Was passiert wenn 70% der bundesweit Pflegefachkräfte kündigen?

10 Antworten

Ungefähr das, was jetzt schon in weiten Teilen der BRD geschieht:

Kliniken müssen Stationen schliessen, leidende Menschen bleiben unversorgt und unbehandelt und unbetreut.

Nein - das ist keine Verschwörungstheorie. Genau DAS passiert nämlich derzeit. Das hat bereits vor dem Corona-Wahnsinn begonnen und wurde ganz schlimm mit der Einführung der Einrichtungsbezogenen Impfpflicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!

Ganz ehrlich hat das ganze was vom "Fluglotsen-Effekt" - man verdient eigentlich hinsichtlich des gesamtdeutschen Schnitt und vorm Hintergrund der niedrigen Hürden den Beruf zu ergreifen schon recht ordentlich, fühlt sich aber (vielleicht auch hinsichtlich der weltweiten Entlohnung des Berufsstandes) unterbezahlt.

Eine Freundin hat neulich an einen schöne ~50qm Einzimmerwohnung an einen afghanisch-stämmigen Mittzwanziger vermietet welcher aber die 550€ warm als deutlich zu viel fand da er ja zitat "trotz seiner lediglich 3500€ brutto kein Wohngeld mehr bekäme und diese maßlos teure Wohnung selbst finanzieren müsse".

Auf interessiertes nachfragen ist er nach einer 9monatigen Eingliederung in der Altenpflege und meint nun dort mit "lediglich 3500€ brutto" gänzlich ohne nachweisbaren Schulabschluss mit glaube 24 Jahren ob der hohen Verantwortung die er trägt völlig unterbezahlt zu sein und erwarte scheinbar ernsthaft noch staatliche Unterstützung in Form von Wohngeld.

Sorry da hört es irgendwo auf mit dem Verständnis. Es gibt bestimmte Berufsgruppen die fangen nach Abitur und jahrelangem Studium sowie oft einem Master OnTop in höherem Alter und bei deutlich geringerem Einstiegsgehalt an.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Christiangt  29.05.2023, 20:58

Du hast Recht das die Wohnung nicht teuer ist. Er at aber Recht das er für diesen Job Unterbezahlt ist .

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DerITler123  30.05.2023, 06:10
@Christiangt

Das empfinde ich ... gemeinsam mit recht sicher sehr vielen anderen... nicht so. Wo kommen wir denn hin wenn allen ernstes das anerkannt würde dass ein Pflegejob quasi ohne Voraussetzungen und von Anfang an mit 3500€ unterbezahlt ist?

Die Leute welche so etwas verlangen, hauen das einfach aus der Hose und haben dabei gedanklich nie durchkalkuliert , dass so etwas gesamtwirtschaftlich schlicht nicht abbildbar wäre, da es ja nicht "irgendjemand" bezahlen muss sondern jeder einzelne andere Verdiener.

Im konkreten Fall der Pflege dann in besonderer Härte die Angehörigen, welche heute schon -nachdem das evtl. vorhandene eigene Vermögen des Pflegebedürftigen aufgebraucht ist- neben dessen Rente teilweise bereits 1000-1500€ mtl aufstocken müssen für ein Pflegeheim. Sollen die dann künftig noch 1000€ mehr aus eigener Tasche zahlen weil einige meinen jede Pflegekraft müsse nach der Hauptschule ab Berufsstart ähnlich einem aus-studierten Arzt verdienen? Da passt das Gefüge doch hinten und Vorne nicht.

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Christiangt  30.05.2023, 06:59
@DerITler123

Es ist absolut ecklig fremde Leute anzufassen bzw deren Dreck weg machen zu müßen. Wiederliche Jobs müßen besser bezahlt werden also quasi ein Schmerzensgeldzuschlag. Natürlich muss ein Arzt besser bezahlt werden und einige andere Berufsgruppen auch. Ein Büromensch aber definitiv nicht.

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DerITler123  30.05.2023, 07:15
@Christiangt

Es ist ja in dem Fall bei 3500€ bereits deutlich besser bezahlt als andere Berufe. Welcher Beruf ansonsten steigt denn nach Hauptschule und bei lediglich 9 Monaten Eingliederung in solch einem Lohnbereich ein? Berufe die Üblicherweise diese niedrige Einstiegs Hürde mitbringen (Friseur, Einzelhandel usw.) starten Vollzeit vielleicht bei 2000-2200€.

BTW reden wir hier übergreifend von freier Wirtschaft und da kommt es darauf an was ein Beruf erwirtschaftet und nicht ob er "ecklig" ist wie du schreibst.

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Christiangt  30.05.2023, 07:38
@DerITler123

Die Sache ist, dass praktisch niemand diese 3500 Euro bekommt von denen du redest.

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Löhne hoch würde, genau was bringen?

Ach ja Pflegeversicherung hoch mit den Beiträgen, Krankenkasse ebenfalls und sehr viele Träger und Pflegeeinrichtungen würden pleite gehen!

Noch mehr Senioren werden Haus und Hof verlieren, bzw. große Teile der Gesellschaft einen erheblichen Teil ihres Erbes verbrennen.

Im Umkehrschluss, werden auch andere Branchen massiv ihre Löhne erhöhen. Den jeder braucht das Personal.

Es wird nur über Pflichtdienste gehen, wo alle die Bürger ihren Beitrag leisten, ob 2 Jahre am Stück, ehrenamtlich über x Jahre in den Einrichtungen etc. muss man sehen.

