Was vermisst du aus deiner Kindheit?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Danke, liebe Neugier,

für das Erinnern. Wir Erwachsene vergessen leider allzu leicht, dass es einmal eine Zeit gab, einen Zustand der Lebenslust, der Frische und Würze. Diese Art und Weise der Wahrnehmung in der Kindheit, das ist der eigentliche Verlust.

Die Erinnerung ist da und mit ihr kommt sogar ein Zipfelchen der Empfindung.

Zum Beispiel das große Schlafzimmer, in dem der schwarze Flügel stand, und links und rechts die beiden kleinen Fenster, weit offen, ein Gesumm und Gebrumm von hundert Insekten um die weißen Blüten des Birnbaums, der am Spalier an der steinernen Hauswand wuchs. Die Luft, die Abenteuer ahnen ließ, die draußen auf mich warten könnten. Eine Stimmung, als könnte jeden Moment etwas Unvorhergesehenes, Aufregendes geschehen.

Aldo Leopold, ein amerikanischer Förster, sagte:

„Wenn ich mir meine frühesten Eindrücke in Erinnerung rufe, dann frage ich mich, ob der Vorgang, der normalerweise als Aufwachsen bezeichnet wird, nicht eigentlich ein Schrumpfungsprozess ist; ob Erfahrung, die unter Erwachsenen so sehr als das gehandelt wird, was den Kindern fehle, nicht eigentlich eine ständige Verdünnung des Essentiellen durch die Trivialitäten des Lebens ist. So viel zumindest steht fest: Meine frühesten Eindrücke von wilden Tieren und meine Beschäftigung mit ihnen haben eine so lebendige Klarheit in Form, Farbe und Stimmung behalten, dass ein halbes Jahrhundert beruflicher Erfahrung mit der Natur sie nicht verbessern konnten.“

Dass das Schrumpfen begonnen hatte, wurde mir erschreckend klar in den ersten Tagen an meiner ersten Arbeitsstelle. Ich hielt es nicht aus, ging mittags nach Hause. Bis mir die Folgen deutlich gemacht wurden. Ich dachte mir das Erwachsensein, als würden sich alle Tore öffnen, alle Wunder der Welt könnten erlebt werden. Und dann kommen jede Menge Zwänge. Zwänge und Konsequenzen.

Diesen Optimismus, diese Gewissheit, dass das Leben gut ist, und diese Lebenslust, das spüre ich oft nicht mehr. Nicht weil es mir schlecht geht, sondern weil ich mit tausend Dingen, Pflichten, Terminen irgendwie gefangen bin.

Deshalb danke für diese Frage, liebe Neugier. Die Gugumo-Seite ist ja fast ein Crashkurs in Selbsterkenntnis. Nein, ich bin nicht total festgezurrt in meinen Verpflichtungen. Das kommt auch auf meine Guten-Vorsätze-Liste: Vereinfachen, vereinfachen, vereinfachen!!!

Also, was ich sonst noch vermisse aus meiner Kindheit? Meine erste Freundin, Therese mit Namen. Von ihr habe ich wichtige Verteidigungstaktiken gelernt: Kratzen, beißen, spucken und treten. Ich sollte sie wieder aktivieren, ein bisserl moduliert, dass sie in’s Erwachsenenleben passen. Mich hat diese Kunst der Verteidigung wahrscheinlich vor etwas Schlimmem gerettet. Ich ging noch nicht zur Schule. Da saß ich vor dem Hoftor und spielte mit Steinchen. Ein Auto kam, fuhr nahe an mich ran und bremste, die Autotüre ging auf und ein Mann packte mich grob und riss mich ins Auto. Ich war noch nicht ganz im Auto, da biss ich so fest ich konnte in die Hand, die mich festhielt. Der Mann schrie, ließ mich einen Augenblick los und ich rutschte aus dem Auto und rannte wie ein Hase. 

Leider hab ich den Zahnarzt, der mich das erste Mal behandeln sollte, auch gebissen. 😁

Es ist noch so vieles, das ich vermisse. Die Hühnerfarm, die vielen kleinen Tiere, meine Eltern, die nie gehetzt waren, sondern immer Zeit hatten, und ihre Anteilnahme an meinen Ideen und Unternehmungen. Den vielen Schnee, durch den mein Vater Gänge grub, die so hoch waren, dass ich nicht mehr drüberschauen konnte. Und vor allem die Abende. Unsere Unterhaltung waren wir selber. Es wurde erzählt, gespielt, gesungen, musiziert, Kunststücke geübt, gelesen. Das Fernsehn hat da viel verdorben. Ich habe es noch geschafft, meinen Kindern die Abende zu verschaffen, so wie ich sie hatte. Und ich hatte ja genau soviel davon wie sie. Mein Mann verbrachte die Abende am Fernseher, ich mit den Kindern in der Küche oder draußen, bis es Zeit war, schlafen zu gehen. Doch mit den Enkelchen hat er es auch geschafft, und ist ein Vorbildopa geworden, für den der Fernseher nur noch ein Gegenstand zum Abstauben ist. 😊 (Zugegeben, er hat jetzt ein Smartphone.)

Um zum Thema zurückzukehren und zusammenzufassen: Ich vermisse die Unbeschwertheit, die Lebenslust, die Zeit, die endlos zu sein schien, die Langsamkeit, die Einfachheit.

Nichts, was ich mir nicht wieder zurückerobern könnte. Das Alter scheint mir dazu sehr geeignet zu sein.


Neugier4711 
Fragesteller
 30.12.2021, 00:12

Danke liebe lumbricussi für diese bildreiche Erzählung aus einer Zeit, welche nur noch sehr wenige kennen. Deine Kindheit ist etwas, was ich so nur noch aus Erzählungen meiner Eltern kenne. Dein Familienleben hingegen ist etwas später als meine Kindheit. In meiner Kindheit hatten wir noch keinen Fernseher. Der kam erst, als ich zur Schule ging. Die Eltern wollten die Mondlandung sehen und dafür wurde der angeschafft. Damals noch als Schrank, deren Türen verschlossen werden konnten. Wir Kinder durften zuerst nur Sandmännchen sehen und bald Bezaubernde Jeannie und Familie Feuerstein. Mein Bruder wollte auch unbedingt Bonanza und Rauchende Colds sehen. Das wurde zwar erlaubt, doch merkte man meinen Eltern an, dass sie davon nicht so begeistert waren. Die anderen Kinder durften es sehen und so durften wir es dann auch. Meist waren wir natürlich draußen und spielten da gemeinsam mit unseren Freunden. Liebe lumbricussi danke nochmals für deine so interessanten Lebensbericht.

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lumbricussi  30.12.2021, 01:04
@Neugier4711

Liebe Neugier, Bezaubernde Jeanni und Familie Feuerstein hab ich auch meinen Kindern am Nachmittag geguckt. Und Winnetou. Da hab ich Rotz und Wasser geheult, als er starb. Im letzten Jahrhundert hat sich ja wahnsinnig viel geändert. Zuvor Petroleumlampen, dann elektrischer Strom im Kuhstall, dann die ersten Autos. Das war ein Erlebnis, als mein Bruder mit dem ersten Auto ankam. Und erst die Entdeckung der Antibiotika. Die haben zweien meiner Geschwister, die Tuberkulose hatten, das Leben gerettet. Bei Mama und mir musste das Immunsystem es alleine schaffen. Und dann das Fernsehen!
Bin ja gespannt, was es in den nächsten Jahrzehnten werden wird. Ich hoffe, die Quantität auf allen Gebieten wird abnehmen, und dafür die Qualität steigen.

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Auch wenn ich mich aus verschiedenen Gründen keineswegs in meine Kindheit zurück wünsche - die Streifzüge mit meinem Opa durch die Natur vermisse ich schon sehr.
Er hat mir vieles über die heimische Flora und Fauna beigebracht und konnte jedes kleine Tier und jeden Pilz im Unterholz entdecken.
Gemeinsam haben wir die abenteuerlichsten Geschichten erfunden und mit kindlicher bzw. jung gebliebener Phantasie wurde schon mal ein Rhododendronstrauch zur Luxuswohnung, eine Waldlichtung zum Tanzplatz und wir beide zu Tierärzten, Naturforschern, Tänzern, Rittern und so weiter. :D

Mein Opa ist noch bei uns, allerdings ist er inzwischen in seinen 100ern und wird immer zerbrechlicher. Der Gedanke, ihn nicht mehr auf Ausflüge mitnehmen zu können und bald Abschied von ihm nehmen zu müssen, ist sehr schmerzhaft.

