Was sind die sieben Todsünden, wenn man die getan hat, man direkt in die Unterwelt kommt und nicht das jüngste Gericht abwarten muss?

14 Antworten

Nicht biblisch sondern angeblich Papst Gregor I zusammengetragen oder zumindest in den nachchristlichen Jahrhunderten gesammelt:

http://www.7todsuenden.ch

Das Thema und die Frage ist deshalb aus moderner christlicher Sicht weniger von Bedeutung, da Jesus weder diese Liste mit Konsequenzen aufzählte, noch mit mit Höllen-Drohungen um sich schlug. Es wird von Theologen ohnehin vermutet, dass ein Großteil der Rede des Jesus sozusagen erst später in den Mund gelegt wurde. Im Kern wichtig und authentisch waren vermutlich für Jesu jedoch die Umkehr und die Erlösung, Teile der Bergpredigt und die Nächstenliebe. Das damalige Verständnis - zu Zeiten Jesu - der jüdischen Scheol ist sehr vielschichtig und entspricht sicher nicht dem mittelalterlichen Konzept der Hölle.

Wo ist die Unterwelt? Wo ist Gott? Und was ist eine Todsünde? Tiere sind auch Geschöpfe und beissen sich tot und wurden angeblich auch von Gott erschaffen!


KaeteK  18.08.2018, 10:19

Bist Du micht mehr, als ein Tier?

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LoveinChrist  18.08.2018, 10:30

Röm 8:19-22: "Denn das sehnsüchtige Harren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes. Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden (nicht mit Willen, sondern um deswillen, der sie unterworfen hat) auf Hoffnung, daß auch selbst die Schöpfung freigemacht werden wird von der Knechtschaft des Verderbnisses zu der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, daß die ganze Schöpfung zusammen seufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt."

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LoveinChrist  18.08.2018, 10:35

Die sieben Todsünden sind nicht biblisch. Aber dass uns unsere Sünde von Gott trennt schon. Durch das, was Gott am Kreuz für und getan hat, sind wir seine Kinder, wenn wir das annehmen in unseren Herzen, ihm danken und umkehren von unseren Wegen zu ihm.

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die sieben Todsünden wurden ja schon mehrfach erwähnt, und sind mW. nach kirchlich definiert.

Soweit mir bekannt, gibt es ( neutestamentarisch) keinen direkten Weg in "die Unterwelt"

Zunächst ist man dann tot, und wird entweder an der ersten oder zweiten Auferstehung teilhaben.

Im Rahmen dieser "zweiten Auferstehung" findet dann auch "das jüngste Gericht" statt.

Ein praktikables, ewiges Leben in "der Unterwelt", scheint nicht vorgesehen zu sein, da:

Offenbarung 20:11
 Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet waren; und sie werden gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Offenbarung 20:14
Und der Tod und die Hölle wurden in den großen Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, eben der Feuersee.

Es gibt Auslegungen darüber, dass "der Feuersee"

a.) ewige Qual bedeutet

b.) dass er sinnbildlich für "ewigen Tod" steht.

Na, das werden die dann sehen, die dorthin gelangen. Mich betrifft es nachrangig, da ich mich nicht zu denen zähle, die es probieren wollen. Beides erscheint mir nicht erstrebenswert

Was deine Frage betrifft:

Kalkuliere jedenfalls ein, dass es sowohl ewige Qual, als auch ewigen Tod bedeuten könnte

Hallo,

in der deutschen Sprache werden zwei verschiedene Sachen als "Todsünden" bezeichnet - daher kommt es hier häufig zu Missverständnissen.

Die 7 Todsünden

Die 7 Todsünden sind keine Sünden im eigentlichen Sinn, sondern eher schlechte Neigungen oder Charaktereigenschaften, die dazu führen können, dass jemand eine Sünde begeht.

Nach der heutigen Zählung sind die 7 Laster:

  1. Hochmut (superbia): Sich für besser oder wertvoller halten, als andere Menschen... Rassismus wäre so ein Beispiel für das, was die christliche Tradition mit "Hochmut" meint. Wer Rassist ist, hält sich und sein Volk für wertvoller, als Menschen anderer Ethnien. Diese Einstellung kann dazu führen, dass jemand eine Sünde begeht - z.B. weil man Menschen anderer Ethnien beleidigt, ihnen aufgrund ihrer Herkunft in Notlagen nicht hilft oder vielleicht sogar ein Gewaltverbrechen gegen diese verübt.
  2. Habsucht (avarita)
  3. Genussucht (luxuria)
  4. Rachsucht (ira)
  5. Maßlosigkeit (gula)
  6. Eifersucht (invidia)
  7. Faulheit (acedia)

Ich habe jetzt die lateinischen Bezeichnungen dazu geschrieben, weil es dafür jeweils verschiedene deutsche Übertragungen gibt. Die luxuria, wird z.B. häufig als "Wollust" oder "Unkeuschheit" übersetzt und dann auf die Sexualität eingeengt...

Die älteste Auflistung solcher Laster findet sich im Neuen Testament, im Brief des Apostels Paulus an die Kirche in Galatien:

"Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid, maßloses Trinken und Essen und Ähnliches mehr. Ich sage euch voraus, wie ich es früher vorausgesagt habe: Wer so etwas tut, wird das Reich Gottes nicht erben. Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit; gegen all das ist das Gesetz nicht. Die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. Wenn wir im Geist leben, lasst uns auch im Geist wandeln!"

Unter den "Werken des Fleisches" finden sich hier nicht nur konkrete Handlungen (z.B. Götzendienst oder Kirchenspaltung), sondern eben auch solche Neigungen oder Angewohnheiten wie z.B. Eifersucht.