Die Pflege muss produktiver werden, die Nebentätigkeiten raus aus der Pflege. Nur so kann man die Bewohner/Patienten versorgen.

horribiledictu  09.05.2023, 06:48

Pflichtdienste? du schlägst also Sklaverei als Lösung vor? du weißt aber schon, dass verpflichtende Sozialdienste aufgrund des Sklavereiverbotes nur als Ersatzdienst im Rahmen der Wehrpflicht erlaubt sind?

komisch nur, warum keiner Sklaverei vorschlägt in andren Mangelberufen, zB Lastwagenfahrer, bei denen es auch einen Mangel gibt, sondern immer nur im Sozialbereich...

und welche Nebentätigkeiten meinst du?

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StRiW  09.05.2023, 06:50
@horribiledictu

Im LKW Bereich ist eine Lösung ja schon seit Jahren vorhanden. Autonomes Fahren.

Mit Sklaverei hat ein Pflichtjahr nichts zu tun. Sondern mit Bürgerpflichten. Dazu gehören halt Aufgaben, der Pflege, Rettung, Feuerwehr etc.

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horribiledictu  09.05.2023, 06:53
@StRiW

also nicht Sklaverei - nennen wir es einfach "Bürgerpflichten". gut, dann auch Sklaverei - äh, Bürgerpflichten - im sozialen Wohnbau? in der Nahrungsmittelproduktion?... wo sonst noch?

übrigens wäre mir nicht bekannt, dass autonomes Fahren irgend wo schon seit Jahren funktionieren würde...

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MihaiBircea 
Fragesteller
 09.05.2023, 06:57

Pflichtdienste sind ein Eingreifen in die Freiheit des Individuums!

Alles klar. Keine Lohnanpassungen. Dafür aber erlaubt das Arbeitsrecht, dass man den Arbeitgeber frei wählen darf.

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Dann werden Stationen geschlossen.

Ggf Patienten heimgeschickt, oder weiter überwiesen--ja nachdem ob es möglich ist.

Bei uns ist man bemüht, die Notfallaufnahme aufrecht zu erhalten ( was aber dennoch stundenlange Wartezeiten mit sich bringen kann), sowie die Intensivstationen zu erhalten.

Patienten die nicht zwingend und intensiv betreuungsbedürftig sind, und nicht an eine andere Einrichtung überwiesen werden können, müssen sich dann in die häusliche Betreuung geben, oder sich selbst um sich kümmern.

Es geht eben nicht anders.

Es hilft ja nichts, wenn ich jemandem ein Bett im KH gebe, aber die Station nicht besetzt ist ...würde ich auch nicht tun, darf ich gar nicht tun, denn wenn dann etwas ist, haben wir DoppelA-Karte.

Dann bricht der absolute Pflegenotstand aus. Aber die schlaue Regierung hat die Krankenhäuser dem freien Markt preisgegeben. Die Krankenhausbesitzer wollen Geld verdienen und den Plegekräften keinen ordentlichen Lohn zahlen.

Miniaturwelt  09.05.2023, 05:54

Pflegekräfte verdienen ordentlichen Lohn.

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horribiledictu  09.05.2023, 06:34
@Miniaturwelt

nein! sie verdienen als Einstiegsgehalt nach dem Studium um ca 1/4 weniger als zB Informatiker!

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Miniaturwelt  09.05.2023, 08:13
@horribiledictu

Die meisten Pflegekräfte sind doch keine Studiumabsolventen... Dafür gibt's den dedizierten Ausbildungsberuf. Und das Gehalt dort ist bereits heute überdurchschnittlich. - auch zurecht.

Wer eine ähnliche Qualifikation in einer Branche hat z.B. 3 jährige Ausbildung+Berufserfahrung kommt selten über die 3500€ Brutto, sofern kein Techniker oder Meister vorhanden ist

Davon abgesehen ist das Informatikstudium kein Vergleich, weil es ein Studium zu einem technischen Beruf ist. In der Industrie wird allgemein mehr bezahlt.

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horribiledictu  09.05.2023, 15:47
@Miniaturwelt
Davon abgesehen ist das Informatikstudium kein Vergleich, weil es ein Studium zu einem technischen Beruf ist. In der Industrie wird allgemein mehr bezahlt.

doch, das ist sehr wohl ein vergleich: wo steht denn festgeschrieben, dass technische Berufe besser bezahlt werden MÜSSEN als Sozialberufe? das ist bloße Konvention, mehr nicht.

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Miniaturwelt  09.05.2023, 17:28
@horribiledictu
doch, das ist sehr wohl ein vergleich

Ist es nicht.

wo steht denn festgeschrieben, dass technische Berufe besser bezahlt werden MÜSSEN als Sozialberufe? 

Das muss nicht so sein, ist aber geläufig so. Die Gewerkschaften vieler Industrieberufe sind geschichtlich bedingt deutlich stärker. Deshalb die höheren Löhne. Weil früher noch ein großer Teil der Bevölkerung in der Industrie tatsächlichen Mehrwert geschaffen hat und die Arbeitsbedingungen teilweise katastrophal waren. Weshalb gibt's fürs Büro keine wirkliche Gewerkschaft? Weil diese Arbeit keinen Aufschrei bei den Mitarbeitern erzeugt. Sie ist alles andere als menschenunwürdig.

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Johnny168  30.05.2023, 20:17
@Miniaturwelt

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