Und ja - auch die damaligen Winter vermisse ich. In meiner Kindheit war es ganz normal, dass in jedem Winter bei länger andauernden Minusgraden Schnee fiel und dass die Eisschicht auf dem nahen Teich dick genug wurde, um darauf zu gehen.

Viele Grüße und einen schönen restlichen Tag wünsche ich!


Neugier4711 
Fragesteller
 29.12.2021, 22:09

Danke für die interessante Geschichte. Das sind schöne Erinnerungen, die du mit uns teilst und wenn dein Opa demnächst nicht mehr sein wird, die Erinnerungen werden immer bleiben. Die Fantasie anzuregen, ist mit das Schönste, was man Kindern geben kann.

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lumbricussi  30.12.2021, 20:19

Meine Omas und Opas starben schon vor meiner Geburt.
So einen Opa wie den deinen würde ich auch sehr vermissen.
Ich glaube, du warst für deinen Opa ein ebensolches Geschenk wie er für dich.

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Von Experte DianaValesko bestätigt

Hallöchen Nugier4711

Da hast Du eine sehr tiefgründige GUGUMO-Frage hier gestellt

Ja,-die Kindheit...meine war unbeschwert und glücklich

Ich hatte wunderbare Menschen an meiner Seite

Meine Eltern und Grosseltern und einige liebe Freundinnen

Meine Lieben sind inzwischen verstorben....die vermisse ich Tag für Tag

Bild zum Beitrag

Aber die Liebe stirbt ja niemals,-und so bewahre ich sie in meinem Herz

Als ich aus der Schule kam,begann der Ernst des Lebens...

Ich arbeitete bei der Bank,und man musste Ellbogen zeigen

Es gab auch Mobbing...das war weniger schön

Aber am Ende des Tunnels gab es immer wieder ein Licht

Oder (m)einen persönlichen Schutzengel,der mich auch HEUTE noch begleitet

Bild zum Beitrag

In vielen Lebenssituationen habe ich mir auch gewünscht,wie ein Pegasus durch die Lüfte zu schweben,und frei zu sein...

Heute habe ich meine Lebensmitte gefunden

Bin mit mir und meinem Leben zufrieden.

Viele negativen Dinge kann man nicht abwenden,und man muss Stärke beweisen

Aber am Ende macht es uns nur stark...

Ich habe da noch ein Lied für Dich

https://youtu.be/cnHN_38U7mQ

Alles Liebe und einen tollen Tag

Von Herzen Angel

Allen lieben Menschen in der Runde auch alles Gute

 - (Liebe und Beziehung, Psychologie, Freundschaft)  - (Liebe und Beziehung, Psychologie, Freundschaft)

Neugier4711 
Fragesteller
 29.12.2021, 13:01

Liebe Angel1112 ich freue mich, dass dir mein erster Frageversuch eine gugumo zu stellen gefällt. Vieles was du schreibst kann ich sehr gut nachvollziehen. Das Leben ist kein Ponyhof. Nur durch die negativen Erlebnisse können wir das positive um so mehr wert schätzen. Ich muss nun gleich zur Arbeit. Bin gespannt, wie viele schöne Antworten ich hier heute Abend dann noch lesen werde.

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Angel1112  29.12.2021, 13:22
@Neugier4711

Schön,das Dir meine Antwort gefallen hat.Ich denke,das sich hier noch viele liebe Menschen zu Wort melden bei dieser tollen GUGUMO Frage

Komm gut durch den Tag...Himmlische Grüsse von Angel

Da stimme ich Dir auch voll zu....Die schönen Dinge im Leben erkennt man um so deutlicher,weil man die negativen Dinge durchlebt hat

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PicaPica  29.12.2021, 14:47

Dir auch alles Gute liebe Angel und noch einen schönen Nachmittag und Abend heute, GLG. + ... :-))

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Lazarius  29.12.2021, 19:59

Liebes Engelchen, es ist schön, wenn man von sich sagen kann, dass man eine schöne und behütete Kindheit hatte und noch von lieben Menschen umgeben war. Das sichert einen guten Start ins Leben. Und dennoch ist man vor negativen Ereignissen nicht geschützt. »Alles, was einen nicht umhaut, macht einen stark«, so sagt man. Und das ist das Wichtige daran, dass der Mensch mit jeder Herausforderung, die das Leben für einen bereithält, an Stärke wächst.

