Welche Abschlüsse braucht man, um Lehrer zu werden?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi,

um Lehrer zu werden musst du generell Lehramt studieren. Dort studierst du dann drei Fächer: Bildungswissenschaften und zwei (Unterrichts)Fächer deiner Wahl.

Das Ganze hatte man mal mit dem Staatsexamen abgeschlossen, inzwischen ist es so gut wie überall auf Bachelor/Master umgetellt. Heißt, du beendest dein Studium mit dem Master und machst anschließend ein Referendariat. Dort bist du 1 1/2 bis zwei Jahre an einer Schule als Referendar unterwegs und machst den praktischen Teil deiner Ausbildung, lernst also im besten Fall, wie du unterrichtest.

Mit welchem Abschluss du das Referendariat beendest, weiß ich gerade nicht. Kommt auch darauf an, ob du verbeamtet wirst oder nicht - der Trend geht gerade stark in die Richtung, Lehrer mit befristeten Verträgen einzustellen, ohne Beamtenverhältnis. Leider. Aber darüber kann man sich streiten.

Wie gut dein Abi sein muss, hängt von den Fächern ab, die du auf Lehramt studieren willst und von der Uni. Es gibt Fächer die auf Lehramt zulassungsfrei sind und es gibt Fächer, die zulassungsbeshränkt sind, die haben also einen NC der unterschiedlich hoch ist.

PS: Mathe, Physik und Chemielehrer werden besonders gesucht. Weils wenige gibt, die diese Fächer unterrichten und noch weniger, die das gut tun.

Brieftasche1982  21.01.2017, 00:58

Chemielehrer werden keinesfalls gesucht. In NRW beispielsweise übersteigt bereits jetzt das Angebot der Chemielehrer den Einstellungsbedarf deutlich.

Ob ein Lehrer gut unterrichtet, ist egal, niemand wird entlassen und stellen werden nicht frei, nur weil Lehrer schlecht unterrichten.

Auch mit Mathe und Physik wird es am Gymnasium mittlerweile eng, man sollte auch andere Schulformen in Betracht ziehen.

Wie das 2024 aussieht, wenn der Fragesteller fertig wird, ist schwer zu sagen, die Schülerzahlen sinken jedoch.

Man sollte in 1. Linie nach Schulformen schauen, die gesucht werden, nicht nach Fächern.

Da jedoch der typische Abiturient nur zwei Schulformen kennt ( GS und Gymnasium), hat man an diesen die schlechtesten Chancen auf eine Stelle bzw. der Notendruck ist am höchsten.

0
reverse95  21.01.2017, 01:04
@Brieftasche1982

Jou, NRW ist ein Bundesland. Hier in RLP höre ich oft, dass es an Chemielehrern mangelt. An einem Gymnasium das ich kenne, unterrichtet beispielsweise eine Chemikerin ohne Lehrerausbildung - außerdem darf sie noch Bio unterrichten, weil das ja mit Chemie im enferntesten zu tun hat und es an diesem Gymi an ausgebildeten Biolehrern mangelt. Aber das ist alles von Schule zu Schule unterschiedlich, das stimmt.

Punkt 2: Da hast du vollkommen recht - leider. Dass Lehrer (vor allem in Mangelfächern) nach bestandenem Ref nicht mehr nach ihren didaktischen Qualifikationen beurteilt werden, ist ne Katastrophe.

Punkt 3 und Rest: Auch da habe ich andere Erfahrungswerte. Klar: Das Gymnasium ist bei angehenden Lehrern am meisten gefragt, deshalb hält sich der Lehrermangel (egal in welchen Fächern) dort auch am ehesten in Grenzen. Allerdings ist es sehr gut nachvollziehbar, dass die meisten an Gymnasien unterrichten wollen - die Bezahlung ist am besten und das Schülerklientel oft am angenehmsten.

1
Brieftasche1982  21.01.2017, 14:03
@reverse95

Was du hörst ist vielleicht nicht ganz valide. Von wem hörst du es? Von verbeamteten Professoren ohne Plan vom Lehrerarbeitsmarkt? Von deinen alten Lehrern, die die Stellenlage nur vom Hörensagen kennen oder von irgendwelchen Studenten?

Schau dir die Prognosen an und sprich mit Personalräten.

In Westdeutschland siehst das alles mehr oder weniger gleich aus. In Süddeutschland tendenziell schlechter, im Osten und Norden einen ticken besser.

Aber glaube mir: Biolehrer sind nirgendwo Mangel, schon gar nicht am Gymnasium, Bio ist eines der überlaufensten Fächer überhaupt.

Gruß

Ein Lehrer.

0

Dass man ein so genanntes Lehramtsstudium abschließen muss, wurde schon gesagt. Ich möchte nur noch einige Nachträge bringen:

Für einen halbewegs sicheren Studienplatz sollte deine Abi-Note irgendwo zwischen 1,5 und 2,0 liegen. Je besser die Note, desto besser die Aussichten auf einen Studienplatz. Der NC ist nämlich kein fester Wert, der von vornherein feststeht, sondern er ist immer abhängig von den Durschschnittsnoten der Bewerber um die begrenzten Studienplätze.

Deswegen schwankt der NC jedes Semester und ist auch von Hochschulstandort zu Hochschulstandort verschieden.

Wie ebenfalls schon gesagt wurde, kann man  - ebenfalls abhängig vom Standort - Lehramt im Bachelor/Master-System (Bachelor of Education) oder auf Staatsexamen studieren. Beide Studienabschlüsse sind aber gleichwertig, du solltest die Wahl des Studienorts also nicht von der Art des Studiengangs abhängig machen. Ohnehin schließt sich in beiden Fällen das ca. 1,5jährige Referendariat an, an dessen Abschluss das so genannte Zweite Staatsexamen steht. Nach dem man das erworben hat, ist man fertig ausgebildeter Lehrer.

Informiere dich aber am besten auch nochmal selbst an einigen Hochschulen, wie das Lehramtsstudium für die verschiedenen Schulformen abläuft. Auch hier gibt es durchaus noch ein paar kleine aber feine Unterschiede.

Du brauchst ein möglichst gutes Abitur, egal was du machen willst.

Entscheide dich dann für eine Schulform, die gesuchst ist, danach erst für die Fächer. Schau dir dazu die Prognosen deines Bundeslandes genau an.

Woher du weißt, welche Schulform was für dich ist? Indem du an den Schulformen Praktika machst, die du noch nicht kennst, also berufsschule, Ober-/Mittel-/Sekundarschule und geh mal mit einem Förderpädagogen ne Woche mit.

Entweder ein Studium an einer Pädagogischen Hochschule (PH) für Haupt- oder Realschule (Baden-Württemberg) Studium an einer Uni für Gymnasiallehrer oder Berufsschullehrer (z.B. Wirtschaftspädagogik oder Mathe).

Studium auf Lehramt und da musst du dann 2 Staatsexamen ablegen und als Referendar an einer schule arbeiten,du musst dich vorher für eine Schulrichtung entscheiden wo du später als Lehrer arbeiten willst.