Weiterverwendung PV-Anlage?

priesterlein  06.04.2024, 16:24

Welcher Vertrag läuft denn aus? Der Vertrag mit der Sonne?

norbertk62 
Fragesteller
 06.04.2024, 16:25

Ne - ich bekomme Einspeisevergütung. Der Vertrag hat doch eine Laufzeit.

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du könntest die Anlage kurz vor Ablauf auf die Ost-/Westdächer erweitern.

Diese Ausrichtung hat im Gegensatz zur Süd-Anlage den Vorteil, dass quasi den ganzen Tag eigener Strom in ausreichender Menge zur Verfügung steht.

Die bestehende Anlage würde dann wieder in die neue Laufzeit eingehen. Allerdings ist mit der neuen Vergütung wahrscheinlich keine Gegenfinanzierung mehr möglich.

Also müsstest Du Dich eher auf hohen Eigenverbrauch verlegen. Ggf. wäre dazu auch ein Speicher sinnvoll.

Alles natürlich unter der Voraussetzung, dass das nötige Kleingeld dafür vorhanden ist.

Alternativ: Alles so lassen wie es ist und zum Laufzeitende zu einem Direktvermarkter gehen. Dort gibt es zwar auch nicht viel Geld, aber immerhin mehr als nichts.

norbertk62 
Fragesteller
 06.04.2024, 16:48

Das ist schon mal ein guter Anhaltspunkt. Bitte Nachfrage:

  • wenn die vorhandenen Module ca. (müsste ich nachschauen) 20 Jahre alt sind: würde man die gegen neuere (vielleicht bessere) austauschen ? Gibt es da eine Weiterentwicklung ?
  • Thema Speicher: da bin ich etwas beengt. Ich habe aber davon gehört, dass es KFZ gibt, die - wenn man sie passend anschließt - ihren Akku für die Haus-PV als Speicher zur Verfügung stellen. Was hältst du davon ?

Das mit dem Eigenverbrauch ist logisch. Da denke ich daran, das für eine Klimatisierung einzusetzen. Für Heizung eher nicht, denn die brauche ich im Winter, wenn von der PV nicht viel kommt.

Das Thema Kleingeld - genau deshalb bin ich am Planen. evtl. Umrüstung auf Infrarotheizung oder Wärmepumpe. Das ist ein Riesen-Kostenblock.

Du bist da tiefer im Thema drin. Darf ich dich auch mal per PN anschreiben, wenn ich noch so eine pfrickelige Frage habe ?

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lisaloge  06.04.2024, 18:00
@norbertk62

Ein kompletter Tausch der Module würde natürlich mehr bringen. Da hat sich schon noch einiges getan. Die Frage lautete aber nach Weiterverwendung.

Auto als externer Speicher wird kommen, gibt es aber erst wenige.

Wärmepumpe wäre in Kombination natürlich sinnvoll, ist aber teuer.

Rest gerne per PN.

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norbertk62 
Fragesteller
 06.04.2024, 18:09
@lisaloge

Ok, ich oute mich - bin kein wirklicher WP-Fan in diesem Fall.

  • die braucht genau den Strom (im Winter) wenn er nicht aus der PV kommt. Ist natürlich einfach allgemein eine Alternative.
  • Mein Hauptproblem damit aber: Das Haus ist gut isoliert (war eine Riesenaktion) aber keine Fußbodenheizung. Deshalb wurde umgerüstet auf Pellet. Daher: WP würde noch einen Riesen-Umbau erfordern

Danke erstmal für die guten Ideen - da muss ich weiterplanen.

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lisaloge  08.04.2024, 14:01
@norbertk62

Okay, bin bei Dir, ich würde auch nie eine vollständig funktionierende Heizung austauschen.

Aber noch folgendes als Denkanstoß: Ich bekomme 56% des Bedarfs meiner WP übers Jahr direkt von der PV. Der Rest (Zukauf) finanziert sich über die Einspeisevergütung im Sommer. Mir ist natürlich sehr wohl bewusst, dass Anlagen eigentlich kaum vergleichbar sind, da spielen zu viele Variablen rein.

