Was macht der IS falsch/anders?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Leute vom IS, Al-Qaida und Co. sind der Khawarij-Sekte zuzuteilen. Bei diesen Leuten handelt es sich lediglich um eine irregehende Sekte, wie auch andere, wie z.B. die Rawafid, Qadianis, Jahmiyya etc.

Das Problem bei dieser Sekte ist, dass sie auch den Quran und die Sunna zitieren und erwähnen, jedoch ohne jeglichen Kontext. Sie verdrehen es so, wie es ihren Gelüsten passt.

Ein Merkmal von ihnen ist auch, dass sie sehr jung sind, oft kleine Kinder, die nicht einmal Al-Fatiha korrekt aussprechen können.

Der Prophet ﷺ sagte bezüglich den Khawarij:

"Der Gesandte Allahs sagte: 'Die Khawarij sind die Hunde der Hölle.'"

Sunan Ibn Majah 173

Anas ibn Malik berichtete: Der Gesandte Allahs, Friede und Segen seien auf ihm, sagte: "Es wird Spaltung und Sektenbildung in meinem Volk geben, und ein Volk wird mit schönen Worten und schlechten Taten kommen. Sie werden den Koran rezitieren, aber er wird nicht durch ihre Kehlen dringen. Sie werden die Religion verlassen, wie ein Pfeil sein Ziel verlässt, und sie werden nicht zu ihr zurückkehren, wie der Pfeil nicht zu seinem Bogen zurückkehrt. Sie sind die Schlimmsten der Schöpfung. Gesegnet sind diejenigen, die gegen sie kämpfen und von ihnen getötet werden. Sie berufen sich auf das Buch Allahs, aber sie haben nichts damit zu tun. Wer gegen sie kämpft, ist bei Allah besser als sie selber."

Quelle: Sunan Abī Dāwūd 4765,

Grad: Sahih (authentisch) nach Al-Albani

Ibn Kathir sagte: "Wenn die Khawarij jemals an die Macht kämen, würden sie das ganze Land verderben, den Irak und Syrien. Sie würden keinen Jungen und kein Mädchen, keinen Mann und keine Frau in Ruhe lassen, denn in ihren Augen sind die Menschen so verdorben, dass sie nur durch Massentötung verbessert werden können."

Quelle: al-Bidāyah wal-Nihāyah 10/584

Mehr Informationen über die Khwarij findest du hier:

https://www.abuaminaelias.com/khawarij-ideology-of-violence/

https://islamqa.info/en/answers/182237/who-are-the-khawarij

So gut wie alles:

Der nachfolgende und zusammengefasste Auszug stammt in deutscher Übersetzung aus diesem Schreiben:[2]
„Es ist im Islam verboten, ohne die dafür jeweils notwendige Bildung und Kenntnis zu haben, fatwā (Rechtsurteile) zu sprechen. Sogar diese Fatwās müssen der islamischen Rechtstheorie, wie sie in den klassischen Texten dargelegt wurde, folgen. Es ist ebenfalls verboten, einen Teil aus dem Koran oder eines Verses zu zitieren, ohne auf den gesamten Rest zu achten, was der Koran und die Hadithe über diese Angelegenheit lehren. Mit anderen Worten gibt es strikt subjektive und objektive Vorbedingungen für Fatwās. Bei der Sprechung einer Fatwā, unter Verwendung des Korans, können nicht ‚die Rosinen unter den Versen herausgepickt‘ werden, ohne Berücksichtigung des gesamten Korans und der Hadithe.“
„Es ist im Islam vollkommen verboten, Recht zu sprechen, wenn die Arabische Sprache nicht gemeistert wurde.“
„Es ist im Islam verboten, Scharia-Angelegenheiten zu stark zu vereinfachen und festgelegte islamische Wissenschaften zu missachten.“
„Es ist im Islam [den Gelehrten] gestattet, Meinungsverschiedenheiten über bestimmte Angelegenheiten zu haben, außer in all jenen, welche als die Fundamente der Religion gelten, die allen Muslimen bekannt sein müssen.“
„Es ist im Islam verboten, bei der Rechtsprechung die Wirklichkeit der Gegenwart zu missachten.“
„Es ist im Islam verboten, Unschuldige zu töten.“
„Es ist im Islam verboten, Sendboten, Botschafter und Diplomaten zu töten; somit ist es auch verboten, alle Journalisten und Entwicklungshelfer zu töten.“
„Jihad ist im Islam ein Verteidigungskrieg. Er ist ohne die rechten Gründe, die rechten Ziele und ohne das rechte Benehmen verboten.“
„Es ist im Islam verboten, die Menschen als Nichtmuslime zu bezeichnen, außer sie haben offenkundig den Unglauben kundgetan.“
„Es ist im Islam verboten, Christen und allen ‚Schriftbesitzern‘ – in jeder erdenklichen Art – zu schaden oder sie zu missbrauchen.“
„Es ist eine Pflicht, die Jesiden als Schriftbesitzer zu erachten.“
„Die Wiedereinführung der Sklaverei ist im Islam verboten. Sie wurde durch universellen Konsens aufgehoben.“
„Es ist im Islam verboten, die Menschen zur Konversion zu zwingen.“
„Es ist im Islam verboten, Frauen ihre Rechte zu verwehren.“
„Es ist im Islam verboten, Kindern ihre Rechte zu verwehren.“
„Es ist im Islam verboten, rechtliche Bestrafungen sowie Körperstrafen (ḥudūd) ohne dem Folgen des korrekten Prozedere, welches Gerechtigkeit und Barmherzigkeit versichert, auszuführen.“
„Es ist im Islam verboten, Menschen zu foltern.“
„Es ist im Islam verboten, Tote zu entstellen.“
„Es ist im Islam verboten, Gott – erhaben und makellos ist Er – böse Taten zuzuschreiben.“
„Es ist im Islam verboten, die Gräber und Gedenkstätten der Propheten und Gefährten zu zerstören.“
„Bewaffneter Aufstand ist im Islam in jeglicher Hinsicht verboten, außer bei offenkundigem Unglauben des Herrschers und bei Verbot des Gebets.“
„Es ist im Islam verboten, ohne den Konsens aller Muslime ein Kalifat zu behaupten.“
„Loyalität zur eigenen Nation ist im Islam gestattet.“
„Nach dem Tod des Propheten – Frieden und Segen seien auf ihm – verpflichtet der Islam niemanden irgendwohin auszuwandern.“

