Was sind die Gemeinsamkeiten zwischen Buddhismus und Islam?
3 Antworten
Es gibt wenige Gemeinsamkeiten, wenn man versucht die Essenz der Religionen zu vergleichen. Hier ein paar, der wenigen Punkte:
- Beide Religionen sind bestrebt innerhalb der eigenen religiösen Gemeinschaft (Buddhismus: Sangha; Islam: Umma) ein besonders harmonisches Verhältnis zueinander zu pflegen.
- Beide Religionen praktizieren das Fasten.
- Beide Religionen sind Stiftsreligionen, also gezielt von Einem Gründer (Buddhismus: Siddhartha Gautama; Islam: Mohamed ibn Abdallah) ins Leben gerufen worden.
- Beide Religionen vertreten moralisches Handeln & haben ein Regelwerk, mit Pflichten & Verboten.
- Beide Religionen halten den biologischen Tod nicht für das Ende.
- Beide Religionen haben bestimmte Speisevorschriften.
- Beide Religionen lehnen Rauschgift konsequent ab.
In bestimmten Formen des Islams gibt es noch weitere parallelen. Zum Beispiel wird im islamischen Sufismus genau wie im Buddhismus Meditation praktiziert & eine Chakrenlehre vertreten. Aber das ist nicht gemeinislamischer Konsens.
Das ist eine ziemlich schwierige Frage, und man kann sie eigentlich nur ganz unkonkret und eher auf konzeptioneller Ebene beantworten.
Beide Religionen erheben für sich den Anspruch, der einzig wahre und beste und richtige Glauben zu sein. Sie bekehren und missionieren, haben aber einen völlig anderen Ansatz dabei.
Beide Religionen zeigen einen Weg zur Erlösung (Befreiung, Erleuchtung) auf, diese Wege sind aber auch wieder jeweils völlig unterschiedlich.
Beide Religionen haben bestimmte Rituale wie Meditationen, Gebet, Opfer, Waschungen, Kleidervorschriften, Nahrungsmitteln etc. Die sind aber auch wieder jeweils völlig verschieden. Wobei es bei den Kleidervorschriften Gemeinsamkeiten gibt z.B. dass bestimmte Körperpartien bedeckt sein müssen.
Hier hast du ein bisschen weiterführende Literatur, wenn du dich näher in das Thema einlesen willst: https://studybuddhism.com/de/fortgeschrittene-studien/geschichte-und-kultur/buddhismus-und-islam/gibt-es-gemeinsamkeiten-zwischen-buddhismus-und-islam
Der exklusivistische Ansatz ist meiner Erfahrung nach weniger verbreitet, als es hier den Eindruck erweckt. Auch innerhalb der buddh. Schulen gab es seit Anfang 19. Jhd. den Versuch, das Verbindende der Lehren hervorzuheben. Heute ist aus diesem Dialog eine feste Institution geworden.
Beide Religionen erheben für sich den Anspruch, der einzig wahre und beste und richtige Glauben zu sein.
Würde ich widersprechen, da der Buddhismus sich nicht als Glaube betrachtet. Deshalb missionieren Buddhisten auch nicht. Buddhismus wird eher als Erkenntnis der Realität gesehen. Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen muss man nicht zwangsläufig Buddhist sein. Viele Buddhisten erkennen sogar die volle geistige Verwirklichung auf Basis des Hinduismus an.
Oberflächlich nicht viel. Und der interreligiöse Dialog ist nicht sehr ausgeprägt. In einem Streben nach gutem Leben und einer Anstrengung für Arme und Kranke könnte man einen Ansatz nehmen. Aber da wir keine Schriftreligion zu bieten haben, sind wir vielleicht nicht so interessant für Muslime.