Was wären gute gründe um von Windows auf Linux zu wechseln?

9 Antworten

Mal umgekehrt gefragt : warum sollte man Windows nutzen?

  1. Windows ist Spyware. Bspw übermittelt Edge jede besuchte Webseite ab Microsoft.
  2. Windows ist Malware. Anstatt etablierte Sicherheitsmechanismen einzuhalten wird auf antiquierte Konzepte gesetzt und die Sicherheit der Daten der Nutzenden riskiert.
  3. Windows beschneidet die digitale Souveränität seiner Nutzenden durch Nicht-Einhaltung von Standards, proprietären Formaten und mehr.

Hier mal Quellen einzig von dieser Woche:

Linux bietet viele Vorteile, wenn die Hardware mit spielt und man meint, nicht unbedingt auf ganz bestimmte Programme verzichten zu können. Für mich sind die Vorteile :

  1. Freiheit in der Wahl der Software. Das meint auch die Desktop Umgebung, die man bei Windows nicht ändern kann.
  2. Standardisierte Formate, sodass ich meine Dateien auch in Jahrzehnten und auch mit anderen Programmen öffnen kann.
  3. Privatsphäre, soweit es das System selbst angeht. Natürlich schützt Linux einen nicht davor, die eigenen Daten in irgendwelchen Webdienste preiszugeben. Aber das System selbst übermittelt von sich aus keine personenbezogenen oder privaten Daten an Firmen.
  4. Fortschrittlichen Technologien. Während Windows noch Elemente aus Windows 95 mit schleppt, sind die üblichen Linux Systeme erheblich moderner.
  5. Sicherheit durch moderne Konzepte wie Trennung von Benutzer und Administration.
Tichuspieler  29.09.2022, 16:00
Mal umgekehrt gefragt : warum sollte man Windows nutzen?
[...]und man meint, nicht unbedingt auf ganz bestimmte Programme verzichten zu können.

Du sprichst einen - zumindest für mich - wichtigen Punkt an: Wenn man nicht auf bestimmte Programme verzichten will.
Zwar gebe ich Dir recht, dass es unter Linux Programme gibt, die man auch unter Windows findet, aber ich nutze einige Windows-Programme wie zum Beispiel audiograbber (zum Digitalisieren meiner MCs)oder die Lernkartei von Armin Batzelt, die mir persönlich einfach mehr zusagen.
Klar gibt es Musikbearbeitungsprogramme oder Lernkarteien unter Linux. Die habe ich auch ausprobiert (einschließlich audacity), hatte aber stets das Gefühl, dass sie nicht dem entsprechen, was ich gerne hätte.

Auch wenn jeder Linuxfan nur den Kopf schütteln kann, aber ich bin ehrlich genug zu sagen: Ich finde diese (und auch andere) Windowsprogramme für mich (!) so gut, dass ich weiterhin Windows als Betriebssystem nutze um eben mit diesen Programmen zu arbeiten.

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julihan41  29.09.2022, 16:07
@Tichuspieler

Und sowas kann ich dann auch akzeptieren. Muss letztlich jeder für sich entscheiden.

Ich mag nur diese Leute nicht, die sagen "Linux ist eh kacke/für Nerds/funktioniert nicht/...", aber es nie benutzt haben und sich auf bestimmte Programme und Abläufe festnageln, die man auf keinen Fall anders haben will und auch nichts anderes ausprobieren wollen, weil sonst gefühlt die Welt untergeht.

Meist sind das auch Programme und Abläufe, die aus meiner Sicht meist auch noch schlecht, unsicher und langsam sind :D

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Tichuspieler  01.10.2022, 10:23
@Waldelb3

Ich befürchte, wir sitzen da gerade in unterschiedlichen Zügen. Selbstverständlich gibt es auch Lernkarteiprogramme, die unter Linux laufen, keine Frage. Ich habe auch schon welche ausprobiert, habe aber für mich entschieden, dass ich die LK vom Armin Batzelt am sympathischsten finde, weil sie das bietet, was meinen Wünschen/Vorstellungen entspricht.
Und diese läuft unter Windows
(wobei ich persönlich es schade finde, dass Herr Batzelt die Programmierung eingestellt hat; eine Kombination aus der alten Version und der neuen wäre echt das Itüpfelchen gewesen)

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julihan41  01.10.2022, 10:42
@Tichuspieler

Ist nicht genau das Thema, aber hier schlagen die Vorteile von quelloffener Software zu. Wäre das Programm quelloffen, so könntean das Programm weiter entwickeln, nachdem der ursprüngliche Entwickler die Arbeit eingestellt hat.