Einen schönen Abend für euch und herzliche Grüße von W.

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Angel1112  29.12.2021, 20:25
@Lazarius

Das hast Du sehr schön auf den Punkt gebracht,und wie immer sprichst Du mir aus der Seele...deine Engelsfreundin

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Lazarius  29.12.2021, 20:28
@Angel1112

Das freut mich. Wir denken ja immer in dieselbe Richtung. GLG W.

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lumbricussi  30.12.2021, 20:47

Der Ernst des Lebens ......... Das Leben hat so viele Seiten. Man soll sich nie auf eine festnageln lassen. 😊 Ja, und Schutzengel, die gibt's auch.

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Aus meiner Kindheit vermisse ich Winter mit Schnee. 1994-1995 hatten wir mehr als ein halbes Jahr lang durchgehend Schnee.

Ich erinnere mich, dass es zum Martini-Fest (St. Martins Tag) am 11. November zu schneien begonnen hatte und dass wir am Ostersonntag am 16. April 1995 die Ostereier drinnen suchen mussten, weil draußen immer noch zu viel Schnee gelegen hat.

Letzte Saison hatten wir genau 3 Tage lang Schnee am Boden und diese 3 Tage folgten nicht aufeinander.

Als Kinder haben wir Schneemänner gebaut die zu Eisstatuen gefroren sind und bis in den späten Frühling überdauerten. Wir haben in Schneewehen Höhlen gegraben und das teilweise mit sehr komplexen Systemen aus Tunneln und Räumen. Wir sind in der Früh aufgestanden, haben unsere Schnee-Kleidung angezogen, sind Bob-Fahren gegangen und erst nach Hause gekommen als es dunkel wurde oder wenn wir hungrig geworden sind.

Unter der Regenrinne des Hauses meiner Großmutter standen zwei gewaltige Fliederbüsche und das Tauwasser fror an ihren Ästen fest und bildete so eine Höhle hunderter Eiszapfen verschiedenster Größe.

Wir bauten aus Schneekugeln ganze Burgen und lieferten uns tolle Schneeballschlachten.

Es war wunderschön... Heute sind die Winter nur noch matschig, braun und grau.


PicaPica  29.12.2021, 13:00

Ich kann dich verstehen und weiß was du meinst, aber ich persönlich finde es gar nicht so schlecht, keinen Schnee mehr haben zu müssen, lalala, LG. :-)

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Guten Tag,

ich vermisse nichts. Wenn ich nachdenken müsste ist es wohl die Ruhe und Sorglosigkeit des Lebens. Als Kind hat man an nichts gedacht und die größten Sorgen waren schlechtes Wetter, schlechte Noten, harmlose Streitigkeiten mit anderen Kindern oder mit Lehrern oder Eltern usw., Angst vor Lehrern, die man nicht mochte ... im Grunde mutet's harmlos an, aber auch das kann quälend für ein Kind sein, das die Welt noch nicht vollauf versteht und ich habe viel nachgedacht ... und andererseits: Ich hatte eine recht schöne Kindheit, aber als Erwachsener geht's mir viel besser. Habe die Erfahrung gemacht, dass das häufige Befassen mit der eigenen Vergangenheit Fragen aufwirft, die im Zweifel unangenehm sind und noch unangenehmere Antworten haben.

Möglicherweise liegen solche Eindrücke mit daran, dass man die eigene sorglose Kindheit, die man gezwungenermaßen gegen das Schul- oder inzwischen auch Berufsleben eingetauscht hat, vermisst und auch ein Stück weit glorifiziert - viele neigen dazu, die Vergangenheit als positiver wahrzunehmen, als dass sie eigentlich gewesen war.

Hier ist ein Lied einer Gruppe, die in meiner Kindheit sehr präsent war, weil mein Opa die dauernd gehört hat. Ich war in der ersten Klasse, als das 1998 rauskam ... "Das ganze Leben ist eine Wundertüte" von den Flippers.

https://www.youtube.com/watch?v=KFHTp-vVo8w

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Neugier4711 
Fragesteller
 29.12.2021, 12:05

Da hast du selbstverständlich recht. Wir Mnschen neigen dazu die Vergangenheit zu glorifizieren. Meines Erachtens hat es auch etwas positives. Wir können sie nicht ändern und das negative bleibt besser in der Versenkung verschwunden, zumindest, wenn wir daraus gelernt haben.