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Offener_Brief_an_al-Baghdadi#Zusammenfassender_Auszug_des_Briefes

DENKENistHALAL 
Fragesteller
 21.04.2024, 16:55

Gut. Jedoch vieles davon wurde schon zu Mohammeds Zeiten anders geduldet. Was also genau tut der IS ((Versklaven, vergewaltigen, Köpfen), was nicht vorgelebt wurde?

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BelfastChild  21.04.2024, 16:59
@DENKENistHALAL

Der IS tötet wahllos Zivilisten oder gar Muslime, was haram ist. Sklaverei gab es damals, jedoch haben Sklaven Rechte, die nicht missachtet werden dürfen usw.

Der IS liest den Koran so einseitig wie Michael Stürzenberger. Es gibt dieses Plakat Der Koran ist die Lizenz zum Töten. Von Sure 2,191 zitiert er lediglich "Tötet die Ungläubigen, wo immer ihr sie findet." Es ging um den Konflikt mit den Heiden, die die ersten Muslime aus Mekka vertrieben. Sie landeten dann in Yatrib (Medina). Hier Sure 2,190-194:

190Und kämpft auf Allahs Weg gegen diejenigen, die gegen euch kämpfen, doch übertretet nicht! Allah liebt nicht die Übertreter.
191Und tötet sie, wo immer ihr auf sie trefft, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben, denn Verfolgung ist schlimmer als Töten! Kämpft jedoch nicht gegen sie bei der geschützten Gebetsstätte, bis sie dort (zuerst) gegen euch kämpfen. Wenn sie aber (dort) gegen euch kämpfen, dann tötet sie. Solcherart ist der Lohn der Ungläubigen.
192Wenn sie jedoch aufhören, so ist Allah Allvergebend und Barmherzig.
193Und kämpft gegen sie, bis es keine Verfolgung mehr gibt und die Religion (allein) Allahs ist. Wenn sie jedoch aufhören, dann darf es kein feindseliges Vorgehen geben außer gegen die Ungerechten.
194Der Schutzmonat ist für den Schutzmonat, und (für) die unantastbaren Dinge ist Wiedervergeltung. Wenn jemand gegen euch übertritt, dann geht (auch ihr) in gleichem Maß gegen ihn vor, wie er gegen euch übertreten hat. Und fürchtet Allah und wißt, daß Allah mit den Gottesfürchtigen ist.

Quelle: https://islam.de/13827.php?sura=2

Auch Sure 47,4 wird unvollständig zitiert. Hier die Exegese:

Wenn ihr (im Kampf) auf die stoßt, die ungläubig sind, so haut (ihnen) auf den Nacken; und wenn ihr sie schließlich siegreich niedergekämpft habt, dann schnürt ihre Fesseln fest. (Lasst) dann hernach entweder Gnade walten oder (fordert) Lösegeld, bis der Krieg seine Lasten (von euch) wegnimmt. Das ist so. Und hätte Allāh es gewollt, hätte Er Selbst sie besiegen können, aber Er wollte die einen von euch durch die anderen prüfen. Und diejenigen, die auf Allāhs Weg gefallen sind - nie wird Er ihre Werke zunichte machen. (47:4) 
47:4 - Wenn der Kampf notwendig ist, sollte er mit äußerster Entschlossenheit geführt werden. Denn man kann nicht mit Samthandschuhen kämpfen. (vgl. 2:190, 191; 8:67; 22:39-40). Über die Kriegsgefangenen wird hier gesagt, dass sie gegen Lösegeld oder ohne Gegenleistung freigelassen werden sollen. Nach der Schlacht von Badr sind Gefangene auch gegen Lösegeld freigelassen worden. Ihnen wurde aufgetragen, jeweils zehn muslimische Kinder Lesen und Schreiben zu lehren und damit ihre Freiheit zu erlangen. Als Al-Ḥaǧǧāǧ Ibn Yūsuf den ‘Abdullāh Ibn ‘Umar aufforderte, Kriegsgefangene zu töten, weigerte dieser sich unter Berufung auf diesen Vers. (vgl. 8:67-69 und die Anmerkung dazu).

Quelle: https://islamicbulletin.org/de/ebooks/koran/tafsir_al_quran.pdf (S. 799)

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Velbert2  21.04.2024, 17:01
@DENKENistHALAL

Wenn etwas geschrieben wird heisst es noch lange nicht, dass es auch im Sinne der Religion ist. Nicht alles geschriebene wird damit auch gerechtfertigt.

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Das problem des IS ist nicht, dass er sich nicht an den Koran hält SONDERN dass er sich zuviel an den Koran hält. So entsteht eine Extreme sicht die heute kaum noch vertretbar ist und die dann gewaltsam anderen Menschen aufgezwungen wird. Der Koran ist viele jahrhunderte alt und deswegen sind viele Sachen nicht mehr mit der sich veränderten Welt vereinbar, aber diese Leute haben noch ein mindset dass direkt aus dem mittelalter hätte sein können.

DENKENistHALAL 
Fragesteller
 21.04.2024, 16:50

Seh ich genau so.

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