - gerade jetzt im Herbst sieht das ganze aus wie eine feuerrote Kugel :)
Kamperfoelie, heißt bei Euch glaube ich Geißblatt oder Heckenkirsche, ist eine meiner absoluten Lieblingsrank- und Kletterpflanzen. Winterhart und wintergrün, sehr wuchsfreudig und ein Hummelparadies. Wird alles sehr lebendig. Anspruchslos und sehr pflegeleicht wenn er genug Kletterhilfen hat.
An der 'Pergola' vor dem Haus haben wir blauen Regen und eine Kletterhortensie. Der blaue Regen ist sehr schön aber sehr wuchsfreudig und pflegeintensiv. Da empfiehlt sich ein stabil gebautes Gerüst :) Die Hortensie wächst langsam ist dafür aber nicht so pflegeintensiv.
Am Rosenbogen haben wir eine Kletterrose. Die Ableger haben wir von der Schwester meiner Frau. War eigentlich recht simpel. Wir haben nach der ersten 'Sommerblüte' Ende Juli einfach ein paar Ausleger abgeschnitten - relativ lang - und in einen Mix aus normaler Blumenerde und Aussaaterde gesteckt. Alte Töpfe hatten wir noch. Colaflaschen 'oben' abgeschnitten und drübergesteckt, paar Löcher rein, und fertig war das Gewächshaus. 2 von 5 sind angegangen, das hat uns gereicht - jede Seite des Bogens eine Rose.
Wachsen nicht so schnell, sind aber auch sehr schön.
Andere Kletterpflanzen haben wir leider nicht :)
cheers
Blauregen ist pflegeintensiv weil er am richtigen Standort enorm wächst und viele Triebe bildet. So als Anhaltspunkt: Wir haben den blauen Regen im späten Frühjahr gepflanzt und im Herbst waren die längsten Triebe bereits + 4 Meter mit Seiten'zweigen' von 1.50 bis 2 Meter. Würde man ihn die Mauer nach oben leiten ... rechne selbst :)
Er wächst bei uns an der Pergola, 3 Meter hoch und 4,50 lang. Die Seitenstände sind 60 x 60 cm 'Säulen'. Würde ich ihn wachsen lassen wie er will, wäre die Pergola spätestens im zweiten Jahr 'weg'. Durch die langen Seitentriebe die sich bilden wird er auch sehr voluminös.
Das ist allerdings nur ein Problem wenn er sich die Wuchsfläche mit anderen Pflanzen teilt - oder eben nach oben 'entkommen' kann. Das würde ich mir dann angesichts der Stärke der Triebe gut überlegen. Ältere Triebe haben kein Problem damit Regenrinnen und Fallrohre zu zerdrücken.
Pluspunkt: Es gibt kaum etwas prächtigeres als einen älteren Blauregen in voller Blüte.
Also auf gar keinen Fall Knöterich, den wirst Du nie wieder los... Das weiß ich aus einem Gartenforum, wo eine Userin über Jahre vergeblich versuchte, dem Knöterich ihren Garten wieder zu entreißen...^^
Wenn Du Rosenliebhaberin bist, wäre vielleicht eine Ramblerrose etwas für Dich, die erobern schnell ganze Bäume...
Darf ich fragen, wie es Dir gelungen ist, den Efeu wieder zu entfernen? ! Der macht mir gerade hier an einer Mauer schwer zu schaffen und erweist sich als sehr hartnäckig...^^
Danke für den Tipp mit der "Ramblerrose" - werde ich mich nach erkundigen !
Den Efeu haben wir einfach - immer wieder - runtergerissen, schweren Herzens, denn schön war er ja, grub sich aber tief in die Mauerfugen und machte mir deshalb Sorge.
Knöterich wäre eigentlich meine erste Wahl - gerade weil er so schnell wuchert und ich erfahren habe, dass ihm ein einfaches Seil als Rankhilfe reicht. Loswerden will ich ihn ja gar nicht mehr wenn er schön blüht - eher stört mich, dass er im Winter ziemlich trist aussieht.
Du wirst in Kürze nichts anderes mehr im Garten haben, überlege Dir das gut!
Ich habe seit mehr als 20 Jahren wilden Wein an der Ostwand unseres Hauses. Er dringt im Gegensatz zu Efeu NICHT in Mauerfugen ein, allerdings erstürmt er das Dach. Deshalb rupfe ich nach dem Laubfall alle hoch wachsenden Ausläufer ab, zum Teil kappe ich sie auch einfach nur. Jetzt um diese Jahreszeit sieht das wirklich wunderschön aus, mit dem roten Laub. Und im Spätsommer blüht das Zeugs, da ist dann ein dermaßen tolles Insektengebrumm drinnen. Ist ja in Zeiten des Insektensterbens auch nicht zu unterschätzen. An einer Grundstücksgrenze habe ich auch Efeu, mittlerweile auch recht alt. Der blüht gerade jetzt, und da brummt es auch mächtig. Aber an einer Hauswand würde ich Efeu mittlerweile nicht mehr dulden, da muss man tatsächlich zu sehr aufpassen, dass er keinen Schaden anrichtet. Und ich werde ja nicht jünger und steige mittlerweile nicht mehr ganz so gerne auf Leitern.
