Wasserschaden Estrich?
Die Frage wendet sich an die Fachleute, also Bauingenieure oder auch gerne Facharbeiter, Meister, Techniker mit einschlägiger Erfahrung:
Ich hatte grade in der Trocknungsphase des Estrichs meines Einfamilienhauses (Neubau) einen Wasserschaden. D.h., es stand kurz im Bereich Wohnzimmer/Küche im Erdgeschoss eine Wasserlache mit wenigen Millimetern Höhe (die Tiefbauarbeiter wollten die neumontierte Zisterne mit Wasser befüllen, damit diese nicht aufschwimmt und eine Verbindung des durch das Haus verlegten Wasserschlauchs ging auf... ).
Eigentlich befinde ich mich grade in der Trocknungsphase des Estrichs (Fußbodenheizung) und hatte mich über jedes abnehmende Prozent Feuchtigkeit gefreut. Ich habe natürlich nach Entfernung des Wassers nun das volle Programm laufen (Fußbodenheizung auf 40° Vorlauf, Heizlüfter, Entfeuchter und Ventilatoren). Aber ich kann nicht einschätzen, wieweit mich das nun zurückgeworfen hat. Wieweit ist das Wasser vermutlich in den Estrich eingedrungen? Die Tiefbauer schätzen, dass sie es nach wenigen Minuten bemerkt haben und die Jungs haben sofort reagiert. Also hat die Pfütze höchstens 15 Min auf dem Estrich gestanden.
Leute, ich finde es ja klasse, dass Ihr mir helfen wollt, aber ich habe zwei Antworten, eine von einer Elektromeisterin und eine von einem Elektrotechniker. Ich selber bin Elektroingenieur. Die Frage bezog sich auf das Trocknungsverhalten des Estrichs, also geht das doch „eher“ in die Richtung Bauingenieure, Poliere, Bautechniker, -Meister usw. Ich weiß zwar, dass im Zweifel die „Elekroleut“ auch in meiner Firma die „Mädchen für alles“ sind, aber vielleicht lässt sich jemand vom Bau auch noch zu einer Antwort hinreißen.- ;-)
So, ich habe nun von einem Fachmann außerhalb von "Gute Frage" eine Rückmeldung erhalten. Also falls mal irgendwann jemand das gleich Problem hat: Das Wasser AUF dem Estrich ist nicht das Problem, das trocknet mit entsprechenden Hilfsmitteln in ein- zwei Wochen wieder. Aber durch die Dehnungsfugen und die Ränder ist vermutlich Wasser unter die Isolierschicht (also auf die Fundamentplatte) geraten. Dies kann von alleine nicht verdunsten, wäre über Jahre eingeschlossen und würde für Schimmel sorgen. Daher muss durch eine Fachfirma geprüft werden, ob es dazu kam und in welchen Bereichen. Dann muss die Estrichschicht an entsprechenden Stellen mit Kernbohrungen geöffnet - und mit einem Gerät über mehrere Wochen dieser Bereich getrocknet werden, indem an jede Kernbohrung ein Schlauch angeschlossen und warme Luft durch die Bereiche geleitet wird.
3 Antworten
Na das hätte ich dir als „Laie“ auch sagen können. 😉
Ein Baustoff trocknet nur über die an ihm vorbeistreifende trockenere Luft ab, wobei die Luft trockener sein muss, als die Oberfläche des Baustoffes. Nur so funktioniert das Feuchtegefälle in die richtige Richtung. Je größer diese Differenz, im Feuchtegefälle ist, um so schneller funktioniert die Trocknung.
Da warme Luft gute Trocknungseigenschaften besitzt, weil die relative Luftfeuchtigkeit gering ist, ist zum einen Warmluft unterhalb der Estrichplatte hilfreich und Wärmestrahlung auf der Estrichplatte, da die Wärmestrahlung die Oberfläche der Estrichplatte direkt erwärmt und sich nachfolgend die an der Oberfläche anliegende Luftschicht erwärmt, die durch die Erwärmung eine geringere relative Luftfeuchtigkeit bekommt und damit eine höhere Wasserdampfaufnahmefähigkeit, was die Trocknungseigenschaften deutlich verbessert.
Bei Fußbodenheizung erübrigt sich jedoch die Wärmestrahlung von „außen“, da die Heizung selbst in der Lage ist, die oberflächennahe Luftschicht zur Trocknung zu erwärmen.
Ich persönlich hätte mich allerdings gegen die Fußbodenheizung und für die Heizleiste entschieden, da die Heizleiste billiger in Installation, einfacher in der Fehlersuche ist und auch die Wärme gleich dort hinbringt, wo sie gebraucht wird - an der Außenwand, wo der Raum seine Wärme verliert.
