Was kann man für ein Chemiestudium "vorlernen"?

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Moin!

Ich hab grad mein erstes Semester Chemie B.Sc. in Köln hinter mir und kann dir sagen: Ja es lohnt sich vorher etwas zu tun. Bei uns ist man mehr oder weniger einstimmig der Meinung, dass man ruhig in seiner Abi-freien Zeit schonmal den Mortimer (sagt dir vllt was, sonst mal ausleihen und angucken) durchblättern oder besser gesagt hätte durchlesen können. Für die erste Chemieklausur muss man nämlich eigentlich den gesamten Mortimer können + noch etwas mehr Komplexchemie und Metallcarbonyle... Das Problem war nämlich bei uns, dass man die ganze Zeit Praktikum hat und vor allem auch Physikpraktikum, jede Woche wird dort ein Versuch durchgeführt und die Auswertung füllt gut und gerne mal ein DIN A4 Heft... Sodass man an den Auswertungen auch schnell mal 10-15 Stunden dransitzt... Und dann kam die Chemieklausur nur 1 Woche nach dem Chemiepraktikum... da war während der Studienzeit eigentlich kaum noch Chemielernen drin, es sei denn am Wochenende, aber sonst hockte man eigentlich bis 18uhr in der Uni und durfte dann noch Physik auswerten... Und eigentlich haben letztendlich viele von uns einfach in ihrer Freizeit den Mortimer durchgelesen, was man auch hätte gut in der abifreien Zeit hätte machen können (haben einige wohl auch gemacht)... hilft auch in den Allgemeinen Chemie Vorlesungen, obwohl die jetzt nicht so unglaublich krass sind, wenn man schon vorher chemiebegeistert und begabt ist (wie es bei dir wohl der fall ist... war bei mir ähnlich). Das einzige ist, dass man ziemlich schnell merkt, dass man sein Schulwissen eigentlich quasi vergessen kann. Chemische Bindung wird in der Schule so grundlegend vereinfacht, dass man es eigentlich nicht gebrauchen kann. Das lernt man also alles neu und es wäre gut, wenn du schonmal was vom MO-Schema gehört hast, wenn du in der Vorlesung sitzt.

Außerdem musst du während des Praktikums auch noch das Periodensystem und alle gängigen Verbindungen und Strukturformeln lernen (Oxosäuren von Halogenen, N, P, S) ... im Praktikum geht man nämlich das komplette Periodensystem einmal durhc... jeden Tag so 3-5 Elemente (ja auch Arsen, Thallium, Cadmium, wo man denkt da kann man doch keinen Ersti dranlassen :D). Dazu kommen dann noch die Elektronenkonfigurationen der Elemente & Ionen und die gängigen Ausnahmen... Das hört sich jetzt wild an, ist es aber nicht... du lebst halt im Studium für Chemie und da geht dir das alles in Fleisch und Blut über :D

Mathematik ist eigentlich noch so das, woran die meisten bei uns scheitern und scheitern werden... Da darf man sich halt nicht gehn lassen ;)

Aber alles in allem kann ich dir sagen, dass das Studium der Hammer ist! Das praktikum ist echt viel interessanter als in der Schule (besonders das Quantitative nach den Weihnachtsferien...) und die chemiker sind echt nen cooles volk, die nichts als Drogensynthesen im Kopf haben und sich darüber auch noch in der Mensa unterhalten (natürlich nur zum Spaß...aber man hört es die krassesten Geschichten von anderen Chemikern und das wird da offen gehandhabt... und man hört dinge, die man vorher nicht für möglich gehalten hat :D )

Also lass dich nicht entmutigen, das Studium macht spaß, auch wenns ab und zu mal anstrengend ist und du nicht sooo viel Freizeit hast...

