Wechselkurs - Wirtschaft??

4 Antworten

Wenn ich für einen Euro zwei US-Dollar bekomme, bedeutet das, dass der eine Euro ja das doppelte von einem Dollar wert ist. Bekäme ich hingegen nur 50 Cent für den Euro, würde das bedeuten, dass der Dollar das doppelte vom Euro wert ist. Und dieser Wert richtet sich halt danach, wie aktuell die Wirtschaftsleistung des jeweiligen Landes von denen, die Währungen handeln, eingeschätzt wird.

Das kann man so einfach nicht beantworten. Niedrige Wechselkurse bewirken, dassdie eigenen Erzeugnisse günstiger im Ausland angeboten werden können.

Das nützt natürlich überhaupt nichts, wenn das angebotene Produkt dann nicht die gewünschte Qualität ausweist.

Super427 
Fragesteller
 01.12.2019, 14:53

versteh ich irgendwie nicht 🤨.

wenn zb 1 Euro entsprechen 2 usd gelten würde. Dann würde doch ein Gut in der USA auch doppelt so viele usd kosten als Euro ? Und deswegen hätte es doch keine Auswirkungen und besimmt doch nur wie viele Scheine man braucht.

irgendwo denke ich glaube ich falsch

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DerHans  01.12.2019, 14:56
@Super427

Der Kunde in den USA zahlt aber in Dollar. Und ob er einfach die doppelte Höhe in Dollar akzeptiert wäre fraglich. Also trägt der Lieferant das Wechselkursrisiko. Im Überseegeschäft können da auch schon mal 3 Monate zwischen Auftrag und Auslieferung liegen. Inzwischen kann sich die Parität der Währungen verändern.

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Ja, ein hoher Wechselkurs ist schon eine Art Indikator für einen Aussenhandelhandelsüberschuss. Dann wird die heimische Währung eben an den Börsen sehr stark nachgefragt, was den Aussenhandel wiederum dämpft und den Import stärkt.

Der Überschuss muss allerdings nicht unbedingt aus einer hohen Wirtschaftsleistung stammen, er kann auch aus günstigen Produktionsbedingungen, d.h. z.B. niedrigen Löhnen stammen.

Was passiert aber nun innerhalb des Euro Raums, wo es ja keine Wechselkurse mehr gibt?

Dort werden Länder wie Deutschland stark bevorteilt, da deren Währung quasi total unterbewertet ist und die Dummen sind Länder wie Italien, die nicht abwerten können, um auf den internationalen Märkten wieder konkurrenzfähig zu werden. Die Folge ist dann z.B. eine hohe Staatsverschuldung in Italien. Was sollen die denn sonst machen? Am Hungertuch leiden?

Die hohe Staatsverschuldung in diesen Ländern aber drückt den EZB Leitzins und die Geschäftsbanken schöpfen in der Folge Geld grossem Aussmass. Das ganze Geld des Finanzmarktes muss aber (ähnlich wie Wasser) irgendwo hin! Derzeit strömt es ungehindert auf den Immobilienmarkt, da dort keinerlei Dämme errichtet wurden.

Ich glaube, weder Herr Kohl hat bei der Einführung des Euro, noch Herr Schröder bei Forcierung des Niedriglohnes in Deutschland, dies alles bedacht.

Jetzt aber haben wir den Salat! Man schaue sich doch nur mal die Immobilienpreise in den deutschen Ballungszentren an! Da wird aus all der ökonomischen Theorie dann schnell mal Realität und Praxis.

Beispiel Türkei https://www.focus.de/finanzen/boerse/devisen/waehrungs-und-wirtschaftskrise-oecd-prophezeit-tuerkei-schlimme-rezession-finanzminister-schnuert-neues-hilfspaket_id_10756238.html

Der Verfall der Lira spiegelt die schlechte Wirtschaftslage wider. In so einem Fall wechselt die Bevölkerung die Landeswährung in eine Fremdwährung um. Der Bevölkerung (z.B. den Kellnern in den Hotels) geht es schlechter. Aber die deutschen Touristen freuen sich, weil sie günstig in der Türkei Urlaub machen können.

Das Gegenteil erleben deutsche Touristen in der Schweiz. Die Schweiz steht wirtschaftlich hervorragend da. Die Löhne sind hoch, der Franken ist stabil. Deutsche machen dort nur selten Urlaub--weil der Urlaub dort so teuer ist.

Insofern ist der Wechselkurs auch ein Indikator, um die Wirtschaftslage eines Landes zu bestimmen.