Die Heizleiste bringt dadurch ein wunderbares Wärmeklima ins Haus und beruhigt zudem noch die Raumluft und lässt den Staub absetzen, da dieser nicht ständig aufgewirbelt wird, wie bei der Fußbodenheizung.
Schwimmende Estrichplatten finde ich übrigens genau wegen dem Problem, was Du hast, als sehr problematisch. Ein Wasserschaden kann immer mal auftreten und meiner Meinung nach sollte eine Abrocknung selbständig erfolgen und dadurch keine Kosten verursachen. Das funktioniert natürlich nur, ohne Schichtenaufbau im Fußboden mit rein mineralischen Baustoffen, wie Ziegel und Beton, z.B. eine Ziegeleinhängedecke mit Aufbeton.
Ein bis zwei Wochen mußt du rechnen. Das Wasser ist nicht nur in den Estrich eingedrungen, sondern auch ins Mauerwerk. Die Fußbodenheizung so hoch fahren ist schlecht, da könnte der Estrich reißen. Der/die Entfeuchter täglich leeren, möglichst zur selben Zeit, dann siehst du wieviel und ob es weniger wird.
Normal dauert es 4-6 Wochen, bis der Estrich abtrocknet. Ha, hatte mal ne Baustelle, mußte Schaltschrank verdrahten, bin Elektromeisterin. Die hatten sogar ein Bild in den Estrich mit versch. Ölen eingearbeitet, sah gut aus. jeden tag hatte ich mich gefragt, was das fürn komischesTeil am Kellerfenster ist, egal. Am 3. Tag hat es wie aus Kübeln geggossen, war als wenn eimerweise auf die Scheiben klatschten, die Scheibenwischer hatten es nicht geschafft und Gullys liefen über.
Nach weiten 4 Tagen mußte ich dort wieder hin, den Schaltschrank neu klemmen, Grund, das komische Ding war eine Rückstauklappe, wurde vergessen einzubauen.
Unter dem Estrich im Keller waren Kabelkanäle verbaut, wo Datenleitungen und Elektroleitungen lang liefen und ohne Rückstauklappe auch nun Reste von Klopapier und "Kupferbolzen". Aufgetreten war das zuerst im Chefbüro, das lag am tiefsten. Aus der Fußbodensteckdose trat eine übel stinkende braune Brühe aus.
Der ganze Estrich im Keller mußte ausgestemmt und viele Leitungen erneuert werden. Zudem liefen große Lüfter, die den Duft von 4713 entfernen sollten..)))
Hab mich und den Schaltraum mit billigem Parfüm eingedieselt, um den Gestank zu übertünchen. Mit erneuter Estrich Trocknung vergingen 4 Monate, nur diesmal ohne Bild.
Klar, wenn neuer Estrich gelegt werden musste.
Bin übrigens selber auch "Elektromensch " ;-).
Ich bin 43, Mein Mann 46 und E-ing. Hab den Krauterladen von meinem Vater übernommen und investiert. Jetzt haben wir 14 Mitarbeiter, eine große Werkstatthalle und machen nur noch Großbaustellenund Industrie Reparaturen in Elektronik und Elektro.'Ich brauche kaumm noch raus, mache den Bürokram, mein Mann Aufträge und mit einem Meister die Überwachung.Achja, 2 Stifte haben wir auch noch.
OK, wir sind eine Generation. ;-)
Das hört sich übrigens nach einer sehr guten Organisation an!
Ja, hat auch ne menge Arbeit und Verzicht gekostet.Aber jetzt genieße ich es, sehr zum leidwesen unserer Sekretärin. ich stehe unheimlich auf Techno und Rave.Hab auch ne fette Anlage im Büro,mit richtigen 30er Bässen. Trotz meines alters sehe ich noch aus wie 25 und tanze auch so, Kommt die richtige Musik, dann wird die Anlage aufgerissen und ich rocke richtig ab. Die alte Emma(56) trägt dann Oropax und Gehörschutzkopfhörer und schüttelt dann immer mit dem Kopf
Im Wohnzimmer zu Hause steh 4 Orgelkabinette und ein wassergekühlter Verstärker, damit könnte man locker eine Kirche beschallen, aber ich mag es, wenn die Bässe abgrundtief hämmern.
Na? hab ich dich verschreckt? Wovon ich früher immer nur träumen konnte, kann ich mir jetzt leisten und das geniesse ich, man lebt nur 1x.
Jetzt in diesen Monaten muss ein Trockner aufgestellt werden, der die ganz Feuchtigkeit raussaugt. Mit Estrich aufheizen ist nix Gutes getan.
Danke, das ist mal eine konkrete Angabe!
Der Estrich wurde schon Anfang November gelegt und war schon auf 10% Feuchtigkeit runter.