Im 4. Jh. entstand im Mönchtum die Achtlasterlehre. Schriftsteller, wie Evagrius Ponticus oder Johannes Cassian hatten 8 verschiedene, im Neuen Testament erwähnte schlechte Neigungen aufgelistet und jeweils Anleitungen dazu gegeben, wie man diese als Christ am besten loswerden kann. Im spätantiken Christentum gab es teilweise auch andere Auflistungen mit 12 oder mehr schlechten Neigungen... Im lateinischen Mittelalter wurden aus den acht Lastern jedenfalls sieben - die Traurigkeit (heute würden wir "Depression" sagen), fand in dieser Auflistung keine Erwähnung mehr.

Todsünden als schwere Sünden

Es gibt noch eine andere Bedeutung von "Todsünde". Breits im Neuen Testament galten der Glaube an Jesus und die Taufe gewissermaßen als Eintrittskarte in ein ewiges Leben - z.B. am Ende des Markusevangeliums: "Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden." Dennoch steht im Neuen Testament, dass man mit bestimmten moralischen Verfehlungen die Sache mit dem ewigen Leben wiederum aufs Spiel setzt - z.B. in Matthäusevangelium 25,31-46 (zu lang, zum zitieren). Soweit zur Bibel.

Diese Spannung zwischen Erlösung aufgrund des Glaubens einerseits und Verdammnis aufgrund von moralischen Verfehlungen andererseits hat die christliche Theologie Jahrhunderte lang wenig beachtet. Erst im lateinischen Mittelalter hat sie sich wirklich dafür interessiert, diesen Widerspruch aufzulösen. Das lateinische Mittelalter war nicht nur die "finstere Zeit" in der man sich (vor allem in der Volksfrömmigkeit grausamsten Höllenqualen ausmalte), sondern auch die Zeit in der die christliche Theologie an den neu entstandenen Universitäten besonders bemüht war Glaube und Vernunft in Einklang zu bringen, sich für Fragen der Logik interessierte und erstmals versuchte die christliche Glaubenslehre in einem widerspruchsfreien System darzustellen.

Die Lösung sah dann so aus:

Im Alltag macht man verschiedene unmoralische Dinge, ohne, dass man sich bewusst dafür entscheidet - z.B. kleinere Lügen erzählen, ohne groß darüber nachzudenken; fremden Frauen hinterherschauen... Zwar sollte man sich sowas als Christ abgewöhnen, wenn man dafür aber ewig verdammt würde, könnte niemand erlöst werden - das passt wiederum nicht dazu, dass in der Bibel etwas über Erlösung steht. Daher nannte die mittelalterliche Theologie diese moralischen Verfehlungen "lässliche Sünden".

Von diese lässlichen Sünden müsse man die Todsünden unterscheiden, wegen denen man das ewige Leben verliert. Man fährt, wenn man diese begeht, nicht in irgendeine Unterwelt - sondern die heißen Todsünden, weil das Gegenteil von ewigem Leben "ewiger Tod" ist. Wenn man das ewige Leben verliert, droht einem der ewige Tod.

Den Widerspruch zwischen Erlösung aus Glauben und Verdammnis wegen moralischer Verfehlungen hat die mittelalterliche Theologie damit aufgelöst, indem diese sagte, das Begehen einer Todsünde sei letztlich Abkehr vom Glauben. Wenn man bewusst, absichtlich und freiwillig eine Sünde begeht, obwohl man weiß, dass es falsch ist, dann - so die mittelelterliche Theologie - wendet man sich damit doch vom Glauben ab. Natürlich hat man sich auch Gedanken gemacht, welche Taten als Todsünden in Frage kämen - ziemlich eindeutig fällt das etwa bei Mord, Ehebruch, Raub, Vergewaltigung, Apostasie, Hostienschändung oder Teufelsanbetung aus. Sowas kann man nicht ausversehen machen und man muss davon ausgehen, dass katholische Christen sich durch sowas vom Glauben bewusst abwenden.

Was nicht stimmt, aber immer wieder behauptet wird, ist, dass die katholische Kirche lehren würde Todsünden könnten nicht vergeben werden. Todsünden werden nach katholischer Lehre vergeben, wenn der Sünder Buße tut und diese bereut. Buße bedeutet ja, dass der Sünder sich Gott wieder zuwendet - er bereut seine Abkehr.

Bibel vs. Kirche

Wie bereits gesagt, geht die Achtlasterlehre bzw. Siebenlasterlehre auf im Neuen Testament erwähnte Laster zurück. Allerdings findet sie sich in ihrer heutigen Form noch nicht im Neuen Testament - wie man mit einer Suchfunktion in jeder Bibelsoftware unschwer rausfinden kann...

Die Unterscheidung zwischen Todsünden und lässlichen Sünden findet sich in der Bibel ebenfalls nicht, sondern ist ein späterer Versuch eine ungelöste Spannung der neutestamentlischen Schriften aufzulösen. Diese Unterscheidung spielt auch nicht überall im Christentum eine Rolle.

Grundsätzlich verstehe ich diese Gegenüberstellung nicht ganz, schließlich stammt der neutestamentliche Teil der Bibel ja aus der christlichen Kirche. Die Schriften des heutigen Neuen Testamentes wurden im 1. - 2. Jh. n. Chr. innerhalb der Kirche verfasst. Vom 2. - 4. Jh. n. Chr. wurde dann festgelegt, welche Schriften eigentlich zum neutestamentlichen Kanon gehören und welche nicht...

Die sogenannten Todsünden gehören zu einer der vielen Irrlehren der katholischen Kirche und finden sich nicht in der Bibel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – seit fast 40 Jahren mit Jesus unterwegs