Welche Götter aus der griechischen Mythologie können die Gestalt wandeln?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wahrscheinlich alle oder zumindest die meisten. Zeus tut das regelmäßig in der Mythologie. Mal erscheint er als Schwan, mal als Stier (und meist, um mit Menschen sexuell zu verkehren).

Zeus zumindest. Gilt als Symbol seiner Macht und Stärke.

Woher ich das weiß:Recherche

Eine Fähigkeit zur Wandlung ihrer Gestalt haben die Gottheiten der griechischen Mythologie grundsätzlich anscheinend alle.

Viele Verwandlungsgeschichten erzählt Ovid (Publius Ovidius Naso).

Wenn sie wollen, erscheinen sie (gewöhnlich menschengestaltig vorgestellt) auch als Menschen, z. B. Homer(os), Ilias Ν - 13. Gesang, Vers 44 - 45 Poseidon als Seher Kalchas, Homer(os), Ilias Φ - 21. Gesang, Vers 600 – 601 Apollon als troianischer Kämpfer Agenor, Homer(os), Odyssee α - 1. Gesang, Vers 98 – 105 Athene als Odysseus- Gastfreund Mentes.

Eine Fähigkeit zu einer Verwandlung in eine beliebige Gestalt wird dem alten Meeresgott Proteus zugeschrieben. Homer(os), Odyssee δ - 4. Gesang, Vers 455 - 458 erzählt eine Verwandlung in einen Löwen, eine Schlange/einen Drachen, einenPanther/Leoparden, einen Eber/Keiler, Wasser und einen Baum. Ovid, Metamorphosen 8, 730 – 737 erzählt eine Verwandlung in einen jungen Mann, einen Löwen, einen Eber/Keiler, eine Schlange/einen Drachen, einen Stier, einen Stein, einen Baum, einen Fluss und Feuer.

Nach Apollodor(os), Bibliotheke 2, 115 wird der alte Meeresgott Nereus von Herakles, der von ihm Auskunft bekommen will, wo die Äpfel und die Hesperiden zu finden sind, im Schlaf gepackt und gebunden, obwohl sich Nereus in mannigfaltige Gestalten verwandelt.

Meeresgottheiten gelten als besonders kunstvoll in der Verwandlung, vielleicht weil Wasser kein festes Element ist.

Die Meeresgöttin Thetis verwandelt sich, als Peleus mit ihr ringt nach Apollodor(os), Bibliotheke 3, 170 in Feuer, Wasser und ein wildes Tier, nach Ovid, Metamorphosen 11, 237 – 265 in einen Vogel, einen Baum und eine Tigerin.

Manche Götter verwandeln sich zu erotischen Afären.

Ovid, Metamorphosen 6, 125 erwähnt ein Nahen des Kronos zu Philyra als Pferd.

Zeus verwandelt sich mehrfach bei der Annäherung an Frauen, mit denen er auch Kinder zeugt, so kommt er zu Hera als Kuckuck, zu Europe/Europa als Stier, zu Leda als Schwan, zu Aigina als Adler. Ovid, Metamorphosen 6, 103 - 114 erwähnt ein Nahen des Zeus zu Europe/Europa als Stier, zu Asteria als Adler, zu Leda als Schwan, zu Antiope als Satyr, zu Alkmene als ihr Ehemann Amphitryon, zu Danae als Gold(regen), zu Aigina als Feuer. Vor dem Ungeheuer Typhon/Typheus/Typhaon tarnt sich Zeus nach Ovid, Metamorphosen 5, 327 – 328 zeitweise als Widder.

Poseidon nimmt öfters Pferdegestalt an und zeugt mit Demeter das Pferd Areion, mit Medousa das geflügelte Pferd Pegasos. Ovid, Metamorphosen 6, 115 – 122 erwähnt ein Nahen des Poseidon zu Kanake als Stier, zu Iphimedeia als Flussgott Enipeus, zu Bisaltis als Widder, zu Demeter als Pferdehengst, zu Medousa als Vogel, zu Melantho als Delphin.

Apollon erscheint nach Ovid, Metamorphosen 6, 122 – 124 mal als Bauer, Löwe oder Habicht, zu Isse kommt er als Hirte. Homer(os), Ilias Η - 7. Gesang, Vers 59 – 60 erzählt, wie Apollon die Gestalt eines Geiers annimmt. Vor dem Ungeheuer Typhon/Typheus/Typhaon tarnt sich Apollon nach Ovid, Metamorphosen 5, 329 zeitweise als Rabe.

Sehr verwandlungsfähig ist Dionysos. Nonnos, Dionysiaka (Διονυσιακά; Geschichten von Dionysos; lateinischer Titel: Dionysiaca) 6, 174 – 199 erzählt, wie Dionysos in einer ersten Existenz als Zagreus sich bei einem Kampf mit Titanen in Kronos, einen Säugling, einen Jüngling, einen Löwe, ein Pferd, ein Schlange/einen Drache, einen Tiger und einen Stier verwandelt. Nonnos, Dionysiaka (Διονυσιακά; Geschichten von Dionysos; lateinischer Titel: Dionysiaca) 40, 37 – 57 erzählt, wie sich der indische König Deriades beschwert, Dionysos erscheine im Kampf abwechelnd als Löwe, Schlange/Drache, Bär, Feuer, Eber/Keiler, Stier, Baum und Wasser. Ovid, Metamorphosen 6, 125 erwähnt ein Nahen des Dionysos zu Erigone als Weintraube. Vor dem Ungeheuer Typhon/Typheus/Typhaon tarnt sich Dionysos nach Ovid, Metamorphosen 5, 329 zeitweise als Ziegenbock.

Vor dem Ungeheuer Typhon/Typheus/Typhaon tarnt sich Hermes nach Ovid, Metamorphosen 5, 331 zeitweise als Ibis.

Der Windgott Boreas begattet nach Homer(os), Ilias Υ - 20. Gesang, Vers 223 – 225 in Gestalt eines Pferdehengstes Pferdestuten am Idagebirge, woraus zwölf Fohlen hervorgehen.

Athene nimmt manchmal Vogelgestalt an, so nach einem Besuch bei Telemachos nach Homer(os), Odyssee α - 1. Gesang, Vers 319 – 320, Homer(os), Homer(os), Ilias Ε - 5. Gesang, Vers 778 – 779 erzählt, wie sich Athene in eine Taube verwandelt, Homer(os), Ilias Η - 7. Gesang, Vers 59 – 60 in einen Geier, Homer(os), Odyssee γ - 3. Gesang, Vers 371 – 372 in einen Seeadler, Homer(os), Odyssee χ - 22. Gesang, Vers 239 – 240 in eine Schwalbe.

Homer(os), Homer(os), Ε - 5. Gesang, Vers 778 – 779 erzählt auch, wie sich Hera in eine Taube verwandelt. Vor dem Ungeheuer Typhon/Typheus/Typhaon tarnt sich Hera nach Ovid, Metamorphosen 5, 330 zeitweise als Kuh.

Vor dem Ungeheuer Typhon/Typheus/Typhaon tarnt sich Artemis nach Ovid, Metamorphosen 5, 330 zeitweise als Katze.

Vor dem Ungeheuer Typhon/Typheus/Typhaon tarnt sich Aphrodite nach Ovid, Metamorphosen 5, 331 zeitweise als Fisch.

Highner64  30.10.2022, 14:56

Sehr gute, umfassende Antwort…( hätte eigentlich nen dicken Stern verdient ☺️)

1

Auf jeden Fall Zeus. Er kann sich in einen Adler verwandeln.

Mehr fallen mir aber auch schon nicht mehr ein.