was sind ostpreußen heute für landsleute?

5 Antworten

Nach dem deutschen Staatsangehörigkeitsrecht (Abstammungsprinzip) war Deutscher, wer von deutschen Bürgern abstammte, war er als Bewohner des Freistaats Preußen im Deutschen Reich, war er gleichzeitig Preuße (das stand als Staatsangehörigkeit im Pass) und Deutscher. Nach dem Staatsstreich v. Papens am 20.7.1932 wurde Preußen der Regierung des Deutschen Reiches unterstellt. Dasselbe passierte im NS-Staat als bei der Gleichschaltung der Länder auch alle anderen Ländern des Deutschen Reiches ihre Selbständigkeit verloren.

Der Staat Preußen wurde nach der deutschen Niederlage Mai 1945 aufgelöst.

Wer in Ostpreußen gelebt hatte, es aber verlassen musste, blieb Deutscher, war aber von der Herkunft natürlich Ostpreuße.

Aber man kann auch eine neue Staatsangehörigkeit erwerben.

Meine Tochter wurde in Großbritannien geboren und wurde nach dem dortigen Ortsprinzip britische Staatsbürgerin, blieb aber wegen ihrer Abstammung auch Deutsche. Als sie 18 wurde, musste sie sich für eine der Staatsbürgerschaften entscheiden.

Meine Nichte zog als Deutsche nach Großbritannien und erwarb, weil inzwischen das Staatsangehörigkeitsrecht geändert worden war, dort die britische Staatsangehörigkeit, ohne die deutsche zu verlieren.

Das sind noch relativ einfache Beispiele. Mehr dazu in der Wikipedia unter Staatsbürgerschaft.

Da es damals Ostpreußen war, sind sie Ostpreußen oder genauer Deutsche aus Ostpreußen.

Heute ist das aufgeteilt zwischen Polen und Russland. Da leben jetzt Polen und Russen.

Mein Vater kam auch aus Heydekrug. Das liegt heute in Litauen. Mein Vater bezeichnete sich immer als "Memelländer". Auch früher wurde zwischen Ostpreußen und Memelland unterschieden. Nach dem 1. Weltkrieg kam das Memelland (auch Memelgebiet genannt) unter Völkerbundverwaltung unter französischer Aufsicht, von 1939 bis 1945 wieder zu Deutschland. Jetzt haben die Menschen dort (nur ganz wenige Deutschstämmige leben dort) Glück - sie sind EU-Bürger. Die Menschen in der Grenzstadt Tilsit (Sowetsk) hatten eben "Pech".

Diese Orte gehörten damals zu Deutschland und somit sind sie deutsche.

Das Gebiet nannte man nur Ostpreußen.

Ostpreussen war, wie der Namen schon sagt Teil von Preussen, und dieser war bis 1932 ein Freistaat im Deutschen Reich. Somit hatten die Einwohner in Ostpreussen die deutsche Staatsangehörigkeit.

annabogdahn 
Fragesteller
 26.02.2022, 00:02

und was war nach 1932? danke für die antwort aufjedenfall

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Jaridien  26.02.2022, 00:17
@annabogdahn

Da wurde die Regierung Preussens durch den sogenannten Preusenschlag abgesetzt und direkt dem Reichskanzler unterstellt. Das hat schlussendlich auch die Machtübernahme Hitlers ein halbes Jahr später erleichtert. Der Freistaat war bis dahin politisch weitaus stabiler als die Weimarer Republik.

Offiziell aufgelöst wurde der Freistaat Preussen übrigens erst 1947 durch einen Erlass der Siegermächte.

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