Was kann man in diese Postkarte (1914) hinein interpretieren?

6 Antworten

Du könntest es in drei Teilen machen:

  • einleitung: zeitlicher Kontext (Beginn des Krieges, alle sind sehr optmistisch, dass sie gewinnen werden und dass er schnell vorbei ist)
  • warum glaubt/behauptet Willhelm II, er habe den Krieg nicht begonnen?
  • Warum stimmt diese Behauptung nicht? Was spricht dafür, dass er den Krieg doch hätte vermeiden können? Welche Alternativen hätte er gehabt?
  • Deine persönliche Bewertung

Die Aussage kam von ihm ja tatsächlich und war letztlich eine Ausrede dafür, dass er dem Amt des deutschen Kaisers schlicht nicht gewachsen war. Es wurde ihm zwar auch nicht gerade leicht gemacht, aber was nutzt es. Und die Aussage, dass der Krieg nicht gewollt war, stimmt so auch nicht. Eine militärische Entscheidung für die europäischen Gleichgewichtsprobleme wurde geradezu herbeigesehnt, das aber von allen Seiten. W.II gab aber von anfang an die Parole aus, dass man sich lediglich verteidige. Das aber reichlich ungeschickt. Der Krieg wurde vor allem auch propagandistisch verloren, was es den Siegern wiederum einfach machte, Deutschland die Alleinschuld zu geben.

jgobond  10.07.2020, 12:52

und die überhebliche militaristische Stimmung in Deutschland ging schon ganz klar auf seine Karte. da hat er immer gut eingeheizt.

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Es handelt sich um eine Unifrom aus dem Ersten Weltkrieg. Da dieser nach Meinung der meisten Historiker von Österreich-Ungarn, bzw. den Achsenmächten gestartet wurde, widerspricht diese Postkarte dem, was wir über die damalige Zeit wissen.

Offenbar sah man sich aber bei den Achsenmächten als unschuldig am Kriegsausbruch, so gab z.B. Österreich wegen des Attentats von Sarajevo Serbien die Schuld am 1. Weltkrieg, obwohl Österreich selbst den Krieg erklärte und das Attentat ja durch dessen Eroberungspolitik begründet ist.

Du sollst vermutlich analysieren, inwiefern diese Selbstwahrnehmung der Achsenmächte als unschuldige Kriegsbeteiligte eine Verzerrung der Wahrheit darstellt.

Steht doch alles auf der Postkarte.

Jetzt vergleichst du das einfach noch mit einer Charakterisierung über den Typen, oder erarbeitest sie dir selbst, dann weißt du was Sache ist.

Kenne mich zwar mit dem 1. WK nicht aus, aber wahrscheinlich hat er ihn, entgegen der Aussage auf der Postkarte begonnen und möchte damit einfach nur dem Volk sagen, dass er kein Kriegstreiber ist und das Volk weiter auf ihn vertrauen soll, weil er sich "offen vor Gott" präsentiert. Damit ist er ein "Mann des Glaubens". Ein Mann jenes Glaubens, der dem Volk Hoffnung schenkt. Damit bezweckt er wohl, dass das Volk denkt, dass auch er ihr Hoffnungsträger ist und all seine Handlungen dadurch automatisch gerechtfertigt sind.

ps. keine gewähr für meine Angabe. Ich hab davon absolut keine Ahnung. Ist einfach nur eine logische Schlussfolgerung.