Was sind eure persönlichen Erfahrungen mit Flüchtlingen?

7 Antworten

Nur gute, viele freundliche nette Menschen.

Es gibt natürlich auch Ausnahmen aber die gibt's in jedem Land, jeder Kultur und in jeder Gemeinschaft.


paulklaus  31.12.2021, 18:06

...und ein Extra-Danke !

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Ausschließlich gut ! Als DaF-Lehrer (Deutsch als Fremdsprache) hatte ich eine altersmäßig (10 - 18 !!!) und national (Kosovo, Albanien, Libanon, Syrien, Afghanistan, Jemen...) sehr gemischte Klasse; alle vertrugen sich gut, halfen einander trotz zunächst - logo - mangelhafter Sprachkenntnisse, waren sehr sozial eingestellt - - - und sehr lernwillig und -fähig.

Viel später traf ich mich (ehrenamtlich) mit Erwachsenen aus verschiedenen Ländern zu gemeinsamem Kaffeetrinken, Unterhalten, Singen - und seit drei Jahren sind quasi nebenan in einem ehemaligen Kreiswehrersatzamt 80 Asylanten jeden Alters wohnhaft. Kein Problem, gute Nachbarschaft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Vollkommen unterschiedlich.:-)

Einerseits werde ich als Frau auf der Straße prozentual um einiges häufiger von einem Flüchtling angesprochen, als von deutschen Männern und ich mag es allgemein nicht sonderlich, angesprochen zu werden, wenn ich im Alltag unterwegs bin.

Aber andererseits muss ich sagen, dass ich bei Flüchtlingen deutlich mehr Höflichkeit oder Hilfsbereitschaft erlebt habe, als bei Deutschen. Z.B. wird, wenn man als Frau schwer bepackt vom Einkauf heimläuft, doch um einiges häufiger Hilfe angeboten. Ich habe da selten Jemanden erlebt der wegschaut. Bei Deutschen kam es auf eine Person in ca. 5 Jahren, die so agiert hat. Wenn überhaupt. Genauso wie Türen aufhalten; Päckchen annehmen und Hilfsbereitschaft allgemein. Der Deutsche hält sich doch öfter in solchen Situationen die Augen zu, wo er in Aktion treten könnte. Schaut nach meiner Erfahrung mitunter sogar demonstrativ bei Unfällen weg, anstatt zu agieren.

Was das "Angesprochen werden" anbelangt:

Im Normalfall genügte da bisher einfach, zu sagen, dass man vergeben oder sogar verlobt ist. Denn das ist eine Grenze, die man in diesen Kulturen eher weniger überschreitet, weil so ein Status absolut unantastbar ist und hoch respektiert wird.

Wenn ich das Gleiche oder auch nur ein "Nein" zu einem deutschen Mann sage, kommt doch häufiger "ein Grund aber kein Hindernis".; "irgendwie muss man dich doch erobern können"... Oder es wird einfach ignoriert und stattdessen gefragt, was für einen Typ Mann man denn mag. In ein Ohr rein und aus dem Anderen wieder raus. Ein viel verbisseneres Eroberungsbedürfnis und der totale Irrglaube, dass man bekommt was man will, wenn man nur hartnäckig genug ist.

An sich kann man also sagen, dass man da deutliche Unterschiede in der Erziehung sehen kann und Grenzen meist stärker respektiert werden. In unserer Kultur sind Regeln nicht immer ein respektiertes Selbstverständnis. Skurrilerweise schüren die oft sogar eher Gegenwehr und den Irrglauben, dass es unfair ist, sein Ego nicht durchsetzen zu dürfen.

Klar gibt es auch unter den Flüchtlingen schwarze Schafe, so wie unter den Deutschen. So wie überall eben. Und jede Kultur hat auch ihre guten und schlechten Seiten. Zu allererst ist der Mensch aber immer noch typisch Mensch. Und nur "das" schafft Probleme, die nicht zwingend herkunftsabhängig sind. Sondern sich immer überall dort zeigen, wo Jemand nicht selbstreflektiert ist, oder nicht zwei Mal nachdenkt. Egal wo er herkommt. Überall gibt es Idioten, die beschämend für alle Anderen sind. (Und gerade hier in Deutschland erlebt man sowas momentan ja sehr intensiv, dass man sich irrsinnig für bestimmte Randgruppen schämen muss.^^)

Ich habe ein Paar aus Syrien kennen gelernt. Die Frau sprach ein wenig Englisch, er konnte nur Arabisch. Ich bin mit den beiden durch die Gegend gefahren, habe ihnen Möbel aus dem Second Hand Laden besorgt, war mit ihnen Klamotten kaufen, habe ihnen Geschirr, einen Mixer und ein Bügeleisen von meiner Mutter besorgt und ich habe ihnen Deutsch beigebracht, weil sie in der Schule nicht verstanden haben was der Lehrer von ihnen wollte. Eine Weile habe ich gedacht, dass die beiden ganz nett sind. Doch dann hat sich unser Verhältnis verschlechtert. Sie grüßten mich noch immer, wenn wir uns im Hausflur begegneten. Aber es gab keine freundschaftlichen Gesten mehr zwischen uns und habe keine Ahnung wie es dazu gekommen ist. Heute fühle ich mich ausgenutzt und ich habe nicht vor diesen beiden oder anderen Flüchtlingen jemals wieder zu helfen.


Plaritma  31.12.2021, 17:54

Geht mir ebenso. Ich habe Ihnen eine Wohnung im Haus vermietet und noch viel mehr.🎁🎁🎁

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Bisher überwiegend positiv. Besonders im Berufsleben sehr engagierte und freundliche Menschen.

Ein Fall war weniger gut, da wollte mich eine Familie ausnutzen.