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Tomatenveteran  29.12.2021, 12:40

... du musst auch überall ein Video anhängen oder? 🙄

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PicaPica  29.12.2021, 12:52
@Tomatenveteran

Nicht meckern, ist doch schön, wenn rotesand für jeden Anlass das entsprechende Video bzw. die entsprechende Musik herausfindet, LG.

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rotesand  29.12.2021, 12:54
@Tomatenveteran

Videos bzw. Kurzfilme können in dem Bereich, in dem ich oft unterwegs bin - Beratungen zu alten Autos oder politisch-geschichtliche Fragen sowie "Trials" im Modebereich - vieles erklären bzw. können es besser als Texte und Bilder :-)

Hier hat es sich so ergeben, dass ich versuche passende Musik auszusuchen. Wenn es einem nicht gefällt, muss er sich das nicht anhören oder kann meine Ausführungen überlesen ... da habe ich nix dagegen. Ich lese auch nicht alles bzw. wenn mir was nicht gefällt, ignoriere ich es oder verkneife mir Kommentare.

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PicaPica  29.12.2021, 12:54

Als Erwachsener hat man den Zustand erreicht von dem viele Kids träumen á la wenn ich mal groß bin, dann....

Man ist selbstständig und kann sein Leben weitestgehend selbst in die Hand nehmen, man ist nicht mehr ganz so abhängig von den Launen Anderer, jedenfalls privat, obwohl früher war man von den Launen privat abhängig und es hat einen kein Chef gekümmert, heute ist es bei den Meisten so, dass es andersherum ist.

Dir/Euch einen guten Tag heute (nochmals) GLG. :-))

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rotesand  29.12.2021, 17:30
@PicaPica
Als Erwachsener hat man den Zustand erreicht von dem viele Kids träumen á la wenn ich mal groß bin, dann....

Ziemlich, ja. Ich denke mir immer wieder, ich bin wahrscheinlich etwa der Erwachsene, den ich als Jugendlicher zumindest respektiert hätte. Ist ein positives Gefühl! Der Tag war bisher gut, hoffe bei dir und euch auch.

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PicaPica  29.12.2021, 17:33
@rotesand

Du hast dieses positive Gefühl, weil du viel erreicht hast und kannst auch stolz darauf sein, finde ich.

Schön, dass der Tag heute gut für euch war und auch bei uns war es in Ordnung. Waren noch einkaufen und haben die Regenpause genutzt.

Euch noch einen schönen Abend, GLG. :-)))

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Altersweise  29.12.2021, 14:39

Es könnte durchaus sein, dass ich die Flippers nicht vermisse. Aber: weine nicht, kleine Eva!

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rotesand  29.12.2021, 17:31
@Altersweise

Ich vermisse die auch nicht^^ ein paar Songs waren ganz okay, das Meiste von ihnen ist an der Grenze zur Unerträglichkeit (die "kleine Eva" ist ein gutes Beispiel). Aber wie gesagt, ein paar Sachen ("Lotosblume" usw.) sind okay, so um 1990 rum war die Musik besser als davor und danach.

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lumbricussi  30.12.2021, 21:49

Ich denke, als Kind hat man die Welt intensiver erlebt als wie als Erwachsener. Das Wunderbare wie auch das Schlimme. Aber die Frage war ja, was man vermisst.
Die Schule - der erste böse Mensch, den ich erfuhr: meine Handarbeitslehrerin.
Dann den Heimweg nicht mehr finden und laufen, laufen, bis es dunkel wurde.
Oder meine Angst vor Papa, als mich der Schäferhund biss und er hatte mich gewarnt. Ich traute mich nicht mehr nach Hause und versteckte mich im Dorf. Lange Stunden Angst. Papa suchte mich, auch lange Stunden Angst. Und fand mich, und gab mir die ersten und einzigen Schläge meines Lebens.
Aber letztlich kam alles wieder in Ordnung. Darauf war Verlass. Existentielle Sorgen hatte ich als Kind nie.

Als Erwachsener muss man oft leben mit Umständen, die man nicht ändern kann, Rücksichtnahmen, Zwängen. Ich denke, es ist ein Lernprozess. Eben Evolution. Man kann oft die Dinge nicht ändern, aber man kann seine Sichtweise auf die Dinge ändern.

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