Welche Bücher "muss" man (für euch) in seinem Regal stehen haben?
18 Antworten
Bücher, die nur deswegen im Regal stehen, weil es einen guten Eindruck macht, oder man das Gefühl hat, sie müssten dort stehen braucht kein Mensch. In einem Bücherregal sollten also nur solche Bücher stehen, die auch gelesen werden sollen, oder gelesen wurden von dem Besitzer des Bücherregals!
Den Wunsch danach kann ich auch nachvollziehen - kommt bei mir besonders, wenn irgendwer "besondere" Ausgaben sammelt - Goldrandbuchbindungen, denen man ansieht, sie wurden noch nicht einmal aufgeschlagen, o.ä. Wenn es sich dabei um Lieblingsbücher handelt, kann ich es sogar verstehen - ich habe eine Herr-der-Ringe-Ausgabe (3 Bücher, grüner Schuber), die ich mal aus einem Keller gerettet habe und wo offensichtlich ist, das erste ist zur Hälfte gelesen worden, die anderen gar nicht - und diese Bücher werde ich auch nicht anrühren - brauch ich aber auch nicht, direkt daneben stehen die gleichen Bücher nochmal -mit deutlich mehr Gebrauchsspuren - aber wenn es sich nicht um derlei Sentimentalitäten handelt - wozu braucht man dann besondere Ausgaben, wenn man eh nie reinsieht? Mein Bücherregal besteht aus 85% Taschenbüchern und Reclamheften und Hamburger Leseheften - klar nicht so hübsch - aber der Inhalt ist genauso toll. Diese Materialität bei Büchern von einigen Menschen, die sich aber Null um den Inhalt scheren, erschließt sich mir halt nicht.
Da ich kein Goethe-Fan bin - ich glaube, man findet ein Gedichtband (den mir jemand geschenkt hat) und zwei Reclamhefte mit Goethe in meinem Regal - wenn man sucht ;-).
Letztlich zielt deine Frage auf einen Literatur-Kanon ab. Und das ist gar nicht so ohne Weiteres zu beantworten. Je nachdem welcher Bevölkerungsschicht oder Altersgruppe du angehörst kann dieser Kanon variieren. Auch politische Einstellungen, die Religion, die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Jugendkultur aber auch der Beruf spielt dabei eine Rolle. Doch allein die Vorstellung es könne überhaupt noch so etwas wie einen Bildungs-Kanon geben ist umstritten. Als nahliegend erscheint mir daher der Rat, dir einfach die Bücher in dein Regal zu stellen, die du gerne gelesen hat, mit denen du eine besondere Erinnerung verknüpfst, die dir geschenkt worden sind, oder die du immer schon hast lesen wollen, aber bisher nicht die Zeit dazu gefunden hast.
In den Bücherregalen von Menschen, die in einer Bundesdeutschen Großstadt leben, irgendetwas Geisteswissenschaftliches oder Kreatives studiert haben und in den 1980er Jahren geboren wurden, sind mir folgende Autoren und Autorinnen immer wieder aufgefallen: Christian Kracht, Karl Marx, David Foster Wallace, Haruki Murakami, Walter Benjamin, Rainald Goetz, Astrid Lindgren, Michael Ende, Bertold Brecht, Franz Kafka, Marcel Proust, Jonathan Franzen, Karl Ove Knausgaard, Paul Auster, Naomi Klein, Michel Houellebecq…
In meiner Großelterngeneration (geboren in den 1930er Jahren) : Goethe, Kleist, Fontane, Grass, Mann, Schiller, Tolstoi, Dostojevski, aber auch Rosamunde Pilcher, Hape Kerkeling, und Biografien über Helmut Schmidt, Willy Brandt, Bismarck und Bücher, die einen Bezug zu Ostpreußen und/oder religiösen Themen haben.
