Was will mein "Kunst" - Lehrer damit sagen?
Nun, heute wollte ich mir von meinem eher lockeren Lehrer im Fach "Bildnerische Erziehung" eine Note auf eine von mir kreierte Zeichnung zun Thema "Surrealismus" geben lassen.
Dieser meinte allerdings, er könne mir bestenfalls eine "U.A." (unfertige Arbeit) eintragen, da dies noch kein fertiges Bild darstellen würde.
Nach langer Diskussion und unnötigem Gerede, wie es bei Lehrern dieser Art leider öfters Gang und Gäbe ist, konnte ich herauskristallisieren, dass es seiner Meinung nach als Bild zu bezeichnen wäre, wenn ich es denn zum Beispiel mit einem Rahmen versehen würde...
Er "erklärte" mir die verschiedensten Ettapen, durch die ein Bild zu laufen habe, um als solches durchgehen zu können.
Von der Skizze zum Layout, zum Vorentwurf, zum Bild...
Nun, dieses Bild war für mich schlichtweg ein Versuch. Ich habe einfach einmal ein Bein gemalt und bin dann dem Bild in meinem Kopf weiter gefolgt, ganz ohne das ganze unnötige Tralala runderhum^^
Auch gehe es dabei nicht um Farben, Hintergrund oder sonstiges, das mache kein Bild aus, sondern vielmehr ein Bezugspunkt, der einem etwas über das Dargesellte verrät, blablablabla, pseudo-intelektuellen-Geschwafel-bla...
Auf meine Frage, ob ich es denn einfach ausschneiden könne, damit die Leere des Blattes nichtmehr gegeben sei, da eine Zeichnung ja nicht auf das rechteckige Papier-Format limitiert ist, hat er gemeint, wenn ich es beispielsweise ausschneide und auf einen bunten Karton klebe, dann würde das schon eher gelten, ja.
Excuse me, WTF?
Mir gefällt mein Bild und wollte ich es nicht genauso haben wie es aussoeht, würde es das auch nichz, das verspreche ich euch^^
Naja, jedenfalls habe ich ihn dann gefragt, ob er denn wenigstens meine zweote Zeichnung als Bild gelten lassen würde (siehe Bild mit Gedankenblase), meinte er auch, im klassisch - schwammigen Jargon eines Kunststudenten, das würde "schon eher gelten".
Weiß ja echt nicht was der vprzuweisen hat, dass er sich anmaßt, mir dermaßen in meine geliebten Werke pfutschen zu können... ^^
Nun, erstens einmal wollt ich nur mal so allgemein fragt, wer mir erklären kann, wo der Kerle recht hat (oder auch nicht) und zweitens wäre es mir ein Anliegen, zu fragen ob mir einer von euch einen guten Grund liefern kann, warum ich darauf auch nur einen Hauch meiner Energie verschwenden sollte und mich tatsächlich um seine Aussagen zu scheren...
Denn, seien wir ehrlich, was nutzt mir schon eine Zeichen-Note, wenn ich erstens sowieso weiß, dass ich sowieso - gemessen an meinem Lehrer und anderen Schülern- eine klare eins bekommen müsste, und zweitens diese nur unter höchstem Zwang und zuwieder meiner künstlerischen Ideale erlangen könnte?
Hach, ich bin einfach verwirrt mit dieser Welt^^
Danke für die Antworten auf meinen viel zu langen und Inhaltslosen Text schonmal im Vorraus :)
4 Antworten
Ich finde das sieht super aus, Kunstlehrer halt...
Ich finde, ein Stück weit hat dein Kunstlehrer recht. Die Bilder sehen sehr unfertig aus. Zum Beispiel könntest du die Konturen statt mit Bleistift mit einem Fineliner zeichnen, sodass diese mehr rausstechen, bei dem anderen mit Farbe arbeiten. Deine Zeichnungen an sich sind gut, keine Frage, allerdings ist meiner Meinung nach nicht das "unfertige" das Problem, sondern dass das schlichtweg leider nichts mit Surrealismus zu tun hat.