Bei Software mit geschlossenem Quellcode geht das nicht. 🤷‍♂️

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Waldelb3  01.10.2022, 12:07
@Tichuspieler

Ich glaube, ich habe mich da schlecht ausgedrückt. Was ich sagen wollte ist, dass Audiograbber auf Linux läuft, und dass ich vermute, dass die Lernkartei von Armin Batzelt auch auf Linux läuft. Also du müsstest nicht auf die Programme verzichten, die du jetzt nutzt, sondern könntest auf Linux die exakt gleichen Programme auch nutzen.

Vielleicht etwas Kontext: Linux ist durchaus in der Lage Windows-Executables (.exe-Dateien) auszuführen. Dazu kannst du beispielsweise Bottles nutzen. Das ist ein Programm, damit kannst du die exe starten, und ins System integrieren.

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Waldelb3  01.10.2022, 12:12
@Tichuspieler

Ich sage hier dass ich vermute, dass die Lernkartei läuft, weil ich es nicht probieren kann (wegen der Lizenz - wenn du möchtest, gib mir einen Key, dann probiere ich das). Allerdings würde ich erwarten, dass es läuft, weil das Programm (so weit ich das sehe) sehr alt ist, und alte Windows-Programme unter Linux eine sehr gute Unterstützung haben. Oft laufen die sogar besser als auf Windows.

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Zum einen der Kostenfaktor: Das Betriebssystem selbst, die meisten Distributionen und auch die meiste Software für Linuxsysteme ist kostenlos verfügbar (es gibt aber auch kommerzielle Closed Source-Software). Für nahezu alles, was man unter Windows kennt, findet sich auch für Linux eine Alternative.

Zum Zweiten der Sicherheitsaspekt: Durch die durchgängige Trennung von Administrationsaccounts und Useraccounts ist es schwieriger für Schadsoftware, das System zu kompromittieren. Aber es ist nicht unmöglich.

Zum Dritten die Performance und Unterstützung auch älterer Hardware. Mithilfe eines Linuxsystems ist es durchaus möglich, auch recht alte Hardware noch performant zu nutzen.

Wenn Microsoft etwas an Windows ändert, was dir nicht passt, musst du das akzeptieren. Nicht so bei Linux. Da gibt es eine sehr große Auswahl an Distributionen mit diversen Oberflächen und Anwendungsgebieten, aus denen du wählen kannst. Und auch das Umsteigen zwischen Distributionen ist viel leichter als von z.B. Windows oder MacOS auf Linux. Du bist also insgesamt freier mit Linux.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
  • Datenschutz
  • Mehr Performance, sowohl auf schwacher Hardware, als auch in manchen Spielen (hardwareabhängig)
  • Sicherheit
  • Besser zum Programmieren
  • Anpassbarkeit
  • Hardwarekompatibilität
  • Bessere Anwendungs-Software verfügbar
  • Nervt nicht ständig (Edge+Bing im Startmenü, Popups, etc)
  • Einfacher zu bedienen (nachdem man sich dran gewöhnt hat)
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Informatik
  • Performance - Auf meinem Laptop mit 4 GB Ram musste ich wechseln und seit dem läuft der viel besser.
  • Linux ist immer mehr vertreten - Es ist nicht verkehrt erste Erfahrungen zu sammeln.
  • OpenSource - Stetig von Tausenden / Millionen Menschen geprüft. Profit unabhängig

Also wenn ich dir nur eine Linux Distro empfehlen müsste: Dann wäre es ZorinOS, die MEINER Meinung nach beste Linux Distro

ohwehohach  29.09.2022, 08:43
Stetig von Tausenden / Millionen Menschen geprüft.

Was ein Mythos ist. Wäre das so, würden nicht Bugs auch erst nach mehreren Jahrzehnten gefunden.

Es wird immer behauptet und so getan, als würden Millionen Menschen nichts anderes tun, als den Quellcode irgendwelcher quelloffenen Software prüfen. Das ist nicht der Fall.

Was richtig ist, ist, dass es eben bei OSS die Möglichkeit gibt, das zu tun. Und wenn ein Bug gefunden wird, wird dieser schneller gepatcht als es bei CSS der Fall wäre.

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FaTech  29.09.2022, 08:46
@ohwehohach

Kein Mythos. Klar hängen die nicht ständig davor, nur um bugs zu finden, aber das ist ja bei Windows nicht anders. Nur ist der Vorteil, dass bei Windows nur eine bestimmte Anzahl von Mitarbeitern dies tut und bei Linux tausende von Menschen, da es Quelloffen ist

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ohwehohach  29.09.2022, 08:57
@FaTech

Es ist aber nunmal so, dass Bugs meist zufällig gefunden werden. Ich bin selbst Softwareentwickler - und es gibt nichts Schlimmeres, als den Quellcode anderer Menschen verstehen zu müssen. Ja, sicherheitsrelevante Software (z.B. Messenger wie Signal) wird (und kann wegen des verfügbaren Quellcodes) sehr genau unter die Lupe genommen und getestet, von Entwicklern, Sicherheitsexperten, etc. Aber im Normalfall setzt sich niemand hin und prüft systematisch OSS auf Fehler. Und auch hier gab es in den letzten Jahren beispielsweise in OpenSSL schon Bugs, die Jahre in der Software vorhanden waren, ohne gefunden worden zu sein.