Wie gesagt, leih/kauf dir ruhig den Mortimer, du wirst ihn eh brauchen... und schonmal reingucken wird dir nicht schaden ;)

Tobias333 
Fragesteller
 13.03.2014, 21:04

Wow! Erstmal danke, dass du dir so viel Mühe und Zeit genommen hast, mir zu antworten. Die Information, dass du gerade im Studium bist hilft mir sehr, so weiß man direkt, man redet mit jemandem, der Ahnung hat :-) Ich habe im Internet schon einmal ein wenig gelesen und bin dabei auch sehr oft auf Sätze gestoßen wie "Das Chemiestudium ist sehr Anstrengend und Zeitaufwendig". Das war mir schon bekannt, ist mir aber ehrlich gesagt egal, da ich mich wie gesagt für Chemie begeistere.

Es ist auch immer wieder erstaunlich zu sehen, wie wenig man in Wirklichkeit über etwas weiß. Ich bilde mir ein, zumindest ein wenig Ahnung von Chemie zu haben und du schreibst hier von Begriffen, die ich noch nie gehört habe (MO-Schema, Metallcarbonyle usw.), das macht einen schon ein wenig unsicherer.

Dein Abschnitt über das Periodensystem hat mich nochmal in meinem Verdacht bestätigt, dass das auf jeden Fall auswendig sitzen muss, also spricht eigentlich nichts dagegen, damit schon einmal anzufangen.

In Mathematik und Physik bin ich mir nicht all zu sicher. Ich bin zwar im Mathe Leistungskurs und stehe auch in etwa bei einer 2, allerdings hatten wir seit der 9. Klasse in unserer Schule kein Physik mehr, vorher waren es glaube ich auch nur jeweils 2 Halbjahre, mein Wissen in Physik ist daher also fast gar nicht vorhanden, ein bisschen elektrischer Storm und Astrophysik, das war's aber dann auch schon. Das könnte ein ziemliches Problem werden, schätze ich?

Mit Mortimer meinst du vermutlich dieses Buch hier? http://www.amazon.de/Chemie-Ulrich-M%C3%BCller-Charles-Mortimer/dp/3134843102 Wenn es so essentiell für das Studium ist, werde ich mir das auf jeden Fall holen und zumindest schon einmal darin herumblättern.

Was die Praktika im Labor angeht, da mache ich mir absolut keine Sorgen, dass es mir keinen Spaß machen wird. Ich kann mich selbst für die einfachsten Versuche in unserem Unterricht schon begeistern, auch wenn das gefährlichste, mit dem ich je gearbeitet habe, Salzsäure ist und die ja meines Wissen nach nicht einmal so Gefährlich für die Haut ist, da sie nicht sofort ätzt.

Hast du vielleicht noch irgendwelche Tipps, die du einem Chemie Begeisterten vor dem Studium geben kannst? Etwas, was dir vorher geholfen hat, oder was du hättest besser machen können?

Ich danke dir vielmals für deine Antwort :-)

Liebe Grüße

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mgausmann  13.03.2014, 21:34
@Tobias333

Ja das hatte ich vor meinem Studium auch immer gelesen...Obwohl stressig eigentlich der falsche Begriff ist... Viele vergessen einfach, das man ab mittags im Labor ist (leider schafft mans auch oft nicht in die Mensa :-/, aber da gewöhnt man sich dran ) und im Labor stehen eigentlich nicht mit Lernen oder Stress zu tun hat... Du bist da mit deinen Freunden (man freundet sich schnell an...schließlich hängt man den ganzen Tag zusammen) und hat eigentlich mächtig Spaß am experimentieren. Und auch die Assistenten sind jetzt keine spießigen Doktoren, sondern eigentlich ganz cool drauf ;) Nur wenn man halt die Regeln nicht beachtet (der Klassiker: Gashahn mit Säurehandschuh aufdrehen -> 1€, oder Gashahn nicht zugedreht -> 2€, Giftgas außerhalb des Abzugs -> 2,50€ :D), der wird schnell mal ordentlich Geld los... einige haben das halt erst nach 30€ gelernt... Das Geld wird übrigens dann am Ende des Semesters gemeinschaftlich versoffen...

Also kommt man jetzt nicht gestresst nach Hause oder so.

