Was ist der Unterschied zwischen einem Rettungs- und Notfallsanitäter?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Weder noch,

Rettungssanitäter (RettSan oder RS), ist eine Qualifikation im Rettungsdienst, die nach den Rettungsdienstgesetzen (RDG) der Länder zur Wahrnehmung von bestimmten Tätigkeiten im Rettungsdienst berechtigt, dies sind in allen Bundesländern zweite Person (Unterstützung des Notfallsanitäters bei der Erstversorgung von Notfallpatient/innen und zugleich Fahrer) des Rettungswagens (RTW) in der Notfallrettung und verantwortliche Person bei qualifizierten Krankentransporten (Beförderung von Patient/innen, bei denen kein akuter Notfall vorliegt, die jedoch einer medizinisch- fachlichen Betreuung und/ oder der Ausstattung eines Krankentransportwagen- KTW, bedürfen). In wenigen Bundesländern, dürfen Rettungssanitäter auch noch auf Notarzteinsatzfahrzeugen als Fahrer zum Einsatz kommen, teilweise müssen sie dafür jedoch über eine gewisse Berufserfahrung auf dem RTW verfügen. Die Qualifikation umfasst insgesamt mindestens 520 Stunden und bestand bis 2019 aus mind. 160 Stunden Rettungssanitäter- Grundlehrgang mit Prüfung zum Rettungshelfer, 160 Stunden klinischer Ausbildung (Aufteilung in der Regel in 80 Stunden Anästhesie/OP- Abteilung, und 80 Stunden Notfallaufnahme oder Intensivstation), 160 Stunden Praktikum im Rettungsdienst an einer genehmigten Lehrrettungswache und mind. 40 Stunden Rettungssanitäter- Abschluss-/ Prüfungslehrgang mit schriftlicher, mündlicher und praktischer Abschlussprüfung. Seit 2019, umfasst die Qualifikation ebenfalls 520 Stunden und ist aufgeteilt in 240 Stunden Lehrgang, 80 Stunden in einer "geeigneten Einrichtung der Patientenversorgung", 160 Stunden im Rettungsdienst an einer genehmigten Lehrrettungswache und 40 Stunden Abschluss-/ Prüfungslehergang.

Der Notfallsanitäter (NotSan), hat hingegen eine dreijährige Berufsausbildung mit abschließender staatlicher Prüfung nach dem Notfallsanitätergesetz (NotSanG) und der "Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter" (NotSanAPrV) genossen. Notfallsanitäter/innen haben umfangreiche Ausbildungszielbestimmungen in §4 des Notfallsanitätergesetzes, die sie dazu befähigen, als medizinisch verantwortliche Personen in der Notfallrettung auf Rettungswagen zum Einsatz zu kommen und eigenständig Notfallpatient/innen zu behandeln. Bei Notfalleinsätzen mit Beteiligung einer Notärztin oder eines Notarztes, assistieren sie bei der ärztlichen Notfall- und Akutversorgung und führen ärztlich veranlasste (delegierte) medizinische Maßnahmen eigenständig durch.

Der Notarzt (NA) hat ein erfolgreich abgeschlossenes sechsjähriges Studium der Humanmedizin, ist also ein approbierter Arzt und hat für den Einsatz als Notarzt im Rettungsdienst die ärztliche Zusatzbezeichnung "Notfallmedizin" erworben. Der Notarzt genießt da er Arzt ist, die vollständige Therapiefreiheit und darf sämtliche medizinische Maßnahmen vornehmen.

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.

Rettungssanitäter ist eine Qualifikation, die sich innerhalb von 3 Monaten erlangen lässt. Man ist damit in den meisten Bundesländern als Fahrer in der Notfallrettung und als Transportverantwortlicher im Krankentransport qualifiziert. Die medizinischen Kompetenzen beschränken sich eher auf Diagnostik und "Hilfstätigkeit" für den Notfallsanitäter.

Notfallsanitäter ist eine dreijährige Berufsausbildung und qualifiziert zum Transportführer (=medizinisch Verantwortlichen) in der Notfallrettung. Der Notfallsanitäter ist auch derjenige, der unter bestimmten Voraussetzungen (Notfallsituation) einige medizinische Maßnahmen am Notfallpatienten ergreifen darf & kann. Normalerweise stehen medizinische Maßnahmen (bzw. die Entscheidung darüber) in Deutschland nämlich unter Arztvorbehalt.

