Was macht ein Diesel als Sportwagen für einen Sinn?

8 Antworten

Die Frage ist zunächst absolut berechtigt.

Bei einem Rennen wird vor allem Vollgas gefahren und bei Vollgas ist der Vorteil eines Diesels sehr gering. Da liegt er im Wirkungsgrad vielleicht 1-2 % besser als ein Benziner. Das wird aber durch das höhere Gewicht des Motors wieder wett gemacht. Bei den Höchstdrehzahlen hat der Diesel auch nicht deutlich mehr Drehmoment, als der Benziner.

Der Unterschied im Teillastbetrieb ist allerdings deutlich größer. Da hat der Diesel einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als der Benziner, was sich auch im Drehmoment bemerkbar macht. Wenn man mit einem Diesel-Sportler viel Stadtverkehr fährt, braucht man deutlich weniger Sprit als bei einem Benziner.

Warum die Rennwagenbauer Diesel einsetzen liegt letztlich an den Regeln für LeMans-Fahrzeuge. In der Formel 1 wird sehr viel betreffs Konstruktion des Motors vorgegeben, deshalb fahren auch alle mit den gleichen Motoren.

Das ist für die LeMans-Serie ganz anders. Da ist den Konstrukteuren völlig frei gestellt, welches Antriebskonzept sie verfolgen, wieviel Zylinder und welchen Hubraum sie wählen. Da ist technisch lediglich vorgegeben, wieviel Kraftstoff maximal pro Runde verbraucht werden darf, und das liegt bei knapp unter einem Liter. Um mit knapp 1 Liter eine schnelle Runde zu fahren, kommt es sehr stark auf das Rückgewinnungssytem (Hybrid) sowie die Sparsamkeit des Verbrennungsmotors an. Die größe des Hybridsystems ist allerdings begrenzt.
Audi verfolgt das Konzept, mit einem 4 Liter V6 Turbo-Diesel den Kraftstoff optimal auszunutzen.
Demgegenüber hatte Porsche letztes Jahr den kleinsten Turbo-Benziner mit nur 2 Liter Hubraum und 4 Zylindern im gesamten Feld eingesetzt und hat damit die Diesel-Audis regelmäßig verblasen.

Man könnte also sagen, der bessere Wirkungsggrad und das höhere Drehmoment des Audi-Diesels haben nicht ausgereicht, um das enorm niedrige Gewicht des Porschemotors zu schlagen.

Ein Diesel Motor hat mehr Drehmoment. Nachteil ist der bescheidene Sound (wird wahrscheinlich mit Lautsprecher wieder schön gedrückt) und die Trägheit. Ein Diesel kommt nicht so schnell auf Drehzahl, ihm geht auch früher die puste aus und hoch drehen tut er auch nicht.  Ein Diesel macht also in einem Sportwagen wirklich nicht wirklich Sinn, jedenfalls nicht wenn man sportlich unterwegs sein will. Das höhere Drehmoment was ein Diesel zu bieten hat, kann der Benziner mit Drehzahl und Turbo wieder rausholen. Drehzahl statt Drehmoment lautet die Devise. Es hängt aber auch an über welchen Sportwagen wir reden! Ein BMW M3 mit Diesel Motor ist nicht ganz so ungewöhnlich wie ein Lamborghini Hurrican mit einem Diesel. So ein "Familien Sportwagen" kann auch mal gerne Diesel trinken, der Selbstzünder  hat den Vorteil das er nicht so durstig ist. Für Eltern die mal sportlich unterwegs sein wollen aber trotzdem nicht bei jeder Tankstelle ihren Lohn an der Kasse abgeben möchten, macht so ein Diesel schon Sinn.

Es hängt also vom Auto ab.

Supersportwagen und Diesel passen nicht. Leider hat Audi das nicht verstanden und dem R8 auch ein Diesel Aggregat gebaut. Geht garnicht.

checkpointarea  15.04.2016, 00:35

Im Audi R8 gibt es keinen Dieselmotor. Auch ein BMW M3 ist immer ein Benziner. Dass Dieselmotoren generell mehr Drehmoment haben, stimmt ebenfalls nicht. Vergleich mal einen turbolosen Diesel, - mit einem turbolosen Benzinmotor, da hat der Benziner fast immer sogar mehr Drehmoment. Abgesehen ist das Motordrehmoment eh egal, weil das Getriebe als Drehmomentwandler wirkt.

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Alopezie  15.04.2016, 06:22
@checkpointarea

Ich hatte mal ein R8 Katalog, da stand auch ein R8 mit Diesel Motor drin. Das mit dem M3 War ein Beispiel.

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Mnaja, nicht viel.

Fürs "Grüne Gewissen" vielleicht; aber ein Diesel wuchtet halt mal fix mehr Masse auf die Achse (schwerere Motoren).

Das mit dem "verbraucht wesentlich weniger ist auch Dummfug, Leistung kostet, egal ob 300 Benzin- oder DieselPS, sauger oder turbo.

Der Unterschied im Verbrauch sind oft weniger als 20%; sagen wir also, der Benziner braucht 10 l, braucht der Diesel 8l je 100 km.
Macht - bei 15.000 km im Jahr und 1,40 EUR/l (Super) also 420 EUR/Jahr Spritkosten.
Das musst relativieren mit höherer Steuer und höheren Anschaffungskosten.

Wer das mit dem Verbrauch nicht glaubt, einfach mal vergleichen:

http://www.spritmonitor.de/de/uebersicht/3-Audi/0-Alle_Modelle.html?fueltype=2&constyear_s=2014&power_s=250&powerunit=2

hier gelistet sind also moderne 250-300PS Benziner von Audi mit REALEN Verbräuchen. Schnitt: 10,0 l

jetzt einfach mal Benzin gegen Diesel tauschen:

http://www.spritmonitor.de/de/uebersicht/3-Audi/0-Alle_Modelle.html?fueltype=1&constyear_s=2014&power_s=250&power_e=300&powerunit=2

*schwupps* haben wir alle Audi-Diesel mit 250-300PS seit 2014: Verbrauch: 9,68 l

Das lässt sich noch mit VW machen, BMW, Mercedes...
Oder auch mal in anderen Leistungsklassen..

Fahr mal nen Diesel mit 250-300PS. Dann weißt du warum !! Die Dinger haben ein Drehmoment da hört alles auf. Das ist der Hammer ! Und du hast nen wesentlich niedrigeren Verbrauch. Und wenn du keinen Sound willst ist das auch noch ein Pluspunkt. 

checkpointarea  29.08.2016, 23:03

Dieselmotoren haben nur dann ein "Hammer Drehmoment", wenn sie aufgeladen sind. Fahr mal einen VW Golf SDI mit 75 PS aus 2 Litern Hubraum, dann weißt Du, was ich meine. Lädt man Benzinmotoren ebenfalls auf, dann stehen diese Dieselmotoren in nichts nach - außer natürlich dem Verbrauch.

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Naja, er macht dahingehend Sinn, als dass man sich über die Käufer lustig machen kann :D