Gut Metallcarbonyle kamen so ziemlcih als letztes in der Vorlesung (und Cluster), davon musst du auch noch nichts gehört haben. MO-Schema lassen Sie in der Schule gerne aus, aber eigentlich begründest du damit später fast alle Zusammenhänge in der Anorganischen Chemie, sodass du damit jede Vorlesung fast zu tun hast. Sind halt diese Elektronen-In-Kästchen gefüllten Energiediagramme.

Joa PSE kann nicht schaden schonmal zu lernen... wir mussten es so nach 3 Wochen auf Zeit können, also max. 5min für Hauptgruppen und Nebengruppen, bis zur 6. Periode (Lanthanoide & Actinoide brauchte man noch nicht). Wers halt nicht konnte, wurd rausgeschickt und musste es dann lernen und wurd nochmal abgefragt. Aber das ist eigentlich machbar, lerns über Merksätze...ich bin mal so frei und schreib sie dir, bevor du dir welche ausdenkst... hab sie grad noch im Kopf

HG1: Lieber Nachbar, komm rüber Cäsar friert.

HG2: grad vergessen

HG3: Bor alle gaffen ins T(h)al

HG4: Cäsar sieht gerne seinen Pflaumenbaum

HG5: N(en) Passbild

HG6: Opa schaut sehr teure Porxos

HG7: Fette Claudia bricht jeden Ast...

HG8: Musste dir so merken

  1. Periode: Keiner kann schöne Txtten von christlichen Männern fernhalten, komisch nicht? .. Kupfer Zink ;)

  2. Periode: Yttrium zerstört neben moderner Technik auch Ruthenium, Rhodium, Palladium

den rest kriegt man dann schon hin.... Ja ich weiß die Sätze sind hohl, aber sie funktionieren :D

Was Physik angeht, das ist kein Problem.. hatte auch seit der 9. kein Physik...Die fangen echt von vorne an, jedoch ist die Klausur auch erst ende 2. Semester... Bei uns waren 80% seit Dezember nichtmehr in der Vorlesung gewesen, weil der Typ einfach nur seine PDF-Dateien vorgelesen hat und wir uns besser mit anderen Sachen beschäftigt haben.... gleiches galt auch für Toxikologie, das war nen richtig einfacher Ankreuztest, dafür braucht man nicht in die Vorlesung, sondern hat sich einfach die Skripte vor der Klausur mal durchgeblättert...

Fürs Praktikum ist allerdings ziemlich krasse Physik gefragt, doch die hat man auch nciht in der Vorlesung... um uns chemiker zu entlasten, gabs aber Musterhefte zu jedem Versuch in der Fachschaft (da hat man halt auch Beweise mit Differentialgleichungen, die einfach mal 2 Seiten lang sind... -.-) Kommt man halt schon irgendwie durch... Achja da fällt mir noch ein: Bring dir bis Physik Excel bei... Sonst rechnest du dir mit nem Taschenrechner nen Wolf, wenn du so 100 Werte hast...

Mathematik 2 reicht auch... du musst halt ziemlich viel differenzieren und integrieren in Chemie.. lernst du aber alles nochmal ;)

Ja Salzsäure ist natürlich nix bei uns.... nach 4 Wochen kriegste nen 250g Glas Cyankali (Kaliumcyanid) in die Hand gedrückt... wenn du das aus versehen durchen Abfluss kippst, kippst du noch davor um und bist tot, weil du dann schön ne Dosis Blausäure abbekommst... aber das ist alles kein ding, wenn man sich an die Regeln hält ;)

Ähm joa...Tips... wie gesagt, Mortimer lesen und ansonsten noch deine freie Zeit genießen... Praktikum halte ich nur für sinnvoll, wenn du dir nicht sicher bist ob du Chemie machen willst.. aber bist du ja ... Außerdem arbeitest du nachem Studium eh nicht als Laborant, sondern als Laborleiter oder in der Forschung oder oder oder ... Fabrik schon gar nicht ;)

Allgemein in allen naturwissenschaften gilt übrigens: Lern nicht nur das was du inner Vorlesung hörst.. viele von uns machen sich noch in anderen Gebieten schlau, die sie interessieren... Ich z.B. bin beim GDCh mitglied und les deren Zeitschrift "Nachrichten aus der Chemie"...da stehn immer drin, was die in der aktuellen Forschung so rausgefunden haben... ist auch immer interessant ;)

Ansonsten, viel Spaß! :D :)

Achja... darf man fragen wo du vorhast zu studieren?