Und sonst: Erst WP, dann Dämmung, das hat auch eine Saison funktioniert. Trotz Rippenheizkörpern. Ein Jahr später kam dann die PV und Dämmung, nochmals ein Jahr später die Flächenheizkörper.

Funktioniert hätte das alles auch so - ich hatte vor der WP lediglich einen Begrenzungstest bei extrem kalten Temperaturen gefahren. Die weiteren Maßnahmen waren lediglich "Kür", weil verpflichtend für die KfW-Förderung.

Das einzige Ausschlusskriterium für eine WP ist nach wie vor eine Einrohrheizung.

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norbertk62 
Fragesteller
 08.04.2024, 17:05
@lisaloge

Danke erstmal - Das sind Spitzen-Tips. Da werde ich auch noch entsprechend kalkulieren müssen.

Sorry - jetzt bist du einen Level zu hoch für mich. Was ist (für einen technisch interessierten Laien) eine Einrohrheizung ? Das Wort habe ich noch nicht in meinem Vokabular. Ich habe einfache Heizkörper mit Zu- und Ablauf, keine Rippen wie vorher, sondern eher so "flach" (=glatte Verkleidung). Die wurden aber für Pellet ausgetauscht (vorher Rippen).

Wenn du mir nur die Richtung gibst, dann forsche ich da nach.

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lisaloge  08.04.2024, 17:15
@norbertk62

Das steht im Prinzip alles hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Einrohrheizung

Der Trick dabei ist, dass ein Heizkreis von einem Heizkörper zum nächsten läuft, das Wasser also heiß genug sein muss, um auch noch den letzten in der Kette ausreichend zu versorgen. Und das schafft eine WP eben nicht.

War schwer in Mode - aus Kostengründen. Lässt sich rausfinden, wenn bei einem an sich (schon längere Zeit) abgedrehter Heizkörper trotzdem noch die Zuleitung bis zum Ventil warm wird.

Beim Zweirohrheizung bekommt jeder Heizkörper "frisches" Wasser direkt vom Wärmeerzeuger. Und das muss dann eben nicht so heiß sein. Braucht aber fast die doppelte Menge an verlegten Rohren.

Zweirohrsystem vorausgesetzt, wäre eine WP vielleicht später eine Alternative. Du wirst es wohl kaum so wie unsere Nachbarn hier machen und diese zusätzlich einbauen lassen. Die übrigen Voraussetzungen scheinen ja schon zu passen.

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norbertk62 
Fragesteller
 08.04.2024, 17:29
@lisaloge

Ich glaube, ich habe das gefunden und begriffen. Danke.

Da musste ja Pilot sein, um die Heizung erstmal richtig einzuschätzen.

Auf den ersten Blick (meine Vermutung - weiter nichts):

  • ich kann meine Heizkörper einzeln regeln. Hier habe ich Heizkörper auf drei Stockwerken.
  • wenn ein einzelner HK (egal, wo) abgeschaltet wird, dann kann ich dennoch an den anderen Wärme abnehmen (den nächsten im Kreis).
  • wenn mehrere HK aktiviert sind, dann erscheinen für mich alle gleich warm (ohne Messung!)
  • wir hatten einen Energieberater hier, als wir Öl gegen Pellet-Heizung getauscht haben. Der hat nie eine Einschränkung wegen des Rohrsystems erwähnt. Wir hatten damals als mögliche Alternativen Gas, Pellet und WP (mit Bohrung). WP wurde ausgeschlossen wegen der Kosten für die Bohrungen und die Fußbodenheizung.
  • das deutet (!) für mich auf ein Zweirohr-System.

Schon wieder hast du mir was beigebracht - Danke. Ich mache mich da weiter schlau.

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lisaloge  08.04.2024, 17:42
@norbertk62

Eine Abschaltung führt beim der Einrohrheizung ja auch nicht dazu, dass alle weiteren Heizkörper nicht mehr funktionieren. Dieser wird dann lediglich "übersprungen", man kann aber das heiße Wasser am (unteren) Ventil trotzdem noch fühlen.

Eine WP ist natürlich erst einmal teurer als alle anderen Varianten. Ohne passende PV wahrscheinlich tatsächlich unrentabel.

Insofern hast Du - zum damaligen Zeitpunkt - wahrscheinlich alles richtig gemacht.

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