Ich verstehe auch, was dein Problem mit seiner Aussage ist. Allerdings bekommt man, wenn man sich so viel wie in einem Studium mit Kunst beschäftigt hat, einen anderen Blick dafür. Man sieht einfach, was funktioniert und was nicht, das ist allerdings oftmals sehr schwer in Worte zu fassen
Da muss ich deinem Kunstlehrer aber irgendwie recht geben.. Die sehen beide etwas unfertig aus. Das bunte meiner Meinung nach sogar noch etwas mehr, da man beim s/w Bild damit argumentieren kann, dass es eine kleine Illustration eines gewissen Themas ist. Trotzdem finde ich, dass beim s/w etwas die Tiefe fehlt. Es sieht einfach etwas flach aus; wenig Details außer in den Flügeln. Der Teil in Bleistift bei dem anderen, sieht extrem unfertig aus, wahrscheinlich weil der Bleistift sehr leicht und zaghaft aufgetragen wirkt. Auch fehlt mir hier jegliche Komposition für das gewählte Format. Wenn dein Kunstlehrer also sagt, dass es ausgeschnitten und wo anders aufgeklebt eher als fertig gilt, hat er Recht, denn dann hat das Bild zumindest die Wirkung einer Komposition.
Ich verstehe, dass dir sehr viel an deinen Arbeiten liegt und sie sind auf gar keinen Fall schlecht, versteh mich nicht falsch! Du willst sie vor, deiner Meinung nach, ungerechtfertigter Kritik schützen und deinen Stil, deine künstlerischen Entscheidungen damit selbst abnicken, aber du musst sehen, dass dein Kunstlehrer dir nichts böses will. Er will nicht deine Leistungen schmälern, sondern dir zeigen, was du besser machen könntest, um schneller deine Fähigkeiten zu erweitern.
Ich habe auch lang gebraucht, um zu sehen, dass meine Kunstlehrerin Recht hatte mit all dem was sie gesagt hat, und jetzt bin ich sehr froh darum, denn es hat mich weiter gebracht, als ich wahrscheinlich alleine hätte kommen können.
Sorry für den langen Text. Ich hoffe du liest ihn trotzdem.
Erstmal danke für die umfangreiche Antwort.
Ich verstehe es schon, wenn jemand Einwände zu einer Arbeit bringt, aber meiner Meinung nach hat einfach der Künstler selbst zu entscheiden, wann seine Arbeit "fertig" ist.
Die Zeichnungen habe ich beide - und das habe ich ihm auch gesagt - für so eine Art Zeichenchallange mit einer Freundin gemacht, in der wir uns für jeden neuen Tag Worte gegeben haben, zu denen wir etwas zeichnen mussten.
Das hier sind "Gefühle" und "Gedanken" und ich habe meinen Fokus darauf gesetzt, ein Objekt darzustellen, dass für mich mit einem Blick dieses Wort wiederspiegelt.
Warum ich da jetzt einen Rahmen rundum-malen sollte, egal wie schön der auch sein mag, nur damit so ein Kunst-Heini es endlich als "Bild" bezeichnen kann, sehe ich trotzdem kaum ein, denn in meinen Augen würde jegliche Erweiterung nicht unbedingt zur Verbesserung des Bildes beitragen. Ich male schließlich auch nicht für andere, sondern für mich selbst, und ich denke das wird auch der Grund sein, weswegen ich die Arbeit lieber als Unfertig bewerten lasse, als als fertig und sie dafür in meinen Augen nichtmehr das darstellt, was sie sein sollte.
Außerdem gab es das Drama bei Mitschülerm noch nie, egal wie beschränkt die Werke waren >.<
Hachh, ich werd "Kunst" als Fach glaub nie verstehen, einfach weil sich mein Innerstes dagegen sträubt von anderswo vorgeschrieben zu bekommen, was wohl jetzt gut aussieht und was nicht, sofern das nicht größtenteils objektiv machbar ist :P
Die sind tootaaaal toll, ich könnte mir fast vorstellen, dass das untere ein Selbtsportrait sein könnte! Ich Kunstkenner habe einen Sinn für sowas. Ich finde außerdem du solltest einmal mit einer Freundin die "Inktober" Challenge machen, weißt du was das ist? Oktober kommt bald!