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mgausmann  13.03.2014, 21:36
@mgausmann

achja... praktika in Firmen machst du eh noch... musst nämlcih noch so nebenpunkte, bei uns "Studium Integrale" in nebendisziplinen erwerben im studium... machen bei uns eig alle Über Praktika in späteren Semesterferien, wenn man dann ahnung hat ;)

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Tobias333 
Fragesteller
 13.03.2014, 22:00
@mgausmann

Vielen Dank noch einmal für die Tipps, die sind wirklich sehr hilfreich :-)

Die Merksätze sind wirklich genial, allerdings verwirrt mich ein wenig die Reihenfolge. Wenn ich mir Beispielsweise das Periodensystem hier anschaue: http://www.ptable.com/?lang=de Würde ich die Elemente doch eher der Reihenfolge nach lernen mit ihren Ordnungszahlen, oder ist es wichtiger, sie nach Hauptgruppen zu lernen, um so schneller zu wissen, was alles z.B ein Edelgas usw. ist? Also um es einfacher auszudrücken, lerne ich sie am besten von Links nach Rechts oder von Oben nach Unten?

Laut meinen bisherigen Informationen haben Aachen und Köln die besten Unis, wenn es ums Chemiestudium geht, vermutlich werde ich also an der RWTH studieren. Irgendwelche Einwände oder Kommentare dazu?

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mgausmann  13.03.2014, 22:13
@Tobias333

Kein Ding, ich weiß ja selbst noch wie schwer es war, an vernünftige Infos zu kommen...außerdem ist es die tipperei wert, wenn ich dafür nen chemiebegeisterten zum richtigen studium verhelfe....

ja das entlang der Periode zu lernen ist eigentlich nicht sinnvoll (eigentlich sollte man die Nebengruppen auch als gruppen und nicht als periode lernen... find ich aber persönlich schwer)...Weil halt eigentlich alle Elemente einer Gruppe ähnliche Eigenschaften aufgrund ihrer im Prinzip gleichbesetzten Orbitale (nur eben eine periode höher...) Allerdings musst du dich halt auch sonst zurechtfinden können.... z.B. merkt man sich anhand der Stellung in der Periode halt die Elektronenkonfiguration... aber die Stellung kann man sich halt leicht herleiten, indem man weiß, dass das element in der 6. Gruppe steht z.B. dann weißt du, aaah 2 e- in s und 4 e- in p.... so läuft das dann ;)

Man hat übrigens auch während des Praktikums sogenannte Kolloquien (mündliche Prüfungen mit Assistenten oder Praktikumsleiter), die dich so sachen abfragen... verbindungen, strukturformeln außem Praktikum und auch Vorlesungsstoff... wenn man halt richtig schlecht ist, werden die dadurch rausgekegelt... wurden bei uns einige..aber gut davon wussten auch nen paar nach 3 wochen praktikum immernoch nicht die formel von Salzsäure...

Jein... Aachen und Köln sind beides nicht die besten Unis... Das sind wohl marburg, karlsruhe... Aachen ist halt Elite für Maschinenbau und Köln für Physik (irgendwer behauptet für chemie, aber hab ich noch nie irgendwo gelesen).. Im Prinzip spielt es aber im Bachelor noch keine große Rolle wie "renommiert" die Uni ist... denn für den späteren Job zählt nur Doktor und evtl Master...

