Was ist richtig - Stromrichtung Plus zum Minuspol?

6 Antworten

Hat sich so eingebürgert. Bei der Diode ja das gleiche und Plus wird meist nach oben gezeichnet. Ich würde es total merkwürdig finden, zum Nachvollziehen einer Schaltung am Minuspol anzufangen.

Technische Stromrichtung = von Plus nach Minus

Physikalische Stromrichtung = von Minus nach Plus.

Collector, Basis und Emitter haben übrigens nicht viel mit dieser Zuordnung zutun. Bei einem PNP-Transistor ist der Emitter am Plus. Allerdings zeigt der Pfeil trotzdem die technische Stromrichtung an, weil er beim PNP in die andere Richtung zeigt und gleichzeitig Emitter am Plus ist^^.

PS: Ich rate dir übrigens von deiner Schaltung ab. Ein Audioausgang gibt dir eine Wechselspannung. Nimmst du nur eine Halbwelle ab, dann füllt sich so allmählich der DC-Block-Kondensator des Ausgangs und dann kommt da nix mehr :-). Besser wäre es, das Signal zunächst etwas zu verstärken, gleichzurichten und erst dann an die Basis zu legen.

Woher ich das weiß:Hobby
Percontatio 
Fragesteller
 24.10.2018, 10:49

wie wie Diode moment also in Richtung des Pfeils ist doch die Durchlassrichtung und entgegengesetz die Sperre. D.h. wenn ich es doch falsch anschlißee und die Polung nicht stimmt dann läuft doch kein Strom. Also ist es doch entscheident zu gucken ob die Elektronen von Minuspol zum Pluspol laufen oder nicht?

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Franky12345678  24.10.2018, 17:59
@Percontatio

Das ist richtig, dass die Diode nur in eine Richtung durchlässt.

Der Pfeil zeigt die Durchlassrichtung in technischer Stromrichtung an.

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https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Stromrichtung

Ladungsstrom gegenüber Ladungsträgerstrom

Stromkreis mit Elektronen- und Ionenleitung in einer Reihenschaltung aus Batterie, Ionenleiter (Salzlösung in einem Trog) und Glühlampe, welche durch den Strom zu leuchten beginnt.

Mit roten Pfeilen ist die Richtung des elektrischen Stroms (= „technische Stromrichtung“) eingetragen. Grüne Pfeile markieren die Strömungsrichtung der negativ geladenen Ladungsträger, im Metalldraht sind dies Elektronen.

Umgangssprachlich tauchen die miteinander konkurrierenden Begriffe der sogenannten „technischen“ und „physikalischen“ Stromrichtung auf. Tatsächlich aber ist die elektrische Stromrichtung identisch mit der „technischen“ Stromrichtung und in der Physik und Elektrotechnik genau gleich definiert.[3][4]

Der Begriff der „technischen Stromrichtung“ ist in erster Linie historisch bedingt; er geht von einem Strom von Ladungen aus, die sich – der Feldlinienrichtung des elektrischen Feldes folgend – vom positiven zum negativen Spannungspol bewegen. Dass es dagegen in metallischen Leitern die Elektronen sind, die als Ladungsträger den Stromfluss bewirken und dabei genau umgekehrt vom negativen zum positiven Pol fließen, war zur Zeit dieser Begriffsbildung noch unbekannt.[5] Die Definition der elektrischen Stromrichtung wurde auch nach der Entdeckung der Elektronen fast ein Jahrhundert später als einheitliche Konvention beibehalten. Die Festlegung des Vorzeichens der Stromrichtung ist unmittelbar verknüpft mit der Festlegung des Vorzeichens der Ladung; die ursprünglich angenommene einzige Art von Ladungen war positiv. Die Ladung der in Gegenrichtung bewegten Elektronen wurde dann unter Beibehaltung des elektrostatischen Kraftgesetzes als negativ erklärt.

