was ist passiert wenn man sich im Mittelalter etwas gebrochen hat?

6 Antworten

Dann wurde das geschient und dann wuchs das mehr oder weniger gut zusammen. DAs hing von der Art des Bruches ab und vom Geschick des Baders. Wenn es ein offener Bruch war, sah es schlecht aus. Wenn dadurch eine Infektion entstand, war man schnell in Lebensgefahr.

Immerhin wussten kluge Leute - Bader in der REgel - dass man Wunden mit Alkohol säubern konnte. Von Bakterien wusste man zwar nichts, aber die Erfahrung hatte ihnen gezeigt, dass das sinnvoll war.
Von Ärzten hielt man sich besser fern. DAs wären nämlich meist Mönche, die die Medizin ihrer Zeit studiert hatten. Deren Mittel war leider oft der Aderlass und das Gebet.

Das kam ganz darauf an, was man sich gebrochen hat und unter welchen Bedingungen man sich diese Verletzung zugezogen hat. Und letztendlich spielte es auch eine Rolle, in welcher Zeit genau das passierte - das Mittelalter umfasst schließlich volle 1000 Jahre, in denen es durchaus kulturellen, technologischen und auch medizinischen Fortschritt gab: während der Völkerwanderungszeit und des Frühmittelalters hatte jemand sehr viel geringere Chancen, dass so eine Verletzung problemlos ausheilt, als im Spätmittelalter und der Renaissance.

In jedem Fall hätte man aber so wie heute versucht, die Verletzung zu behandeln. Sofern es möglich war, hat man ein gebrochenes Bein zum Beispiel erst einmal geschient. Es gab außerdem auch Möglichkeiten, mit gewissen Kräutern den Patienten ruhig zu stellen und seine Schmerzen zu lindern. Da man im Mittelalter die Genesung eines Verletzten aber vor allem in Gottes Hand legte, wurde aber vor allem dafür gebetet, dass er wieder gesund wird.

Bei offenen Brüchen war es um einiges komplizierter, da es noch keine Möglichkeit gab, eine Wunde zu sterilisieren, außer sie mit Hitze zu kauterisieren. So war die Gefahr einer Infektion sehr hoch, und da man so eine Infektion auch noch nicht mit Antibiotika behandeln konnte, sind viele an einer Sepsis gestorben. Es wäre dann kaum etwas anderes übrig geblieben, als das Bein oder den Arm kurz nach so einem schweren Bruch rasch zu amputieren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Geschichts- und Religionswissenschaften
Whyso11  24.09.2019, 22:10

Da ist ja dann wieder das Problem der Infektion da ... Und auch des Verblutens

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MarkusPK  25.09.2019, 09:22
@Whyso11

Nicht unbedingt. Eine sauber abgetrennte Amputationswunde kann man sehr gut ausbrennen und sterilisieren. Und auch den Blutverlust in Grenzen halten, wenn man die zuvor gut abbildet.

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Dahika  25.09.2019, 16:17
@MarkusPK

und das Ganze dann ohne wirksame Betäubung.

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Die wenigsten Brüche brauchen Operationen und wenn man nicht gerade an möglichen, von den Brüchen verursachten inneren Blutungen krepiert ist, hat man die betroffene Stelle bandagiert und mit Stöcken oder Bambus (Hindus, zB) ruhig gehalten.

Hippocrates Studie zu Brüchen ist sehr detailliert und es ist interessant, wie ähnlich die Behandlung der heutigen ist. Vor allem seine Schriften über die Behandlung von ausgeränkten Schultern ist fast identisch mit der heutigen.

Geschient und gewartet ob es heil wird. Oft sind da natürlich die Knochen nicht richtig zusammengewachsen und die Leute wurden Krüppel. Gebrochen ist ja nicht gleich geprochen. Komplizierte Brüche werden ja heutzutage in OPs behandelt. Damals natürlich nicht.

Es ist mit Glück gut zusammengewachsen. Mit Pech ist es schief zusammengewachsen oder steif geworden.