Kölner Chemiker sind halt so allrounder, die in Aachen wohl technischer ausgerichtet. So wie man das hier so mitbekommt. Was die Ausstattungen angeht, bekommt man als Bachelor eh nur die "einfachen Labore"... die Forschungsgelder stecken da eher in den Arbeitskreisen für Doktor/Master...Spielt aber auch echt keine Rolle im Praktikum... die Geräte sind alle in Ordnung und dass der Saal schon älter ist merkt man eh nicht, weil der nach jedem Praktikum geputzt wird... außer, dass die Analysenwaagen (die, die auf 0,01mg gehen...) noch mechanisch sind, merkt man davon nichts ;)

Insofern kannste auf jedenfall auch nach Aachen gehen, da spricht nichts gegen... Wo du nicht hingehen solltest ist Bonn... Da sind die Institute wohl 10km voneinander entfernt ^^

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mgausmann  13.03.2014, 22:14
@mgausmann

in köln ist übrigens wohl relativ viel Organik, wie man das hier so mitbekommt....aber eig kannste in Aachen und Köln alle Bereiche abdecken...;)

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Tobias333 
Fragesteller
 13.03.2014, 22:43
@mgausmann

Das mit den Elektronenkonfigurationen bei den Hauptgruppen macht natürlich sinn, das ist damit um einiges leichter. Wobei ich ehrlich gesagt sagen muss, dass wir uns in der Schule nie genau mit den Schalen beschäftigt haben. Ich müsste erstmal genau überlegen, wieviele Elektronen in welcher Schale sind, ich kenne dafür zwar eine Formel (X= 2n^2, wobei X die Elektronenzahl ist und n die Schale), also Schale 1: 21^2=2, Schale 2: 2*2^2=8 usw. weiß aber nicht, bis zu welcher Schale diese korrekt ist.

Mit lernen habe ich kein Problem, und wer nicht weiß, dass Salzsäure als Formel HCl hat, der hat's auch verdient, rauszufliegen :P Wir haben da von unserem Lehrer mal ein Blatt bekommen mit den gängigsten Säuren, ihrer Formel, Trivialname und dem Namen des Salzes, welches sie bilden. Also Beispielsweise: HF=Fluorwasserstoffsäure=Flusssäure, bildet Fluorid als Salz, bis hin zu Essigsäure=CH3COOH, bildet als Salz Acetat (War jetzt aus dem Kopf, Ich hoffe das war korrekt :D).

Ich danke auf jeden Fall nochmal für die Antwort, wenn dann nochmal etwas sein sollte, melde ich mich, falls ich darf.

Liebe Grüße

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mgausmann  14.03.2014, 09:52
@Tobias333

hmm ja... den Begriff Schale, vergisst du auch am besten wieder schnell... das sich die Elektronen in Schalen um den Kern anordnen ist ne ziemlich veraltete Ansicht aus dem 19. Jahrhundert oder so... wie gesagt, orbitale ist das stichwort... man hat auch ziemlich viel mit Quanthenmechanik zu tun...Deswegen hat man auch 2 Semester Theoretische Chemie mit Hardcore-Mathe, wo man so die Orbitale berechnet ;)

Aber die Formel haut für die Perioden schon hin ja :)

Jepp, seh ich auch so :D

Aber die Verbindungen zu lernen hat keinen Sinn... die lernst du automatisch beim Protokolle schreiben (150 Seiten von Oktober - Dezember...).. da musst du nämlich haufenweise Redoxgleichungen aufstellen mit den Stoffen, und dann kennt man eigentlich die Formeln ;)

klar meld dich einfach, wenn dir noch Fragen aufkommen!

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Es macht überhaupt gar keinen Sinn, etwas "vorzulernen". Das gesamte Oberstufenwissen wird in weniger als einem Semester abgefrühstückt, und ob du vorher oder nachher erst das PSE auswendig lernen wirst, spielt absolut keine Rolle. Je mehr Vorwissen man hat, desto grösser ist die Versuchung, die ersten Studienwochen schön langsam angehen zu lassen. Viel wichtiger ist es, sich möglichst von Anfang an soviel Disziplin und Zeiteinteilung zu realisieren, dass man wirklich regelmässig und IMMER lernt.

Das muss dir alles keine Angst einjagen, aber dich mit unnötigem Vorherlernen jetzt schon unter Druck zu setzen, bringt dir überhaupt keinen einzigen Vorteil.