Im Unterschied dazu bezeichnet der Begriff der „physikalischen Stromrichtung“ nicht den Strom elektrischer Ladung, sondern einen Massen-, Volumen-, Teilchenstrom oder quantenmechanischen (Aufenthalts-) Wahrscheinlichkeitsstrom von elektrischen Ladungsträgern. Er kennzeichnet somit die Bewegung der elektrischen Ladungsträger unabhängig von ihrer jeweiligen Ladung. Teilweise wird offen gelassen, um welche Ladungsträger es sich handelt; oft sind Elektronen in Metallen gemeint, die per Konvention eine negative Ladung besitzen. Dann ist die Elektronenströmung („physikalische Stromrichtung“), wie in der Abbildung verdeutlicht, der Ladungsströmung („technische Stromrichtung“) entgegengerichtet.

Da es neben den Elektronen eine Reihe weiterer Ladungsträger gibt, die positiv oder negativ geladen zum Ladungstransport und damit zum Strom beitragen können – in Halbleitern, bei der Elektrolyse oder in Gasentladungen –, ist der Begriff der „physikalischen Stromrichtung“ nicht nur missverständlich, sondern fallweise auch mehrdeutig. Es ist also besser, von vornherein von der Bewegungsrichtung der jeweiligen Ladungsträger zu sprechen, beispielsweise von der „Elektronenflussrichtung“ oder der Bewegungsrichtung der negativen oder positiven Ionen oder Defektelektronen.

Das tatsächlich gar nicht bestehende Gegeneinander von Technik und Physik entsteht nur, wenn nicht sorgfältig zwischen Ladung und Ladungsträgern unterschieden wird.

Als „konventionelle Stromrichtung“ wird die Stromrichtung im äußeren Stromkreis vom Pluspol zum Minuspol der Quelle bezeichnet. Sie stimmt mit der technischen Stromrichtung überein

Neben der technischen Stromrichtung (mit der alle Ingenieure arbeiten), die ja bereits erwähnt wurde, funktioniert aber auch der (NPN - wie im Bild -) Transistor hervorragend mit sich bewegenden Elektronen, die am Emitter ankommen.

Vereinfacht gesagt: Emitter (von emittieren = aussenden) sendet die Elektronen aus.

Wenn keine Spannung an der Basis anliegt, stehen die Elektronen vor einer Barriere und können nicht weiter. Liegt eine Spannung an, dann beschleunigen die Elektronen - ein paar fließen zur Basis ab, der größte Teil "fliegt" (auf Grund der Beschleunigung) einfach zum Kollektor (lat. collegere = sammeln) weiter.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Percontatio 
Fragesteller
 24.10.2018, 10:47

verstehe ich nicht wenn die Elektronen am Emitter ankommen können die doch nicht weiter zur Basis laufen. Das ist doch gesperrt oder nicht?

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kmkcl  24.10.2018, 15:17
@Percontatio

Also die (PN-) Diodenstrecke Basis-Emitter ist in leitende Richtung, heißt Elektronen können vom n-dotierten Teil einfach in den p-dotierten Teil "wandern". Im "großen Stil" geschieht dies erst ab der üblichen Diodenspannung von ca. 0,65V, aber prinzipiell geht es... Auch hier gilt wieder: technische Stromrichtung (entspricht auch Richtung des Diodenpfeiles) von + (P-Gebiet) nach - (N-Gebiet), die Elektronen bewegen sich aber tatsächlich in die entgegengesetzte Richtung.

Die wirklich entscheidende Blockade ist aber zwischen Basis und Kollektor - diese Diodenstrecke (PN) ist nämlich in Sperrrichtung für die Elektronen. Da kommt der - von mir vereinfacht dargestellte - Prozess ins Spiel, dass die Elektronen auf Grund der Beschleunigung und der extrem dünnen Basis einfach durch diese hindurch fliegen (diffundieren).

Aber vielleicht solltest du auch nochmal nach einer schönen(guten und einfachen) Erklärung für den PN-Übergang suchen... (Wikipedia ist dafür leider meistens ungeeignet, da es einiges Wissen voraussetzt)

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