Welche E-Gitarre schenke ich meinem Black-, Doom- und Death-Metal-spielenden Bruder?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nun möchte die Verwandtschaft zusammenlegen, um ihm eine Gitarre zu kaufen. 

Großer Fehler. Das Geld ist um Längen besser in eine Tagesreise zu einem der größten deutschen Musikhäuser angelegt, wo ihr ihm dann nen dicken Gutschein überreicht.

Auch wenn manche Menschen die Gutscheinlösung als „unkreativ" bezeichnen würden, ist das hier eindeutig die sinnvollere Lösung.

Ich habe irgendwo gelesen, dass das für tiefere Lagen besser wäre.

Blödsinn. Darauf hat der Cut keinen Einfluss. Eher auf die hohen Lagen, aber selbst das ist heute veraltetes Wissen.

Sehe ich das richtig, dass die eigentlich nur für das Navigieren auf dem Griffbrett sind und keinen Einfluss auf den Klang haben?

Ja.

Ich habe mich bislang mal bei Gibson umgesehen, frage mich aber, ob die Preise gerechtfertigt sind.

Wenn du mich fragst: Nein, schon lange nicht mehr. Vor allem hat Gibson seit vielen Jahren arge Qualitätsprobleme (nach europäischen Verhältnissen gemessen). Vor allem dürft ihr da die 1000€ eher verdoppeln. Die günstigsten Gibsons fangen heute bei 1400€ an.

Epiphone lasse ich gleich weg, da habe ich zu viel über zu günstige Komponenten gelesen.

Okay? Naja die Leute die sich von teuren Komponenten blenden lassen, werden sicherlich auch das Gras wachsen hören. Ich wette, wenn ich jemandem eine 4000€ Gitarre vorspiele wird er sie nicht von einer 400€ Gitarre unterscheiden können. Mal ganz davon abgesehen, hat Epiphone in Sachen Spezifikationen bei modernen Les Pauls Gibson schon lange überholt.

viel weniger Einstellungsmöglichkeiten bei der Stimm-Mechanik zu haben. 

Bei den Soundeinstellungen. Auf die Stimmmechanik hat ein Tonabnehmer und die Potis keinen Einfluss.

denkt Ihr, eines der gewählten Modelle wäre passend?

Ja, Nein, Vielleicht. Unter erfahrenen Gitarristen ist es sonnenklar, dass man eine Gitarre nicht anhand von den Spezifikationen auswählen kann. Eine Gitarre muss man anspielen, denn es wird immer Dinge geben die einen gefallen und nicht gefallen. Das ist btw. preisunabhängig. Wenn ihr jetzt auf blauen Dunst irgendeine Gitarre kauft, und sie ein wie auch immer gesondertes Merkmal hat, das ihm nicht gefällt, sind glatt mal 1000€ in den Wind geschossen.

Deswegen immer Gitarren anspielen (lassen.) Vor allem bei 1000€.

liege ich gänzlich falsch mit meiner Einschätzung

Ja.

und ist eine ESP etwas "handfestes"?

Technisch gesehen ja.

Sollte ich es doch lieber mit der ESP Black Metal versuchen? Habe ich mich völlig vertan und sollte andere Hersteller und Modelle ebenfalls noch in Betracht ziehen?

Ich glaube die Fragen haben sich bereits beantwortet.

AdrianMowbray 
Fragesteller
 09.02.2024, 15:14

nicht nett formuliert, aber offen und ehrlich, habe ich gebraucht und der Ausflug nach Burgebrach-Treppendorf ist bereits geplant

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ESP ist ein guter Gitarren Hersteller und viele Black Metal Gitarristen verwenden auch solche Gitarren! Mit der Baritone Gitarre würde ich es lassen, da das keine “normale” Gitarre ist. Die ESP LTD EC-1000S Fluence halte ich für eine sehr gute Idee! Das Single-Cut Modell passt gut ins Black Metal Segment und ebenso auch die Farbe sieht hervorragend aus, nun zu den Pick-Ups, ich selbst habe eine Gitarre mit diesen Fishman Pick-Ups und ich kann mich echt nicht beschweren. Ein wirklich satter Ton den man dort herausbekommt. Du solltest wissen, dass die Gitarre jedoch auch nicht alles ausmacht, sondern auch der Verstärker und die Lautsprecherbox auf denen er spielt. Jedoch gibt es noch andere Modelle von ESP, welche ebenso gut für Black Metal sind. Ich kenne viele Black Metal Künstler, die ihre Gitarre nicht allzu vollbepackt mit Zeug haben wollen, daher nur einen Pick-Up und einen Volumeregler drauf haben. Ebenso könnte man über Jackson ebenso nachdenken, diese Gitarren bieten einen sehr guten verzerrten Ton.

Woher ich das weiß:Hobby – Bin leidenschaftlich Gitarristin in einer Band!
AdrianMowbray 
Fragesteller
 08.02.2024, 10:46

nur aus Neugier: Was meinst Du mit "keine normale Gitarre"?

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Ich verstehe, dass es eine coole Überraschung wäre, aber vielleicht ist es doch sinnvoller, mit ihm zu einem Gitarrenladen (z.B. Thomann) zu fahren. Es ist ja ein wichtiger Kauf.

Mit ESP kann man meines Erachtens nichts falsch machen, vor allem bei Metal. Das zweite Modell von dir, die Baritone, hat einen etwas längeren Hals und eignet sich für dicke Saiten mit tiefer Stimmung. Wenn er nicht schon eine Baritone hat, würde er sich wahrscheinlich darüber sehr freuen.

Woher ich das weiß:Hobby – Gitarre, Bass, Klavier, Synth
AdrianMowbray 
Fragesteller
 08.02.2024, 10:55

ah, das mit dem längeren Hals hätte ich selbst nicht bemerkt. Das ist sehr hilfreich. Ich glaube, wenn man eher aus Spass spielt und nicht beinahe schon Berufsmusiker ist, könnte die Veränderung auf die längeren "Wege" ja durchaus ein Problem darstellen.

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oogabooga679  08.02.2024, 11:02
@AdrianMowbray

Normalerweise würde ich nicht zu einer Baritone raten, aber gerade für Metal in tiefen Lagen eignen sie sich ganz gut. Für andere Musikrichtungen eher weniger. Ob es ihm dann gefällt ist natürlich ein Risiko aber für "scheppernde" Musik ist das nicht schlecht.

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Eine Gitarre sucht man sich selber aus. Man probiert sie in Ruhe aus, vergleicht, letztendlich nimmt man dann genau die Gitarre, die einem passt.

Es ist zwar eine tolle Idee, so etwas verschenken zu wollen, aber die Unterschiede sind groß und selbst innerhalb einer Modellreihe können Instrumente etwas unterschiedlich ausfallen. Daher kann so ein Geschenk trotz der besten Absichten zu Frust führen.

Ein Gutschein in Verbindung mit einem Tagesausflug zu einem der großen Musikhäuser ist aus meiner Sicht die bessere Wahl.

Woher ich das weiß:Hobby – Gitarre, Bass, Synthesizer, Homerecording