Welche Außentemperaturen führen zum Gefrieren der Leitungen im Haus?

5 Antworten

Hallo Cantoclass,

Welche Außentemperaturen führen im ungeheizten Haus dazu, dass Wasser- und Heizleitungen im Haus gefrieren und platzen?

Ganz allgemein gesagt: Außentemperaturen im Minus-Bereich. Je deutlicher im Frost-Bereich, desto schneller kann es gehen.

wie lange dauert es, bei welchen Außentemperaturen, bis dies geschieht?

Dazu gibt es keine einfache Tabelle, weil das sehr stark vom Bauzustand des Hauses sowie dem Verlegungsort der Leitungen abhängt. Ist das Haus nach neuesten Wärmeschutz-Standards gebaut und hat sehr dichte und isolierende Fenster; und sind wasserführende Leitungen zudem nicht im Bereich von Außenmauern, sondern allein von Innen-Mauern verlegt, dann dauert es völlig nachvollziehbarerweise länger, bis es stark genug ausgekühlt ist, als wenn ein Haus eine alte Bausubstanz hat, Mauern und Fenster kaum isoliert bzw. wärmegedämmt ist (oder ein Fenster vielleicht kaputt ist) und die Leitungen in Außenmauern oder gleich von außen her verlegt worden sind. Am Ende geht es also darum, wann die Temperaturen im Bereich wasserführender Leitungen frostig genug werden, um das Wasser darin zum einfrieren zu bringen.

Beim Gefrieren dehnt das Wasser sich aus und kann dabei genügend "Kraft" entwickeln, um wasserführende Leitungen beschädigen. Wenn es dann wieder wärmer wird, können enorme Mengen Wasser austreten und erhebliche Folgeschäden verursachen, ganz davon abgesehen, dass die dann beschädigten Installationen erst nach Reparatur wieder nutzbar sind. Meiner Vermutung nach könnte es sein, dass Versicherungen sich im Fall solcher – vermeidbarer – Schäden ziemlich stark sträuben könnten, irgendwas zu regulieren.

Liebe Grüße 🙂

Wasser hat bei +4°C die geringste Dichte ab dann dehnt es sich aus sowohl nach + als auch nach -.

Wird nicht geheizt oder liegt de Leitung nicht im Boden unterhalb der Frosttiefe wird sie auskühlen und Schaden nehmen... bis hin zum platzen...

Norina1603  13.12.2022, 11:10
dann dehnt es sich aus sowohl nach + als auch nach -.

Das ist richtig wobei aber üblicherweise nur im Minusbereich genügend Kraft (Ausdehnung) entsteht um ein Rohr zum platzen zu bringen!

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bwhoch2  13.12.2022, 11:17
@Norina1603
wobei aber üblicherweise nur im Minusbereich genügend Kraft (Ausdehnung) entsteht

Bei Ausdehnung im +-Bereich gibt es bei Heizungen einerseits Ausdehnungsgefäße, die den Überdruck im flüssigen Zustand des Wassers aufnehmen und andererseits gerade im Leitungswasserbereich Überdruckventile, durch die das Wasser bei erhöhtem Druck entweihen kann. Solche Einrichtungen nützen aber nichts, wenn das Wasser in festen Zustand übergeht, also zu Eis wird. Das Eis dehnt sich an Ort und Stelle und in jede Richtung aus und fragt nicht danach, ob da eine Leitungs- oder Heizkörperwand in Weg ist, sondern drückt das einfach beiseitem, bis es womöglich knirscht und bricht.

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Norina1603  13.12.2022, 11:21
@bwhoch2

Das stimmt, wobei mir kein Fall bekannt ist, dass eine Leitung durch warmes/heißes Wasser geplatzt wäre.

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bwhoch2  13.12.2022, 11:30
@Norina1603

Richtig, aber nicht wegen mangelnder Kraft bei der Ausdehnung, sondern, weil flüssiges Wasser oder dampfförmiges H2O sich durch die genannten technischen Einrichtungen gefahrlos ausdehnen kann. Diese Technik gibt es , gerade weil die Ausdehnung so gefährlich werden kann.

In der Anfangszeit der Dampfmaschinen gab es viele schwere Unfälle, weil Kessel oder Leitungen dem Dampfdruck nicht Stand hielten. Bei Ausdehnung von flüssigem Wasser, also unterhalb des Siedepunkts, gäbe es wohl an der schwächsten Stelle einen Rohrbruch, wenn es keine Überdruckventile gibt. Das wäre dann ein Schaden an einer Stelle im Gegensatz zu gefrorenen Leitungen, wo es überall da platzt, wo sich das Eis mehr als verträglich ausdehnt.

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Norina1603  13.12.2022, 11:35
@bwhoch2

Danke für die Erklärung, da habe ich nicht weit genug gedacht, fiel mir aber ein, nachdem der Beitrag weg war, dass sich flüssiges/Dampf förmiges ja nach allen Seiten ausdehnen kann.

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Leitungen in der Außenwand sind natürlich am ersten gefährdet. Auch Leitungen an der Außenwand.

Bei uns ist einmal eine Leitung eingefroren, die in der Außenwand hinter den Einbauschränken der Küche war. Da war es in der Küche 18 grad, und draußen unter -10 Grad.

Diese Frage kann Dir niemand genau beantworten und das auch nicht exakt berechnen. Wenn das Haus mehrere Wochen auf mehrere Grad unter Null auskühlt, dann platzen vermutlich zunächst die Heizkörper und dann die Wasserleitungen, bevorzugt die in und an Außenwänden. Deshalb entleert man die Leitungen am besten vorher.

Diese Frage kann man überhaupt nicht pauschal beantworten. Man muss dazu die Details des Hauses kennen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – In diesen Bereichen selbst seit langer Zeit tätig.