Bei den meisten Projekten ist es so, dass eben die Entwickler selbst (oder irgendein Enthusiast, der ein Feature entwickeln und einbauen will) mehr oder weniger zufällig auf entsprechende Fehler stoßen, denn tatsächlich sind vor allem logische Fehler in großen Projekten für "nicht-Eingeweihte" quasi unmöglich zu finden, wenn man nicht konkret einem Symptom nachgehen und das debuggen kann.

Außerdem ist es eben nicht so, wie immer kolportiert wird, dass jeder das kann - das erfordert nämlich sehr tiefes Wissen und jahrelange Erfahrung, und die hat eben nicht jeder. Und Du muss in das Projekt eingearbeitet sein - und zwar gründlich.

Wenn Du mal versuchst (und ich habe das durchaus selbst schon getan) einfach mal den Quellcode irgendeiner kleinen Software herunterzuladen (beispielsweise des Gnome Texteditors) und den Quellcode anzuschauen, wirst Du verstehen, was ich meine und das dann auf wirklich komplexe Software extrapolieren können.

Es wäre sicherlich interessant, mal eine Liste der Freaks aufzustellen, die sich wirklich hinsetzen und versuchen, anlasslos (also ohne konkretes Problem) logische Fehler in einer Software aufzutun. Ich glaube, diese Liste wäre vergleichsweise kurz.

Wie gesagt: Ich will die Vorteile von OSS nicht in Abrede stellen, aber dass OSS Software weniger Bugs enthält oder per se sicherer sei, ist eben nicht richtig.

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FaTech  29.09.2022, 09:02
@ohwehohach

Von weniger war nicht die Rede und dich als besonders hinzustellen, weil du Softwareentwickler bist ... Bin ich auch, Glückwunsch!

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ohwehohach  29.09.2022, 09:03
@FaTech
dich als besonders hinzustellen, weil du Softwareentwickler bist

Hab ich gar nicht getan. Ich habe nur versucht deutlich zu machen, dass ich an das Thema eben nicht als interessierter Laie rangehe, sondern als Person mit Berufserfahrung.

Schade, dass Du mit das negativ auslegst.

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FaTech  29.09.2022, 09:05
@ohwehohach

Ich muss Tagtäglich fremde Sourcen in Sekunden verstehen, ansonsten habe ich ein Problem, weil ich nicht voran kommen würde. Da sind dann manchmal auch echt wilde Sourcen dabei. Unmöglich ist es nicht. Das Source analysieren kann man lernen

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emerel  29.09.2022, 08:57

Interessante Antwort - ich kenne ZorinOS (noch) nicht, da meine Lieblings-Distribution seit vielen Jahren Arch Linux ist, habe ich mich nach anderen Distributionen eigentlich nicht mehr umgesehen, Versions-Update gibt es im herkömmlichen Sinne bei Arch Linux und bei Manjaro auch nicht mehr, bei "Rolling Releases" ist man ist ziemlich aktuell.

ZorinOS ist ja auf einer Ubuntu LTS Version aufgesetzt, was macht jetzt da ZorinOS spannender als das originale Ubuntu?

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FaTech  29.09.2022, 09:04
@emerel

Ich habe gehört, dass die Übereinstimmung zwischen, war das Gnome und Linux oder so, besser geregelt ist, als im original. Man legt da mehr wert drauf. Ich kann es jetzt nicht 1 zu 1 wiedergeben. Außerdem bringt ZorinOS von Haus aus nochmal andere Features mit. Dazu ist es mehr an Windows angelehnt, was sehr unterstützend sein kann beim Wechsel von Windows

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emerel  29.09.2022, 09:20
@FaTech

Ich bedanke mich für die rasche Antwort.

Na schön, ich brauche keine Windows-Anlehnung, ich bin Softwareentwickler im ERP-Sektor, unsere Anwendungspakete werden ausschließlich auf Linux-Servern der Fertigungsindustrie installiert, die auf den Servern eingesetzte Distribution ist für uns eigentlich unerheblich.

Persönlich bring mir Arch Linux exakt das, was ich benötige es ist nur das installiert was ich auch selbst installiert habe dabei ist Arch sehr schnell, schlank und top aktuell. Ich werde mir wenn ich mal viel Zeit habe das Zorin vornehmen.

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FaTech  29.09.2022, 09:44
@emerel

Ich selber habe auf meinem Server auf Ubuntu. Zorin nutze ich auch nur für PC/Laptop :)

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