Welche Effizienzklasse bei Reifen?

4 Antworten

Welche Effizienzklasse bei Reifen?

Wie oft im Leben gibt es nichts geschenkt. Das bedeutet: Rollt ein Reifen besonders leicht ab, hat er meist eine schlechtere Naßhaftung. Also heißt es: Prioritäten setzen. Ich habe mein Augenmerk beim letzten Reifenkauf eher auf Langlebigkeit (erzeugt übrigens auch eine geringere Naßhaftung) und auf einen leisen Lauf gelegt, weil ich selten bei Regen unterwegs bin.

Noch zu erwähnen: Der Unterschied bezüglich des Abrollwiderstands ist einerseits zwischen der besten und der schlechtesten Klasse nicht groß, andererseits stellt er auch nicht immer den dominanten Fahrwiderstandseinfluss dar. Da bedeutet: Wer stattdessen lieber die schmalstmöglichen Reifen aufzieht (oder ein Auto kauft, welches schmälere Reifen erlaubt), auf einen geringen Luftwiderstand (cw x A) achtet - dieser stellt auf der Autobahn den mit Abstand relevantesten Fahrwiderstandsfaktor dar -, und sich ein leichtes Auto mit einem sinnvoll (höchster Gang als Spargang ausgelegt, nicht als Höchstgeschwindigkeitsgang) ausgelegten Getriebe kauft, fährt gesamtheitlich wohl besser.

BossModus12 
Fragesteller
 27.03.2024, 10:48

Danke für den informativen Bericht 🤝🏽

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Moin,

ganz generell kann ich zum Reifenlabel nur sagen, dass es relativ sinnfrei ist, ja es gibt dir eine Basis für eine Vergleichbarkeit aber das Reifenlabel deckt nicht alles ab was einem wichtig ist, daher sollte man sich Vergleichsberichte durchsehen oder sich beraten lassen (allerdings mit der Information im Hinterkopf, dass die meisten Verkaufsstellen an gewisse Reifenmarken gebunden sind). Ein Beispiel für die Ästhetiker ist beispielsweise Tire Stretch, das ist nicht im Label abgebildet, aber die Leute die ich kenne die so fahren, schwören alle auf Toyo dafür. Ob das jetzt hier relevant ist sei mal dahingestellt, aber dies ist so ein Punkt der mir spontan einfällt.

ich kaufe Reifen nach anderen Kriterien unszwar in dieser Reihenfolge:

  1. Bremsweg
  2. Nassverhalten
  3. Lautstärke
  4. Verschleiß
  5. Verbrauch
  6. Preis

Die Reifen sind das einzige was mich beim Autofahren mit der Straße verbindet, daher lege ich in dem Fall andere Kriterien an. Außerdem fahre ich getrennte Radsätze, auch wenn ich Winterreifen eigentlich nie wirklich nutze hier im Norden.

Der Bremsweg ist für mich wichtig, da ich mit dem Auto in den Urlaub fahre und da die ein oder andere Metropole noch mitnehme, da will man schnellstens zum stehen kommen, wenn es hart auf hart kommt. Das Nassverhalten ist außerdem für mich wichtig, da ich nicht nur 80 auf der Autobahn fahren will, dafür fehlt mir einfach die Ruhe, 130 sollten schon drin sein (außer das Wasser steht halt, Fahren mit Verstand ist hier der Schlüssel).

Lautstärke sollte selbsterklärend sein, ich will kein Gedröhne, wenn ich z.B. an nem Autobahnabschnitt mit Betonplatten langfahre (Flughafen Leipzig bspw.).

Verschleiß und der Verbrauch sind dann eher nebensächlich, ich nehme lieber die 0,2L/100km Mehrverbrauch in kauf, wenn mir die ersten drei Eigenschaften sicher gegeben sind.

Wenn du also kaum Schneefall hast macht es schon Sinn sich nur Ganzjahresreifen zu holen, da man sich quasi den zweiten Satz und vorallem das halbjährliche Umziehen sparen kann.

Allerdings sind Ganzjahresreifen nichts für mich. Mir sind die Reifen aufgrund der weichen Mischung im Sommer zu schwammig und im Winter fehlt dann die Performance, wenn es doch mal richtig schneit oder sogar mal Blitzeis auftaucht. Zudem ist da der Verschleißfaktor, da Ganzjahresreifen generell weicher sein müssen um im Winter klarzukommen halten diese auch nicht so lang wie ein getrennter Satz Reifen.

Jedoch spart man sich den Kauf von zwei seperaten Reifensätzen, was ja auch ganz schnell ins Geld gehen kann.

Ich selber fahre auf meinen Autos im Sommer einmal Michelin Primacy 4(P4) und Michelin Pilot Sport 5 und im Winter Michelin Alpin 6 und Goodyear UltraGrip8.

Die Reifen haben ihre individuellen Vor- und Nachteile, ich persönlich finde die Primacy besser in der Gesamtbetrachtung als die Pilot Sports, allerdings sind die Pilot Sports beim Nassverhalten einfach die besten Reifen die ich je gefahren bin, dafür sind diese bei der oben beschriebenen Betonpiste einfach ziemlich laut.

Und bei den Winterreifen sind die Alpin6 einfach unschlagbar bei schweren Schneefällen, allerdings Verschleißen diese auch entsprechend stark und sind nach 4 Jahren bereits fällig gewesen bei mir.

Das war mein Take zu dem Thema, ich habe mir vor einiger Zeit auch ein paar Vergleichsvideos auf YouTube angeschaut, ich lass mal einen Link zu nem Ganzjahresreifentest hier (https://www.youtube.com/watch?v=1kyPJcnSCC0)

Falls es noch Fragen gibt zu meinen Takes kannst du gerne Fragen und wenn nicht hoffe ich dass ich nicht noch mehr Verwirrung gestiftet habe mit diesem Viertelaufsatz hier :D Achso und lass dich nicht von meinem Bias zu Michelin verwirren, ich bin wirklich zufrieden mit den Reifen, außer die Lautstärke der Pilot Sports auf Beton, das regt mich wirklich auf manchmal, aber das sind auch Performance-Reifen, das hätte ich mir vielleicht mal denken können :D

Allzeit gute Fahrt!

BossModus12 
Fragesteller
 27.03.2024, 10:47

Danke für den sehr ausführlichen Bericht 🤝🏽

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Cop1212  29.03.2024, 09:01
@BossModus12

Kein Problem, ich bin halt ein Verfechter von getrennten Radsätzen & Qualitätsreifen und ich denke mal dass das sehr deutlich geworden ist. Allerdings fahre ich auch meist mit Tempomat 180-210 durch die Weltgeschichte, mir ist also Performance extrem wichtig (und überlebensnotwendig). Alljahresreifen hatte ich auch, aber wie bereits geschrieben, mir sind diese Reifen etwas zu schlecht in der Ausprägung, können alles, aber nichts perfekt.

Grüße

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Ich kaufe Reifen nach der Nässehaftungs-Einstufung.

Ganzjahresreifen bremsen im Vergleich mit Sommerreifen sowieso schon mehrere Meter schlechter aus Tempo 100, da sollte man auf jeden Fall den nehmen der am besten bremst, und das ist der Michelin Cross Climate.

Macht durchaus einen messbaren Unterschied, Rollwiderstand ist aber bei Weitem nicht das einzige Kriterium und die Reifenlabel selbst relativ nutzlos.