Was ist Eigenkapital und wem gehört es oder was bezweckt es?

5 Antworten

So einfach ist das nicht. 1 Mio Eigenkapital bedeutet nicht, dass da irgendwo 1 Mio Euro rumliegen, die dem Inhaber gehören. Es bedeutet, dass von allem Geld, das der Firma zur Verfügung gestellt wird, 1 Mio vom Inhaber kommen. Als Bargeld ist das wohl nur zum Zeitpunkt der Gründung vorhanden.

Wieviel Kapital ein Unternehmen hat und wo es steckt, wird in der Bilanz aufgezeichnet. Die Bilanz ist eine Aufstellung allen Vermögens und aller Schulden eines Unternehmens. Die ist in zwei Bereiche aufgeteilt: Aktiva und Passiva. im Bereich Aktiva sind alle Maschinen, Vorräte, Gelder etc aufgelistet die dem Unternehmen gehören. Im Bereich Passiva alle Schulden, Kredite und so weiter, auch das Eigenkapital. Somit steht in Summe in beiden Bereichen der gleiche Betrag: Auf der Passiva-Seite wo es herkommt, auf der Aktiva-Seite wo es verwendet wird.

Als Beispiel: Wenn Du jetzt ein Unternehmen hast, bei dem auf beiden Seiten der Bilanz jeweils 3 Mio Euro stehen, dann wären das auf der Aktiva-Seite vielleicht 1 Mio Euro Fabrikgebäude, 1 Mio € Maschine, 750 T€ Vorräte und 250 T€ Bankguthaben. Das Unternehmen besitzt also 3 Mio €. Auf der Passivseite steht jetzt, woher diese 3 Mio € kommen: 1 Mio Eigenkapital vom Inhaber aufgebracht und 2 Mio € Bankkredite.

Das wäre ein Unternehmen mit 1 Mio € Eigenkapital. Da könnte der Inhaber so ohne weiteres aber nicht 1 Mio € rausziehen, denn soviel Bargeld hat das Unternehmen gar nicht. Außerdem würde das Unternehmen damit ihm dann gar nicht mehr gehören, denn wenn er sein Eigenkapital zeigt ja an, dass ihm der laden gehört. Zieht er es heraus, dann würde es ihm nicht mehr gehören.

Oder ganz anders ausgedrückt, weniger kaufmännisch: Wenn Du ein Auto kaufst und dafür 20.000€ bezahlst, das ganze zu drei Vierteln finanzierst, dann stecken in Dem Auto 5.000€ Eigenkapital und 15.000€ Fremdkapital. Das bedeutet aber nicht, dass Du jetzt aus dem Auto 5.000 herausziehen kannst

Wenn Du alleiniger Gesellschafter bist, hast Du die Möglichkeit durch Gesellschafterbeschluss z.B. das gezeichnete Kapital der Gesellschaft auf den Mindestbetrag von 25000€ herabzusetzen. Dann kannst Du in einem zweiten Schritt durch Beschluss den nicht zur Deckung des gezeichneten Kapital benötigten Geldbetrag an Dich auskehren. Damit kannst Du Dir die Villa vielleicht kaufen.

Ob sich das die GmbH wirtschaftlich erlauben kann, ist eine zweite Frage. Denn sie ist dann weniger wert, und die Banken könnten schnell den Geldhahn zudrehen.

Wie eine Bilanz aufgebaut ist, ist Dir bekannt?

Anscheinend nicht, daher bezweifle ich auch die genannten Zahlen.


HowIdareIyou 
Fragesteller
 10.12.2019, 19:45

Aktiva und Passiva. Somit ist Geld der Firma. Im Internet steht es gehört dem Unternehmer

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RobertLiebling  10.12.2019, 19:47
@HowIdareIyou

Alles, was auf der Passivseite steht, ist irgendwo im Vermögen der Aktivseite enthalten.

Solange das nicht das Bankkonto ist, fällt die Privatentnahme aus.

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Geh zu deinen Steuerberater,der kann dir deine Frage beantworten.

Besitzer von GmbH-Anteilen und dann solch eine Frage?

Man ist Gesellschafter einer GmbH. Die GmbH hat ein Stammkapital bzw. gezeichnetes Kapital, Rücklagen Gewinnvortrag bzw. Verlustvortrag.

Das Kapital ist im Vermögen einsetzt, also fest gelegt.

Damit beantwortet sich die Frage.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung