Was meint man mit "asymmetrische Redeanteile"?
Schreibe morgen eine Szenenanalyse über "Kabale und Liebe" und ich muss diesmal wirklich darauf achten, dass ich die Analyse hinkriege, da ich dort SEHR schlecht bin, aber im sprachlichen Bereich eigentlich immer fast alle Punkte habe. Beim Korrekturbogen von der letzten Klausur steht etwas von "asymmetrischen und symmetrischen Redeanteilen" und ich hab keine Ahnung was das ist.
2 Antworten
Relativ leicht: Eine asymmetrische Redeverteilung bedeutet, dass z.B. in einem Dialog eine Person (viel) mehr spricht, als die andere. Was dementsprechend eine symmetrische Redeverteilung ist, erklärt sich wohl von selbst.
Ich hatte ein ähnliches Thema grad erst in der Uni im Bereich Unterrichtskommunikation. Juhu, ich kann was anwenden :D
Julchen hat dir schon eine treffende Antwort gegeben.Zur Frage der Asymmetrie habe ich in der "Zeit" vom 10. Januar 2013 einen sehr interessanten Aufsatz gelesen (Die Rhetorik der Macht ist er überschrieben) Die These dort ist: Es gibt eine Asymmetrie zwischen Reden und Schweigen, gemeint war da vor allem die politische Rede, also das, was Politiker von sich geben. Unterfüttert wurden die Aussagen durch Untersuchungen des Bielefelder Sozologen Niklas Luhmann (das war der mit dem berühmten Zettelkasten). Wer schweigt, kann darüber immer noch reden. Wer aber geredet hat, kann darüber dann nicht mehr "schweigen". Zum Schweigen gehören auch nichtssagende Beiträge, in denen man sich alles offen lässt, die aber letztich niemandem einen Erkenntnisgewinn bringen. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Gedanke in Dramen, etwa bei Ränkespielen und Intrigen, auch eine Rolle spielt. Dies nur mal als kleiner Hinweis. Im Zusammenhang mit den vielen Aussagen zum Berliner Flughafen hat mir dieser Aufsatz Gewinn gebracht. Wie erbärmlich wenig wird von manchem trotz vieler Worte gesagt!
Ich hätte es nicht besser erklären können. Wenn was symetrisch ist, ist etwas gleich (z.B. die eine Seite eines Bildes sieht aus, wie die andere, nur gespiegelt).