Es werden viel Vorkurse (Propädeutika) von den verschiedensten Einrichtungen und /oder Universitäten angeboten.

Ein sehr gutes, relativ preiswertes Programm gibt es hier; http://www.ybs.de/index.php?id=572

Meine Tochter hatte das Biologie-Propädeutikum belegt und war ziemlich begeistert und hat es auch bis jetzt (2. Semester Bio) als gute und sehr sinnvolle Grundlage empfunden. Das ganze geht komplett Online, de Präsenzphasen sind optional und eher für den Spass..... Das Lehrbuch konnte sie 1:1 zum Studium weiterverwenden.

Schau aber auch auf Mathe! Wenn Du den Leistungskurs machst und am Ball bleibst hast Du gute Chancen auch Mathe für Chemiker zu überstehen.

Viel Glück

mgausmann  13.03.2014, 22:24

hab ich auch bei exakt der institution gemacht... in bio nehmen die den campbell durch...

präsenzphase ist da aber ehrlich gesagt eher reines lernen mit strebern ;)

und in chemie benutzen die das Pearson Studium - Chemie (die zentrale Wissenschaft)... fürs studium leider nicht zu gebrauchen...steht halt extrem vieles nicht drin und dafür viel zu ausführlich geschrieben... aber gut lesbar ;)

Was Mathe angeht, bietet eigentlich jede Uni nen Mathevorkurs für chemiker... das reicht ;)

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Vorlernen bringt nichts, aber du kannst trotzdem etwas Sinnvolles tun: Versuche, ein Praktikum (unbezahlt) in einer Chemiefabrik, einem Labor o.ä. zu bekommen. Einfach etliche Tage dort verbringen und schauen, ob du dir vorstellen kannst, etliche Jahre diese Arbeit zu machen. Da kannst du dann auch die alten Hasen ausfragen, ob sie es nochmal machen würden, wo die Vor- und Nachteile sind usw. Viel Glück.

Tobias333 
Fragesteller
 13.03.2014, 20:37

An ein wenig mehr praktische Erfahrung hatte ich auch gedacht, das werde ich für die Ferien auf jeden Fall in Angriff nehmen, danke dir.

Also du würdest wirklich rein gar nichts vorher lernen? Nicht einmal das PSE o. Ä? Ich fühle mich dann für den Studienbeginn so "nackt"...

Darf ich fragen, ob du im Moment Chemie studierst/studiert hast?

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Naja prinzipiell kannst du ja mal ins Vorlesungsverzeichnis deiner Uni schauen und dir ansehen, welche Vorleseungen du im 1. Semester besuchen sollst. Da stehen oft auch Literaturempfehlungen. So ein Buch könntest du dir aus der Bibliothek ausleihen und schonmal zu lesen beginnen.

Das PSE zu lernen ist natürlich auch nicht verkehrt, aber vllt müsst ihrs ja doch nicht in jedem Detail auswendig wissen.

Grüße :)

Tobias333 
Fragesteller
 13.03.2014, 20:39

Dank dir für deine Antwort. Würde es denn auch Sinn machen, wenn ich mir mal ein paar Chemievorlesungen im Internet anschaue, oder bringt mir das gar nichts?

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mgausmann  13.03.2014, 20:45
@Tobias333

Vorlesungen anschauen jein... wenn du willst, kann ich dir mal die Vorlesungen des 1. Semesters in Köln zeigen... halt viele Diagramme und Bilder, aber viel lernen kann man da nicht... diente zumindest bei uns eher zur Veranschaulichung...den Rest hat der Prof einfach mündlich erklärt (mitschreiben lohnt sich nicht immer.. das meinste steht wie gesagt eh im Mortimer und das lässt sich besser lesen ;) )

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Tobias333 
Fragesteller
 13.03.2014, 21:06
@mgausmann

Wäre auf jeden Fall mal interessant zu sehen. Vielleicht verstehe ich ja wirklich kein bisschen, aber trotzdem wäre es mal ganz gut, sich so etwas schon vorher mal anzuschauen.

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