Ein Notarzt hat Medizin studiert, ist Arzt geworden und hat sich dann fachlich so weitergebildet, wie im betreffenden Bundesland notwendig um als Notarzt tätig zu werden. Das kann z.B. eine Facharztausbildung und/oder eine "Zusatzqualifikation Notfallmedizin" umfassen. Dann dauert der Weg vom Medizin-Ersti zum Notarzt gerne mal 10 Jahre. Er darf am Patienten quasi alles tun, was aus seiner Sicht medizinisch sinnvoll ist und worin der Patient (mutmaßlich) eingewilligt hat.

In der Regel operieren Notarztfahrzeug und Rettungswagen unabhängig voneinander, d.h. sie treffen sich beim Patienten und können sich später wieder trennen. Das hat den Grund, dass man den Notarzt nicht an einen Patienten binden möchte, der z.B. nur ein Schmerzmittel brauchte und nach dessen Verabreichung auch ohne Notarzt transportiert werden kann. In der Zeit kann der Notarzt schon wieder für andere Notfälle zur Verfügung stehen.

Also bestehen zwischen den drei Qualifikationen sehr große Unterschiede an Ausbildungsdauer, Qualifikation und Kompetenzen.

Ist der Notfallsanitäter einfach der Notarzt

Wenn es schon zwei unterschiedliche Bezeichnungen gibt, ist wohl anzunehmen dass es nicht das gleiche ist. Meinst du nicht?

Nein, der Notfallsanitäter ist kein Notarzt, sonst würde er Notarzt heißen.

Es gibt mehrere Ausbildungsstufen in der präklinischen Medizin:

Rettungshelfer: 160h Theorielehrgang und 160h Rettungswachepraktikum, keine Berufsausbildung,

Rettungssanitäter: 160h Theorielehrgang, 160h Krankenhauspraktikum, 160h Rettungswachepraktikum, Prüfungswoche, keine Berufsausbildung,

Rettungsassistent: 1200h Theorielehrgang und 7 Wochen Krankenhauspraktikum, ca. 1 Jahr praktische Ausbildung auf einer Rettungswache, anerkannte Berufsausbildung (kann seit Ende 2014 nicht mehr begonnen werden),

Notfallsanitäter: dreijährige, anerkannte Berufsausbildung,

Die einzelnen Kompetenzen unterscheiden sich erheblich (nicht nur aufgrund der Ausbildung, sondern auch regionaler Arbeitsweisen, Freigaben durch ärztliche Leiter usw).

Der RA darf seine Leitungsfunktion auf bestimmten Rettungsmitteln noch bis 2026 innehaben, danach wird er durch den NFS ersetzt.

Wer welches Fahrzeug besetzt ist in den Rettungsdienstgesetzen der Bundesländer festgelegt, ich empfehle, dazu Google zu bemühen. In NRW gilt folgendes:

KTW: RH (Maschinist), RS (Fahrzeugführer),

RTW: RS (Maschinist), RA oder NFS (Fahrzeugführer),

NEF: RA oder NFS (Maschinist), Notarzt, also approbierter Arzt mit Fachkundenachweis Notfallmedizin (Fahrzeugführer),

RTH und ITH: Pilot (Funktion sollte klar sein), RA oder NFS mit Weiterbildung und luftfahrtbezogenem Lehrgang (assistiert dem Piloten im Flug und dem Notarzt bei der medizinischen Versorgung), Notarzt (leitet die medizinische Versorgung,

ITW: nicht genormt: meistens RS, RA/NFS (mit Ausbildung zum Intensivpfleger) und intensivmedizinisch ausgebildeter Arzt,

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Rettungssanitäter ist ein halbes jahr lehrgang und darf den Rettungswagen fahren

Notfallsanitäter ist eine 3,5 Jahre Ausbildung und die höhere Funkrtion im normalen Rettungsdienst.

Notarzt ist jemand der Medizin studiert hat, in einem Krankenhaus arbeitet und zusatzqualifikationen für den Rettungsdienst hat.


14905403  08.07.2021, 17:01
Rettungssanitäter ist ein halbes jahr lehrgang

Nicht eher ein Viertel Jahr?

1

Dass der NotARZT etwas anderes ist als ein Sanitäter, sollte dir wohl bewusst sein.