Was war die längste Aufnahmedauer von einer Kompaktkassette?
Speziell im Zeitraum von 1983 -1987. Ich meine die maximale Aufnahmedauer pro Seite.
Wie gut war die Klangqualität? Wäre es möglich gewesen mit so einer Kassette in guter Qualität ein Gespräch aufzunehmen?
7 Antworten
Es gab da schon einmal in dein 80ger Jahren Bänder vom Typ C180, das hatte 90 Minuten pro Seite. Ich muß aber ganz ehrlich sagen: Ich hatte das nie in die Finger bekommen, höchstens C120 und das war schon recht empfindlich also eher etwas für den stationären Betrieb und nicht für den Walkman, sonst gab es Bandsalat.
Von der Qualität her wird das Medium Magnetband von vielen Leuten unterschätzt, inklusive mir als ich jung war. Logisch griff man früher zum allgemein im Elektromarkt erhältlichen Bänder, günstig musste es halt sein. Es gab da aber riesige Qualitätsunterschiede. Schau mal was ein Reineisenband, Typ IV kostet. Wenn man das mit dem richtigen Pegel und vor allem mit dem richtigen Frequenzgang bespielt - vor allem braucht es da Tape Recorder, die einen Band-Typ-Wahlschalter haben - dann bekommt man da eine Aufnahme mit einer erstaunlich guten Qualität. Da braucht niemand sagen, Kassetten klingen scheiße. Ja, billige Kassetten können scheiße klingen und rauschen bei falschem Pegel und falscher Frequenzeinstellung.
Wenn es bei dir nur um ein Gespräch geht tut es da auch locker ein Typ II Band. Heute macht man das sowieso mit einem PCM-Recorder, da kannst du dann so lange reden bis dir die Spucke wegbleibt :-)
Die längste die es gab war die TDK D-180 mit 90 Minuten pro Seite. Sie konnte nicht in jedem Tapedeck genutzt werden weil das Band so dünn ist das es zu reißen droht. Man brauchte dazu ein hochwertiges Tapedeck mit einem schonenden Bandtransport. Das Bandmaterial war Eisenoxid (Normal Postition), also das billigste und eine schlechte Tonqualität für Musik. Man hatte einen dumpfen Klang. Für Sprachaufzeichnungen reichte das aber aus.
Es gab auch welche mit den Spielzeiten 60+6 und 90+6. Da konnte man folgendes Problem vermeiden: Man möchte ein Schallplattenalbum auf Kassette überspielen und das letzte Lied passte nicht mehr auf eine Kassettenseite wenn das Album mehr als 60 Minuten oder mehr als 90 Minuten Spielzeit hatte. Das war z.B. beim White Album der Beatles der Fall.
Das beste Bandmaterial war damals Reineisen (Metal Position). Diese Kassetten hatten auch einen stolzen Preis. Man musste in den 1980er Jahren ca. 20 Mark für so eine hinblättern. Das wäre wenn man die Inflation berücksichtigte heute ca. 20 Euro. Ich habe selbst noch so eine originalverpackte. Und zwar eine Technics MX 90 Metal Position. Diese werden heute zu horrenden Preisen gehandelt.
Kassetten mit dem Bandmaterial Chromdioxid (Cro2 Position) hatten das beste Preis-Leistungsverhältnis. Das haben auch die meisten genutzt.
Die 120er-Kasetten hatte ich auch ne Zeit lang. Die waren aber einfach zu empfindlich und es gab öfters mal Bandsalat. Mit denen musste man sehr sensibel umgehen.
Die 90er (2 x 45 min) waren da deutlich stabiler. Die gab es in verschiedenen Qualitäten und wenn man gute Bänder, z.B. von BASF oder TDK nahm und ein gutes Casettengerät hatte + gutes Mikrofon konnte man eine hervorragende Sprachqualität aufnehmen.
Ich kenne Kassetten mit 12 0 Minuten, also 60 Minuten pro Seite.
Allerdings gab es gute Cassettenrekorder, die den Kopf und die Bandlaufrichtung automatisch am Bandende (opzisch erkannt) drehten und da war dieser Seitenwechsel kaum bemerkbar.
Die Qualität war bei guten Kassetten und einem guten Rekorder fast auch dem Niveau von CDs.
120 Minuten Bänder gab es.
Unter der Voraussetzung, dass die Gesprächsteilnehmer mit anständigen Mikrofonen aufgenommen wurden und das Kassettendeck ordentlich eingemessen war und Reineisenbänder verwendet wurden, kam die Tonqualität durchaus an Hifi Niveau heran.
P.S. Reineisenbänder IEC TYPE - IV bzw. IEC TYPE - V gab es nicht als 120 Minuten-Bänder, eher 60 bis 90 Minuten.
Standard waren IEC TYPE II und IEC TYPE III Chromdioxid bzw. Ferochrom.
Das billigste Bandmaterial war die TYPE I, war aber auch deutlich schlechter in der Klangqualität.
Das stimmt allerdings. Habe auch keine guten Erfahrungen mit 120 er Bändern gemacht. Darum habe ich diese Bänder auch ganz schnell wieder entsorgt und das Geld lieber in Reineisenbänder investiert.
Ich bleibe da mal lieber bei dr Zverlässigkeit in Aufnahme und Walkman.
Die braunen FE 30 waren allerdings original echt auch mal State of the Art.
Aber mit 120ern hat kaum ein Radiohead bei MC privat herum gefuchtelt. Die 90-er ( 2 × 45 ) CR III waren DA schon ganz gut. :-)