Vielen Dank für deine Mut machende Antwort, denn das Weinlaub gefällt mir besonders gut und wenn der auch noch vielen Insekten was bringt, umso besser :) ! Woran erkenne ich denn den "wilden" Wein der meine Mauer nicht zerstört und wie hält der sich fest ? Braucht der eine Rankhilfe ?
Das Haus von meiner Chefin ist wunderschön mit Wein zugewachsen, der jetzt im Herbst leuchtend rot ist - ein Traum - sie hätte sicher nichts dagegen wenn ich mir Ableger davon nehme. Ist das möglich und wenn ja, wie und wann, jetzt im Herbst oder besser im Frühling ???
Wilder Wein bildet Haftorgane, die sich an die Mauer kleben, diese aber nicht zerstören. Eine Rankhilfe braucht er nicht. Schau mal bei deiner Chefin im Garten, ob der Wein da vielleicht selbst Ableger oder Sämlinge gebildet hat, die man ausgraben und umpflanzen kann. Müsste jetzt um diese Jahreszeit recht gut klappen. Gut angießen, dann wird er jetzt im noch warmen Boden Wurzeln treiben und im Frühjahr richtig durchstarten. Mehrere Setzlinge eingraben, alle gehen erfahrungsgemäß nicht an.
DU braucht ein Rankgerüst VOR der wand und einen Klimmer, der BEFESTIGT werden muss, also auch noch eine HOOOOHE Leiter, sonst hast du wieder Probleme mit Wand und DAchpfannen und Gossen....!
Kletterhortensien, KLetterrosen, Knöterich(kriecht unter Dachpfannen!), Blauregen, WAldrebe, Lonicera
natürlich kannst du das jeweils mit je einem Stahlseil((1cm Durchmesser!) im Abstand von 0,7-1m neben einander hoch wachsen lassen. Oben natürlich ein Dreieck-Stahl-Ausleger von mind 50-80 cm WAndabstand, an dem das Stahlseil verspannt ist.
mit Hölzchen und Seilchen hält das nicht! denkt an Sturm und regen und schneelast!
Wein wächst nicht in Mauerfugen ein, deshalb braucht er eine Rankhilfe. Ob nun in Form von Gittern oder Seilen ist ihm egal. Er wächst enorm schnell. Man musss ihn also eher durch schneiden zügeln.
Und das Schönste, er schenkt selbst im Norden zwar kleine aber superleckere Träubchen.
Danke für deine Antwort !
- Woher bekomme ich die Weinpflanzen ?
- Ist es möglich, Ableger zu ziehen ?
- Wann ist der beste Zeitpunkt ?
Ich habe meine fast verdorrt bei ALDI "gerettet". Ansonsten in einer Gärtnerei.
Es ist recht leicht, Ableger aus Kopfstecklingen zu ziehen, aber in Weinbaugebieten verboten. Da werden die Pflanzen gepfropft.
Wie bei fast allen Pflanzen ist das Frühjahr die beste Zeit für Ableger und zum Pflanzen. Nur Bäume pflanzt man im Herbst.
Versuch es einfach. Steckling in die Erde und Plastikhaube drüber. Feucht, aber nicht nass halten. Stab zur Stütze nicht vergessen. Viel Erfolg.
Da redest du jetzt aber nicht von WILDEM Wein. Der braucht keine Rankhilfe, macht aber auch keine leckeren Träubchen . . .
Verstehe ich vollkommen. Wir haben auch Weinreben, die zum Naschen gedacht sind. Allerdings machen uns da immer die Amseln und die Wespen einen Strich durch die Rechnung.
Seit wir auch im Sommer und zwar Insektenknödel füttern, kriegen wir auch was ab. Dieses Jahr war die Lese vom Nordhang (Hausnordseite ;-)) ohne Nachsüssen Zucker.
Keine Ahnung. War ein Ableger von Freunden, der hier auch reif wurde. Ach so, blaue Trauben.
Danke dir für die vielen Anregungen und Tipps, auch zu den Rosenablegern !!! Deshalb ist deine Antwort die hilfreichste !
Geißblatt kenne ich nur noch unter dem Namen Jelängerjelieber - eine wirklich tolle Pflanze für die ich auch wieder einen schönen Platz finden werde !
Interessieren würde mich noch, was an dem Blauregen so pflegeintensiv ist weil ich ihm auf dem Dach schlecht hinterherklettern kann.