Was ist richtig und was ist falsch?
Und woher wissen wir, dass genau das richtig und genau das falsch ist?
Alle Arten von Antworten sind herzlich willkommen.
10 Antworten
Man kann nicht sagen, was richtig und was falsch ist, da diese Ansichten immer relativ sind. Für die eine Person ist es richtig das Leben einer anderen zu nehmen um 10 zu retten, für die andere Person ist es falsch, da sie die Person sehr gut kennt. Eine richtige und eine falsche Entscheidung liegt also immer im Auge des Betrachters.
Aus meiner Sicht ist kann man das subjektiv und objektiv betrachten:
Subjektiv:
Es ist falsch was dazu führt, dass man später es bereut/bereuen muss.
Objektiv:
Man betrachtet das Ergebnis einer Entscheidung über die Zeit hinweg, denn
- Entscheidungen können jetzt falsch sein und sich später als richtig erweisen
- jetzt falsch sein und auch später immer noch falsch bleiben
- jetzt richtig sein und sich später als falsch herausstellen
- jetzt richtig sein und sich später immer noch als richtig erweisen
Wir können sehen was richtig und was Falsch ist, in dem wir schauen, was dem Menschen geholfen hat und was nicht. So hilft Mord oder Tod dem Menschen beim Überleben gerade nicht weiter, während jemand selbstloses den Menschen sehr wohl hilft.
Hallo otinolKOM,
richtig oder falsch mag im Auge der*des jeweiligen Betrachter*in*s liegen. Ein solches Maß hängt z.B. von einer eigenen Attitude ab - und ist somit nur im Rahmen dieser Attitude fast absolut, generell aber relativ.
In vielen Moralismen wie Religionismen lässt sich ein richtig oder falsch darstellen, wo der Moralismus oder Religionismus gefolgt oder nicht gefolgt würde.
Im Umfang der universalen Liebe bekommen wir ein absolutes Maß: wo Einheit entsteht, bewahrt oder zumindest geachtet ist, wo gleichermaßen für alle Fülle und größtmöglicher Freiraum ebenso entsteht, gewahrt oder zumindest geachtet wird.
Wo diese Maß sich mit einem Moralismus, Religionismus oder einer eigenen Attitude deckt, kann das Maß als richtig, das Gegenteil oder eine Abweichung davon als falsch erachtet werden. Sonst ist das Maß auch geeignet, Moralismen oder Religionismen zu beschreiben - aber nicht zu beurteilen.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Ich denke, ich habe nicht alles ganz verstanden, aber trotzdem hilfreich.
Aus dem Kontext einer eher theologischen Fragestellung heraus bin ich auf ein philosophisches Modell gestoßen, was mir sehr viel erklären konnte, was ich auch hier in der Beratungspraxis sehr häufig in meinen Themenbereichen anwenden kann und anwende: die universale Sicht auf die Liebe, kurz: universale Liebe.
Dieser Begriff erweitert und abstrahiert den landläufigen Begriff der Liebe und leitet sich nur aus Aussagen zu einer Raumzeitlosigkeit ab. Er ist damit von jeglicher Wahrnehmung in unserer Welt unabhängig, daher auch die Bezeichnung "universal".
Aus Raum- wie auch Zeitlosigkeit ist fast schon trivial die Einheit ableitbar und plausibel. Aus der Zeitlosigkeit ergibt sich über eine weitere plausible Überlegung, dass von der Liebe nur etwas ausgehen kann und nur das, dass etwas die Liebe auch erreichen darf. Das Etwas ist an der Stelle nicht definierbar.
Bilden wir die Liebe auf Menschen ab, so drückt sie sich in einer Attitude aus - und über die zuletzt genannte abstrakte "Methodik" bildet sich dann gleichermaßen für alle, da universal, die Fülle und der Freiraum (Möglichkeiten zu was auch immer).
Das lässt sich als absolutes Maß darstellen, da es von nichts und von niemandem abhängt - allenfalls folgt eine Attitude dem Maß.
Man kann damit alles unter diesem Maß betrachten und darstellen, ob irgendwo z.B. gleichermaßen für alle Freiraum erhalten oder geachtet ist. Aus der Attitude zur universalen Liebe heraus könnte man das als "richtig" erachten. Doch wird man genau dann keine Wertung vornehmen sondern nur eine Situation oder Sache beschreiben.
Ich mache mal ein doof anmutendes Beispiel, das mir aber in der Beratungspraxis schon hin und wieder begegnet: ist es richtig - oder normal - in die Hosen zu pinkeln.
Das Beispiel ist so gewählt, dass auch ein Moralismus wie ein gesellschaftliches Paradigma den Moment als No-Go erachten und in aller Regel fetischiert.
Fülle entsteht für die Person, die den Wasserfall veranlasst: im Rahmen der Erotik der Wasser geht von ihr etwas aus, was sie auch selbst erreicht und im Innern berührt. Damit ist niemandem sonst Fülle genommen oder auch missachtet.
Für die Person entsteht Freiraum, sich diese Gefühle und Empfindungen zu schenken. Damit ist auch niemandem sonst Freiraum genommen oder missachtet. Allenfalls steht die Fetischierung und eine Aversion im Raum, mit der sich jemand selbst in Gegenwart eines solchen Moments Freiraum nehmen würde.
Die Einheit wäre in dem Beispiel erhalten - aber dann nicht, wenn jemand zwangsläufigerweise ohne in der Einheit selbst zu sein, berührt wäre.
Aus dem Moralismus und Paradigma heraus wäre so ein Moment immer falsch. Aus einer Attitude zur Liebe heraus wäre der Moment richtig.
Etwas anders kann es sein, wenn jemand mit den Wassern zwangsläufigerweise in Berührung käme. Da könnte dieser anderen Person Freiraum genommen werden.
Ein anderes Beispiel sei, dass jemand einen Geldtransport überfällt, um selbst Reichtum - Fülle - zu erreichen. Die Person nimmt anderen Personen das Geld und damit Fülle, sie könnte im Rahmen des Überfalls auch Freiraum einschränken.
Hier haben wir von vornherein schon keine Einheit, wo es nur um den Reichtung der*des Räuber*in*s geht.
Moralistisch wäre der Moment falsch - und er würde auch außerhalb einer Attitude zur Liebe stehen, könnte damit auch als falsch betrachtet werden.
Man kann nicht definieren was richtig und falsch ist. Man kann nur für sich selbst eintscheiden was für einen selbst richtig und falsch ist.
Man kann natürlich grob sagen was die mehrheit als richtig bzw. eher akzeptabel oder falsch ansieht und es gibt natürlich dinge die faktisch moralisch eher vertretbar sind als andere aber im Endeffekt kann man das nicht verallgemeinern.
Das mag für moralische und emotionale Entscheidungen zutreffen, aber nicht für sachliche. Dass die Erde rund ist und sich um die Sonne dreht ist immer richtig und gegenteilige Behauptungen immer falsch.