Was meinte Bismarck genau damit?

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Bismarck war vor allem am europäischen Gleichgewicht interessiert. Die Kolonialpolitik diente ihm nur als Mittel, um seine innenpolitische Stellung zu festigen. So konnte er sich gegenüber England, Frankreich, Russland besser behaupten. Eigentlich wollte er gar keine Kolonien, Deutschland als Schutzmacht wirtschaftlich interessanter Gebiete in Afrika hätte ihm völlig ausgereicht.
Hier kannst du mehr dazu lesen:
http://www.suite101.de/content/bismarcks-weg-in-die-kolonialpolitik-a67966

Bismarck will lieber sich lieber um Deutschland kümmern, das Land ausbauen und wirtschaftlich stärken, als dass er in Afrika Kolonien erwerben will. Er hat das auch genau so gemacht, denn er war strikt gegen die damals übliche Kolonialpolitik und den Imperialismus. Er wollte seine Augen lieber auf Europsa richten. Erst nach der Entlassung Bismarcks 1890 durch wilhelm 2 begannen die deutschen, sich darum zu kümmern, einige Kolonien zu erwerben.

Bismarck spielte außenpolitisch das Spiel mit den fünf Kugeln. Diese fünf Kugeln waren die Mächte England, Frankreich, Russland, Österreich und Deutschland. Seine Maxime: ich muß mit zweien von diesen Mächten in einem Boot sein, um den europäischen Frieden sichern zu können. Daher: Rückversicherungsvertrag mit Russland und gute Beziehungen mit England. Letztere waren auf dem afrikanischen Kontinent enorm wichtig, weil sie ständig Reibungsfläche boten. Deshalb lag seine Karte von Afrika in Europa. Sein Weitblick hat sich leider nicht auf unsere Zeit übertragen.

Bismarck meint damit, dass es ihm nicht darum geht, irgendein afrikanisches Buschland zu erwerben, sondern im Verhältnis mit den anderen europäischen Mächten gut dazustehen. Er meint, dass die anderen Nationen nur Kolonien in Afrika erwerben, um in Europa mächtig zu sein. Er will sich also nur um Europa kümmern.

Das wäre auch meine Interpretation gewesen. Aber ich habe natürlich nicht Geschichte studiert... :-)