Was spricht gegen die Urknall-Theorie?

5 Antworten

Nichts. Gäbe es auch nur ein Experiment, das nicht mit der Urkknalltheorie vereinbar ist, wäre sie sofort vom Tisch. Naturwissenschaft beruht nicht auf einer Abwägung von Pro und Contra sondern auf der experimentellen Überprüfung von Hypothesen.

Es wird nicht die Frage "Was war davor?" beantwortet. Stattdessen wird postuliert "Es gab kein davor."

Es wird nicht die Frage "Woher kam das alles?" beantwortet. Alles war nach dem Knall einfach da - seither entstand nichts Zusätzliches.

Es wird nicht die Frage "Was war der Auslöser?" beantwortet. Der Knall kam urplötzlich - aus dem Nichts. Damit bleibt auch unklar: "Kann das erneut passieren, und wenn ja, wann und wo - oder unter welchen Umständen?"

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abschluss als Diplom-Physiker
TheStone  11.04.2016, 19:10

Ddas stimmt alles nicht, was du schreibst. Physik macht definitionsgemäß keine Aussagen die nicht überprüfbar sind und Since außerhalb des Universums und damit des Urknalls gehören dazu.

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TheStone  11.04.2016, 19:20
@TheStone

"Es wird nicht die Frage "Woher kam das alles?" beantwortet. Alles war nach dem Knall einfach da - seither entstand nichts Zusätzliches." Es entspräche auch nicht den Ansprüchen wissenschaftlichen Arbeitens, irgendetwas ad hoc zu postulieren, wenn man auch ohne dieses Postulat auskommt. 

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zalto  11.04.2016, 19:21
@TheStone

Ich vertrete lediglich das Prinzip der Kausalität, des Prinzips von Ursache und Wirkung. Da der Urknall große Wirkungen entfaltet hat, muss die Frage nach der Ursache doch gestattet sein.

Sind ja ganz elementare Fragen: Kann sich der Urknall wiederholen? Verläuft dann wieder alles genauso wie diesmal?

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zalto  11.04.2016, 19:29
@TheStone

Da muss man sich doch die Frage stellen: Was war denn zum Zeitpunkt des Urknalls so besonders, dass er nur damals passieren konnte und seither nicht mehr? Warum urknallt es nicht ständig?

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TheStone  11.04.2016, 23:50
@zalto

 "Da der Urknall große Wirkungen entfaltet hat, muss die Frage nach der Ursache doch gestattet sein." Möglicherweise. Allerdings ist das aus von mir genannten Gründen keine Frage die im Rahmen der Physik behandelt wird und kann daher auch keine Kritik an einer physikalischen Theorie begründen.

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Ich habe eine Gegenfrage, die den gegen den Urknall spricht. Wenn der Raum (Weltraum) sich erst mit dem Urknall gebildet hat und seitdem ausgedehnt hat, muss er ja endlich und nicht unendlich groß sein, sonst könnte er sich nicht ausdehnen oder zusammenziehen. Richtig? Wie groß ist denn jetzt der Raum? Wie groß war er zu Anfang wie groß ist er jetzt? Kann es nicht eher sein, das Raum und Zeit beides schon unendlich lange existieren, unendlich groß bzw. lang sind. Vielleicht scheint bewegen sich die Galaxien erst die letzten 15 Milliarden Jahre voneinander weg und davor haben sie sich aufeinander zubewegt so als wäre der Raum ein großes Gummi was irgendwann die Richtung ändert.

Stellt euch folgendes Gedankenexperiment von Vera Birkenbihl vor: Stellt euch vor, euer gesamtes Leben wäre über 1000 Mal kürzer als das echte Leben aber das Zeitempfinden auch. Also, dass ihr anstatt 80 Jahre nur 80 Tage alt werden würdet, dieses euch aber genauso lange vorkäme. Und ihr wärt z.B. im Herbst geboren. Dann würdet ihr feststellen, dass die alles immer kälter wird und irgendwann erfriert. Dass es irgendwann wieder Sommer wird liegt einfach außerhalb eurer Vorstellungskraft.

Vielleicht ist es mit dem Universum ähnlich. Vielleicht bewegt sich der Weltraum wie eine riesengroße Feder voneinander weg, aber irgendwann ist die Feder zu Ende gespannt und kehrt die Richtung um, sodass sich alles wieder aufeinander zu bewegt. Was halltet ihr von der Theorie?

Ich weiß selbst, dass eine Sache schon mal gegen diese Theorie spricht. Es wird gesagt, dass das Universum viel heller wäre, wenn es schon ewig existieren würde, aber ist das wirklich so? Bitte um Meinungen!!!

Soweit ich weiss entstand die Urknalltheorie aus einem Witz, den ein Brite mal gemacht haben muss, als allgemein bekannt wurde, dass die grossräumigen Strukturen des Weltalls ein Fluchtbewegung ausführen. Alles sieht so aus als würden wir uns in der Mitte einer Expansionsbewegung befinden. Diese Fluchtbewegung des Weltalls ist heute sehr genau vermessen.

Allerdings gibt es auch Kritiker, die sagen, dass man hier vorsichtig sein muss und nicht einfach "zurück extrapolieren" darf. Es ist nicht 100%ig gesichtert, dass wirklich alles in einem Punkt begann. Dazu wissen wir noch zu wenig. Alles worüber wir Gewissheit haben, sind Fluchtgeschwindigkeiten, Fluchtbeschleunigungen und grobe Entfernungsangaben. Über die echte Vergangenheit können wir nur mutmassen. Aus ein paar Messungen der Rotverschiebung herleiten zu wollen, dass es wirklich einen Urknall gab, ist sehr gewagt.

rumar  05.09.2017, 14:09

"Soweit ich weiss entstand die Urknalltheorie aus einem Witz, den ein Brite mal gemacht haben muss, als allgemein bekannt wurde, dass die grossräumigen Strukturen des Weltalls ein Fluchtbewegung ausführen."

Ich würde eher sagen, dass diese "Erklärung" ein Witz ist. Was (als wahres Körnchen) dahinter steckt, ist nur die Entstehung des Ausdrucks "Big Bang". Dieser wurde nämlich von einem damaligen Gegner der Theorie (Fred Hoyle) als verächtlicher Ausdruck gedacht, der die Theorie ins Lächerliche ziehen sollte. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Fred_Hoyle#Kritik_der_Urknall-Theorie

Trotzdem ist der Ausdruck geblieben.

"Aus ein paar Messungen der Rotverschiebung herleiten zu wollen, dass es wirklich einen Urknall gab, ist sehr gewagt."

Das konnte man vielleicht noch bis in die 40-er Jahre (Fred Hoyle) so sehen. In den darauf folgenden Jahrzehnten wurden aber durch immer genauere Beobachtungen reihenweise sehr starke Indizien für die Theorie eines "Urknalls" gefunden (Mikrowellenstrahlung, Verteilung der chemischen Elemente, Stern- und Galaxienentwicklung), die erst zum heutigen Verständnis der Kosmologie führten. All diese immensen experimentellen Bestätigungen können nicht einfach wieder weggewischt werden. Darüber, ob man den Moment des "Urknalls" wirklich auch als Anfang der Zeit (ohne irgendein "Vorher") auffassen kann, wird aber weiterhin diskutiert - es gibt verschiedene Ansichten dazu, aber die Argumentation in diesem Bereich ist eben wirklich schwierig, weil man dabei an die Grenzen der Möglichkeiten physikalischer Erkenntnis stößt.

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Gegen den Urknall spricht die biblische Schöpfungsgeschichte.

Wissenschaftliche Argumente konnten bislang nicht gefunden werden.