In den Bücherregalen der jüngeren Generation , und/oder bei Menschen, die einen Bezug zu Fantasy und Science Fiction haben wird sicherlich Harry Poter, der Herr der Ringe, Bücher der Twilight Saga, Fifty Shades of Grey, und diverse Science Fiction Klassiker stehen.
Ob die Beispiele jetzt einen Kanon wieder spiegeln, oder ob du deinen persönlichen Geschmack in den genannten Werken getroffen siehst, steht auf einem anderen Blatt.
Lesen macht Spaß, folge deinem Geschmack. Die Bücher, die dir gefallen, gehören auch in dein Regal.
Du solltest die Bücher im Regal stehen haben, die Du auch nutzt. Alternativ kannst Du auch Bücher sammeln (zu einem bestimmten Thema, welches Dich interessiert) oder (teils antike) Bücher, die einen Wertzuwachs versprechen.
Ich sammele zum Beispiel einerseits (Sach-) Bücher aus dem Raum Nordsee und Ostsee (Bildbände, Reiseführer, Landschaftsbeschreibungen etc) sowie Bücher zur Geschichte des Motorrollers, insbesondere der Vespa.
Weiterhin habe ich folgende Bücher im Regal zu stehen:
- den Duden
- die Bibel
- die Familienbibel (Erbstück meiner Urgroßeltern)
- Fotoalben aus Zeiten analoger Fotografie
- Briefmarkenalben (Sammlung) einschließlich Kataloge dazu
Hallo
Ich denke, da geht es doch sehr nach persönlichen Interessen. Zuerst, als Orientierung würde ich Dietrich Schwanitz "Bildung- Alles, was man wissen muss" empfehlen. Er geht darin unter anderem auf Bücher ein, welche man gelesen haben sollte. In wie weit man das vertiefen möchte, ist einem selber überlassen. Ich habe ehrlicherweise auch nicht alle Bücher davon gelesen.
Für mich wäre Philosophie noch ein wichtiges Thema, hier empfehle ich die Bücher von Siegfried König.
Dann noch Bücher je nach Interesse, für mich wären das unter anderem welche von Bill Bryson, Kurt Tucholsky, Erich Maria Remarque, Erich Kästner, Hans Fallada, Raymond Chandler aber auch Bücher wie Alice im Wunderland, die Sherlock Holmes Reihe, Per Anhalter durch die Galaxis, die Scheibenwelt- Romane, Meister und Margarita, 1984, Fear and loathing in Las Vegas...
Das ist jetzt nur ein sehr grober Überblick, was mir persönlich wichtig ist.
LG
Kongzi - "Lunyü Gespräche" und "Das Große Lernen"
Lotos-Sutra (Saddharma Pundarika Sutra)
Sokrates Apologie vor dem Areopag zu Athen
Eckermann - "Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens"
Lichtenberg - Die Sudelbücher.
Heinrich Heine - "Deutschland. Ein Wintermärchen"
Karl Marx - Das Kapital I-III
Otto Fürst von Bismarck - Gedanken und Erinnerungen.
Nietzsche - "Also sprach Zarathustra"
Rilke - Duineser Elegien.
Kafka - "Der Proceß" und "Das Schloß"
Brecht - "Die Geschäfte des Herrn Julius Cäsar."
Brecht - "Galileo Galilei"
Karl Kraus - Die letzten Tage der Menschheit.
Robert Musil - Der Mann ohne Eigenschaften.
Robert Anton Wilson - Schrödingers Katze 1- 3
Erwin Strittmatter - Der Laden.
Christoph Ransmayr - "Cox oder der Lauf der Zeit"
Ich habe schon den ein oder anderen Schelm entlarvt, der dachte, den Goethe seinen Freunden und Bekannten in vorderster Front des - überaus überschaubaren - Bücherregals präsentieren zu müssen, ohne bei hartnäckiger Nachfrage auch nur ansatzweise mit Textwissen überzeugen zu können. Herrlich.